Nicole MATSCH / 22. September 2025
Fotos (3) © zVg RE.F.U.G.I.U.S.
Simon-Wiesenthal-Preis für RE.F.U.G.I.U.S.: Historikerin Brigitte Bailer und der Zweite Nationalratspräsident Peter Haubner (ÖVP) mit Paul Gulda (Mitte), Vorsitzender der Gedenkinitiative.
Der Simon-Wiesenthal-Preis würdigt Initiativen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen und die Aufklärung über den Holocaust fördern. Der Preis wurde in drei Kategorien vergeben. Der burgenländische Verein RE.F.U.G.I.U.S., kurz für „REchnitzer Flüchtlings- Und GedenkInitiative Und Stiftung“, erhielt den Preis in der Kategorie „zivilgesellschaftliches Engagement für die Aufklärung über den Holocaust“. Die Initiative nutzt das Mahnmal Kreuzstadl in Rechnitz als Gedenk- und Lernort. Ziel ist es, die Verbrechen des Nationalsozialismus zu dokumentieren und die Bedeutung des Erinnerns auch kommenden Generationen zu vermitteln.
Drei Preisträger aus drei Ländern
Insgesamt gingen 229 Bewerbungen aus 32 Ländern ein. Drei Organisationen wurden ausgezeichnet:
Der Verein RE.F.U.G.I.U.S. wurde für seine Arbeit am Mahnmal Kreuzstadl in Rechnitz ausgezeichnet.
Die Gamaraal Foundation aus der Schweiz erhielt den Hauptpreis für ihr Engagement für Holocaust-Überlebende und Bildungsarbeit. Gründerin Anita Winter betonte: „Es werde eine Mauer gegen Hass geschaffen, wenn die Stimme und Geschichte der Überlebenden weiter getragen werde.“
Die britische Community Security Trust wurde für ihren Einsatz gegen Antisemitismus geehrt. Sie schützt jüdische Gemeinden in Großbritannien und gilt als Modell für ähnliche Initiativen in Europa.
Ehrung für Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
Neben den Organisationen wurden neun Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ausgezeichnet, darunter Ludwig „Lutz“ Popper, langjähriges Vorstandsmitglied von RE.F.U.G.I.U.S. Vor der Preisverleihung fand ein Empfang statt, bei dem die Geehrten eigene Führungen, etwa zur Ausstellung „Tacheles reden“, leiteten.
Der Zweite Nationalratspräsident Peter Haubner erklärte in seiner Eröffnungsrede: „Antisemitismus dürfe keinen Platz in dieser Welt haben und es brauche Menschen, die gegen Antisemitismus aufstehen statt wegzusehen.“ Hannah Lessing, Vorständin des Nationalfonds, betonte: „Die Erinnerung sei nicht bloß eine Rückschau, sondern ein Auftrag.“


Schreiben Sie einen Kommentar