Klinik Oberwart erweitert Kardiologie mit neuen Behandlungsmöglichkeiten

Die Klinik Oberwart bietet neue Verfahren in der Kardiologie an. Patientinnen und Patienten können nun innovative Eingriffe wie MitraClip, PFO-Okkluder oder bioresorbierbare Stents wohnortnah in Anspruch nehmen. Auch ein Spezialist für Herzklappen, OA Dr. Paul Vock, verstärkt das Team. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kündigt zudem eine eigene Abteilung für Herzchirurgie an.

Nicole MATSCH / 25. August 2025

Die Klinik Oberwart erweitert ihr Angebot in der Kardiologie: Neue Behandlungsmöglichkeiten für Herzpatient:innen

Die Klinik Oberwart setzt in der interventionellen Kardiologie neue Standards. Erstmals wurden Mitra- und Tri-Clips – minimalinvasive Katheterverfahren – zur Behandlung von Herzklappeninsuffizienzen eingesetzt. Auch die Implantation eines PFO-Okkluders und eines bioresorbierbaren Magnesium-Stents gelang erfolgreich. Damit erweitert die Klinik das Spektrum an Eingriffen, die Patientinnen und Patienten in der Region ohne lange Wartezeiten oder Wege in andere Bundesländer nutzen können.

Herzklappen, Verschlüsse und Stents

OA Dr. Paul Vock, ein erfahrener Spezialist für Herzklappensanierungen, ist seit Kurzem Teil des Teams von Primarius Dr. Andreas Ochsenhofer. Vock verfügt über umfangreiche Erfahrung, darunter mehr als 4.000 Eingriffe, und beherrscht auch die TAVI-Methode. Das ist ein minimalinvasives Verfahren zum Ersatz der Aortenklappe. In Oberwart führte er gemeinsam mit dem Katheterteam die ersten Mitra- und Tri-Clip-Implantationen durch.

„Ein weiterer Meilenstein zur Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist uns gelungen“, betont Prim. Dr. Andreas Ochsenhofer. Auch beim Verschluss von Löchern im Herz durch PFO- und LAA-Okkluder wurden erste erfolgreiche Eingriffe durchgeführt. Diese Verfahren senken unter anderem das Risiko von Schlaganfällen.

Arzt, Leiter der Kardiologie, im weißen Kittel steht lächelnd im Krankenhausflur, professionell und vertrauensvoll.
© Gesundheit Burgenland
Primarius Dr. Andreas Ochsenhofer

„Ein weiterer Meilenstein zur Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist uns gelungen.“

Ein weiteres Novum in der Kardiologie war die Implantation eines bioresorbierbaren Magnesium-Stents. Dieser hält das Gefäß offen und löst sich innerhalb eines Jahres vollständig auf. So bleibt die Beweglichkeit der Arterie erhalten, während gleichzeitig die Heilung der Gefäßwand unterstützt wird.

Burgenland setzt in Kardiologie auf eigenständige Versorgung

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hebt die Bedeutung dieser Entwicklungen hervor: „Wir wollen uns auch bei kardiologischer Versorgung unabhängig von anderen Bundesländern machen.“ Er kündigte an, dass im Herbst eine eigene Abteilung für Herzchirurgie im Burgenland etabliert werden soll.

Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, sieht darin großes Potenzial: „Dies schafft ein enormes Potenzial für lebensverbessernde Eingriffe, die allen Patientinnen und Patienten zugutekommen.“ Gesundheit Burgenland-Geschäftsführer Mag. Franz Öller ergänzt: „Unser Ziel ist es, unsere Position als leistungsfähiges Zentrum für kardiologische Versorgung in der Region zu stärken. Dr. Vock wird enorm dazu beitragen.“

Mit den neuen Verfahren positioniert sich die Klinik Oberwart als Kompetenzzentrum für moderne Kardiologie und erweitert die wohnortnahe Versorgung im Burgenland entscheidend.

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Eine Antwort

  1. Dr. Roland Pavelka

    Dazu kann ich nur gratulieren. Als ehemaliger Primarius in Oberwart freut es mich jetzt diesen Willen zur Spitzenmedizin zu sehen – im Gegensatz zur Vergangenheit, „das brauchen wir hier nicht“.
    Es ist extrem wichtig, dass jetzt suedburgenlaendische Herzpatienten/innen wohnortnahe versorgt werden können. Bsp. akuter Herzinfarkt – Stehtversorgung. Hier spielt Zeit eine Rolle.