Sonnenerde aus Riedlingsdorf liefert Pflanzenkohle für CO2-speichernden Radweg

In Pamhagen im Bezirk Neusiedl am See entsteht der erste CO₂-speichernde Radweg Österreichs. Das zentrale Material für den Testabschnitt stammt aus dem Südburgenland: Die Firma Sonnenerde aus Riedlingsdorf liefert Pflanzenkohle, gewonnen aus regionalen landwirtschaftlichen Reststoffen wie Schilf.

Nicole MATSCH / 7. August 2025

Die Asphaltierungsarbeiten beim ersten „Grünen Radweg“ in Pamhagen haben bereits begonnen: Aus Schilf wird Pflanzenkohle – Vizebürgermeister Reinhard Csida, Pamhagen, Christian Rauch, Leiter Technologiemanagement & Innovation PORR Bau GmbH, Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Projektleiter Martin Zloklkovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland, und Pamhagens  Bürgermeister Josef Tschida (von links)

Pilotprojekt für klimafreundliche Infrastruktur

Seit Anfang August läuft in Pamhagen ein einjähriges Pilotprojekt. Forschungseinrichtungen, Unternehmen und das Land Burgenland arbeiten gemeinsam an einem neuen Straßenbaumaterial, das aktiv CO₂ binden soll. Rund ein Kilometer Radweg wird mit einer Asphaltmischung gebaut, die Pflanzenkohle enthält. Die Rezeptur wurde im Labor der PORR Bau GmbH in Parndorf entwickelt und wird direkt vor Ort im Mischwerk in Pamhagen produziert.

„Unsere Aufgabe war es, in einem ersten Schritt Rezepturen für die Asphaltmischung zu entwickeln, die auch umsetzbar sind“, erklärt Christian Rauch, Leiter für Technologiemanagement und Innovation bei PORR. Die Projektverantwortlichen wollen beobachten, wie sich das Material im Laufe der Jahreszeiten unter verschiedenen Witterungsbedingungen verhält. Laut Berechnungen können pro Kilometer über 60 Tonnen CO₂ dauerhaft im Asphalt gespeichert werden.

Forschung und Kreislaufwirtschaft im Fokus

Gerald Dunst, Geschäftsführer von Sonnenerde, setzt seit Jahren auf die Nutzung von Pflanzenkohle zur Kohlenstoffbindung und als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Seine Firma liefert die Kohle für den innovativen Straßenbelag aus lokalen Reststoffen. Der Forschungskoordinator des Landes Burgenland, Projektleiter Martin Zloklikovits betont: „Damit leistet das Projekt nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur regionalen Wertschöpfung, da die eingesetzte Pflanzenkohle aus lokaler Produktion stammt.“

Langfristig soll der CO₂-speichernde Asphalt weiterentwickelt werden. Geplant sind eine wasserdurchlässige Variante sowie ein höherer Recyclinganteil, um auch der Bodenversiegelung entgegenzuwirken. Künftige Einsatzbereiche könnten Gehwege, Ortszentren, Landesstraßen oder touristische Infrastrukturen sein.

Das Projekt ist eine Kooperation der Wirtschaftsagentur Burgenland Forschungs- und Innovations GmbH, des Landes Burgenland, der PORR Bau GmbH, des Seemanagements Burgenland, der Montanuniversität Leoben und der Firma Sonnenerde. Koordiniert wird es von Martin Zloklikovits, Forschungskoordinator des Landes Burgenland.

„Der ‚Grüne Radweg‘ in Pamhagen dient als Demonstrationsprojekt für zukünftige Anwendungen im Burgenland und darüber hinaus – ein wegweisender Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität und nachhaltiger Bauweise“, so die Projektverantwortlichen.

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Eine Antwort

  1. Frank Strie

    Gratuliere !!
    „Schaut guat aus!!“
    Sounds like a great important collaboration project in progress.
    Meanwhile in the US:

    In 2025, Minneapolis will be home to North America’s first city-owned biochar facility, which will produce biochar to be used in stormwater filtration systems. The facility, expected to be operational in the fall, will transform 3,000 tons of wood waste into 500 tons of biochar annually, while also sequestering a significant amount of carbon dioxide. This biochar will be integrated into the city’s green infrastructure, including stormwater management systems, to enhance filtration of pollutants and improve soil health. “
    Wasserfilter Infrastructure along Roads is yet another option.