Spatenstich für Agri-PV-Hybridkraftwerk in Parndorf

Das Agri-PV-Hybridkraftwerk Parndorf geht in die Bauphase. Die Stadtwerke Hartberg, die oekostrom AG und Green Planet Energy errichten gemeinsam eine Anlage, die Photovoltaik, Landwirtschaft und Batteriespeicher verbindet. Ab 2026 soll sie rund 6.320 Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen.

Nicole MÜHL / 14. August 2025

Landesrätin Daniela Winkler mit Parndorfs Bürgermeister Wolfgang Kovacs, Jan Häupler, (Vorstandsmitglied der oekostrom AG), Christoph Ehrenhöfer (Geschäftsführer der Stadtwerke Hartberg) und  Julian Tiencken (Geschäftsführer von Green Planet Projects) beim Spatenstich.

In Parndorf begann diese Woche der Bau einer Anlage, die Photovoltaik, landwirtschaftliche Nutzung und Batteriespeicher kombiniert. Die Stadtwerke Hartberg arbeiten dabei mit der oekostrom AG und der deutschen Energiegenossenschaft Green Planet Energy eG zusammen. Die Fertigstellung ist für Jänner 2026 geplant.

Am Donnerstag erfolgte der Spatenstich. Landesrätin Daniela Winkler nahm ihn in Vertretung von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vor. Sie sagte: „Im Burgenland sind wir stolz darauf, dass wir in der Frage der Erneuerbaren Energien anpacken und umsetzen. Wir sind seit über 25 Jahren das Vorzeigeland bei der Windenergie und wir werden gerade zum Vorzeigeland bei der Sonnenenergie. Auf Dächern, Flächen und im Idealfall so wie bei dieser Anlage als Agri-Photovoltaik in Kombination mit nachhaltiger, ökologischer Landwirtschaft. Wir sind eine Region, die zeigt, dass Energiewende mit der Umwelt und nicht auf Kosten der Umwelt möglich ist.“

Kombination mehrerer Technologien

Das Projekt integriert mehrere Technologien. Photovoltaikmodule erzeugen erneuerbaren Strom. Landwirtschaftliche Nutzung bleibt gleichzeitig möglich. Ein moderner Batteriespeicher sorgt dafür, dass Strom auch dann verfügbar ist, wenn die Sonne nicht scheint.

Die Anlage wird an den benachbarten Windpark Parndorf der oekostrom AG angeschlossen. Dadurch können bestehende Infrastrukturen und Flächen optimal genutzt werden. Die Flächenpflege zwischen den Solarmodulen übernehmen künftig Schafe. Diese Lösung fördert die Biodiversität und erlaubt eine doppelte Nutzung der Grundstücke.

Jan Häupler, Vorstandsmitglied der oekostrom AG, erklärt: „Dieses Projekt ist ein echter Meilenstein. Es zeigt, wie wir erneuerbare Energien technologisch, ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll kombinieren können. Mit dieser Hybridanlage schafft die oekostrom AG Versorgungssicherheit und regionale Wertschöpfung im besten Sinne.“

Die Stadtwerke Hartberg bringen in das Agri-PV-Hybridkraftwerk Parndorf ihre Erfahrung in nachhaltiger Energieproduktion ein. Geschäftsführer Christoph Ehrenhöfer sagte: „Mit der oekostrom AG verbindet uns der Anspruch, Energiezukunft verantwortungsvoll zu gestalten. Ein absolutes Vorzeigeprojekt mit einer großartigen Mehrfachnutzung und komplementärer Energieproduktion im Tages- und Jahresverlauf.“

Auch Green Planet Energy betont die technische Besonderheit der Anlage. Julian Tiencken, Geschäftsführer der Green Planet Projects, erläuterte: „Die besondere Bauart mit der Sonne nachgeführten Photovoltaikmodulen ermöglicht, dass das Erzeugungsprofil optimiert wird und besser zum Verbrauch passt. Das ist insbesondere in Zeiten zunehmender negativer Strompreise durch Solarspitzen wichtig. Wegweisend ist auch die Überbauung des bestehenden Netzanschlusspunktes, mit der wir Synergieeffekte nutzen und Kosten sparen. Diesen Pragmatismus wünschen wir uns auch in Deutschland.“

Das Agri-PV-Hybridkraftwerk Parndorf wird nach seiner Fertigstellung eine Leistung von 17 Megawatt Peak erbringen. Damit können jährlich etwa 6.320 Haushalte mit regional erzeugtem Strom versorgt werden. Die Kombination aus Solarenergie, Windkraftanbindung und Batteriespeicher soll die Versorgungssicherheit erhöhen.

Die Bauarbeiten laufen planmäßig. Ab 2026 soll die Anlage Strom ins Netz einspeisen und zugleich landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Mit dem Einsatz von Schafen zur Grünflächenpflege wird zudem ein ökologischer Ansatz umgesetzt, der Ressourcen schont und Flächen doppelt nutzt.

Das Projekt gilt als Beispiel für die Verbindung von Energiewende und nachhaltiger Landnutzung. Die Beteiligten setzen auf langfristige Kooperation und eine effiziente Nutzung bestehender Infrastruktur.


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