Nicole MÜHL / 25. Juli 2025
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Schwerpunktaktionen zu PFAS-Ewigkeitschemikalien starten auch im Burgenland
Im Rahmen der Initiative des Gesundheitsministeriums, koordiniert von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), werden in den kommenden Monaten insgesamt 15 Proben von Obst, Gemüse und Getreide, zwölf Proben von Trinkwasser sowie 16 Proben von Mineralwasser im Burgenland entnommen und analysiert. Die burgenländische Lebensmittelaufsicht ist dafür im gesamten Bundesland unterwegs, um eine möglichst repräsentative Stichprobe sicherzustellen.
Die laufenden Tests sollen bestehende Daten aus den vergangenen Jahren ergänzen. Diese zeigten bislang keine Überschreitungen der geltenden gesetzlichen Grenzwerte. Dennoch weisen Fachleute darauf hin, dass PFAS schon in sehr geringen Mengen potenziell gesundheitsschädlich sein können. „Sie stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein und Missbildungen bei Föten zu verursachen“, heißt es in einer Aussendung aus dem Büro Landeshauptmann-Stellvertreterin Haier-Wallner. Umweltorganisationen fordern daher seit längerem eine deutliche Absenkung der Grenzwerte und ein generelles Verbot bestimmter PFAS-Verbindungen.
Haider-Wallner begrüßt die erweiterten Kontrollen: „Daten zur PFAS-Belastung sind entscheidend, um Gesundheitsrisiken besser einschätzen zu können.“ Sie spricht sich für rasche und europaweit abgestimmte Maßnahmen aus. Bereits seit zwei Jahren liegt ein Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zur Einschränkung von rund 10.000 PFAS-Stoffen zur Abstimmung auf EU-Ebene vor.
Neben der Teilnahme an den bundesweiten Tests verfolgt das Burgenland eine eigene Strategie zur Reduktion von Schadstoffen. In den letzten Jahren wurden im Land mehrere Altlasten saniert, darunter Deponien und ehemalige Industriestandorte, die als mögliche Quellen für PFAS gelten. Darüber hinaus ist im Zukunftsplan 2030 der burgenländischen Landesregierung eine neue Landesstrategie zur Reduktion von Pestiziden vorgesehen. Ziel ist es, langfristig die Belastung von Boden, Wasser und Lebensmitteln zu verringern.
„Wir brauchen gesunde Böden und gesunde Lebensmittel. Die Reduktion von Pestiziden und der Ausbau des Bio-Landbaus sind zentrale Bausteine auf dem Weg dorthin“, so Haider-Wallner. Neben gesundheitlichen Aspekten sieht sie darin auch Chancen für Umwelt- und Klimaschutz sowie für die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft.
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