Produktionsstandort Burgenland unter Druck

Eine aktuelle Konjunkturumfrage unter burgenländischen Produktionsbetrieben zeigt eine wachsende Sorge um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Burgenland. Die Betriebe fordern rasche politische Maßnahmen.

Nicole MATSCH / 30. April 2025

Wirtschaftskammerdirektor Dr. Harald Schermann (li.) und Wirtschaftskammerpräsident Mst. Andreas Wirth

Unternehmen fordern Kurswechsel bei Lohn- und Energiepolitik

Produktionsstandort Burgenland steht unter Druck. Laut einer neuen Konjunkturumfrage der Wirtschaftskammer Burgenland befürchtet jedes zweite Produktionsunternehmen einen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Jeder dritte Betrieb denkt über Personalabbau oder eine Abwanderung nach. Die Betriebe fordern einen klaren Kurswechsel bei Lohnkosten, Energiekosten und Bürokratie.

Wirtschaftskammer warnt vor Abwanderungswelle

In der aktuellen Umfrage äußern viele burgenländische Unternehmen große Besorgnis. „Jedes zweite Unternehmen fürchtet den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Jeder dritte Betrieb überlegt indes, den Personalstand zu verringern oder gar abzuwandern“, sagt Präsident Mst. Andreas Wirth. Besonders hohe Arbeitskosten, starke Preiskonkurrenz sowie bürokratische Hürden werden als Belastungen genannt. Auch die schwer kalkulierbaren Preissteigerungen bei Energie, Steuern und Abgaben bereiten Sorgen.

Exportchancen bestehen – aber unter Bedingungen

Einige strukturelle Probleme scheinen jedoch gelöst. Laut der Umfrage gelten Lieferkettenprobleme als überwunden, und die Kapitalausstattung der Unternehmen ist laut Wirtschaftskammer gesichert. „Gut jeder 3. Betrieb möchte seinen Exportanteil ausbauen“, sagt WK-Direktor Dr. Harald Schermann. Damit das gelingt, müssten aber zentrale Voraussetzungen erfüllt sein: „die Senkung der Lohnkosten, die Senkung der Energiekosten, eine bessere Planbarkeit und die effizientere Zusammenarbeit mit den Behörden, sprich Bürokratieabbau“, fordern Wirth und Schermann.

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