SPÖ Burgenland: Mutterschutz bei Fehlgeburten

Die SPÖ Burgenland setzt sich für einen gestaffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten ein. Mit breiter Zustimmung im Landtag fordern Eisenkopf, Schlager und Stenger eine gesetzliche Lösung nach deutschem Vorbild.

Chiara PIELER / 20. September 2025

v.l.: LAbg. Rita Stenger (SPÖ-Familiensprecherin), LT-Präsidentin Mag.a Astrid Eisenkopf, LAbg. Claudia Schlager (SPÖ-Frauensprecherin)

Breite Zustimmung für SPÖ-Forderung

Im Burgenland wächst der politische Druck für eine gesetzliche Neuregelung: Die SPÖ-Landespolitikerinnen Astrid Eisenkopf, Claudia Schlager und Rita Stenger fordern gemeinsam mit breiter Unterstützung im Landtag einen gestaffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten – ein Modell, das sich am aktuellen deutschen Vorbild orientieren soll.

Einstimmigkeit im Landtag als starkes Signal

Bei der letzten Landtagssitzung in Eisenstadt kam es zu einem bemerkenswerten Schulterschluss: Alle Fraktionen stimmten einem Antrag zur Einführung eines gestaffelten Mutterschutzes nach Fehlgeburten zu. Für die SPÖ-Frauen Burgenland stellt dieses Votum einen Meilenstein dar.
„Mit der Zustimmung aller im Landtag vertretenen Parteien haben wir ein starkes Zeichen für den Schutz und die Anerkennung der physischen und psychischen Bedürfnisse von Frauen nach einer Fehlgeburt gesetzt“, betonten Astrid Eisenkopf, Claudia Schlager und Rita Stenger unisono.

Rechtssicherheit statt bloßer Krankschreibung

Die derzeitige Gesetzeslage zwingt viele Frauen nach einer Fehlgeburt auf eine Krankschreibung – sofern diese überhaupt möglich ist. Doch für Eisenkopf und ihre Kolleginnen reicht das nicht aus. „Fehlgeburten sind für viele Frauen und ihre Familien ein tief einschneidendes Erlebnis. Sie sind nicht nur ein medizinisches Ereignis, sondern oft auch mit Schmerz, Trauer und seelischer Belastung verbunden“, erklärt Eisenkopf.
Claudia Schlager ergänzt: „Mit der Einführung eines gestaffelten Mutterschutzes würde der Schmerz zwar nicht gelindert, aber eine klare gesetzliche Regelung würde den Frauen zumindest Rechtssicherheit geben.“

Deutsches Modell als Vorbild

Ein Blick nach Deutschland zeigt, wie eine solche Regelung aussehen könnte: Seit Juni 2025 gilt dort ein freiwilliger gestaffelter Mutterschutz für Frauen nach Fehlgeburten. Dieses Modell erlaubt es den Betroffenen, selbst zu entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen möchten.
Für Rita Stenger ist klar: „Wir müssen dafür sorgen, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen an die Lebensrealität der betroffenen Frauen und Familien angepasst werden.“

Mutterschutz nach Fehlgeburten als gesellschaftliche Verantwortung

Die SPÖ-Frauen Burgenland verstehen ihre Initiative nicht nur als politische Forderung, sondern als Ausdruck gesellschaftlicher Empathie und Solidarität.
„Mutterschutz nach Fehlgeburten ist nicht nur ein persönlicher Schutz, sondern ein Ausdruck von Mitgefühl, Wertschätzung und Gleichstellung“, so Eisenkopf. Auch Stenger und Schlager sehen darin einen Schritt in Richtung gerechterer Rahmenbedingungen für Frauen in schwierigen Lebenslagen.

Weitere Schritte auf Bundesebene notwendig

Trotz des einstimmigen Beschlusses im burgenländischen Landtag liegt die eigentliche Zuständigkeit beim Bund. Daher fordern Eisenkopf, Schlager und Stenger die Bundesregierung auf, rasch gesetzliche Maßnahmen zu setzen. „In dieser schweren Lebenssituation brauchen Frauen nicht nur seelische Unterstützung. Sie brauchen auch einen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz.“

Auch ÖVP-Landtagsabgeordnete Carina Laschober-Luif begrüßt die parteiübergreifende Einigung und betont: „Dass wir bei einem so emotionalen Thema gemeinsam an einem Strang gezogen haben, ist ein starkes Zeichen. Es zeigt, dass Politik ihre Glaubwürdigkeit dann beweist, wenn sie den Mut hat, über Parteigrenzen hinweg das Richtige zu tun.“

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