Übungsszenario Strommangellage und Blackout: Burgenland probt den Ernstfall

Im Rahmen des Sicherheitsmonats Oktober fand im Burgenland eine landesweite Übung zu den Themen Strommangellage und Blackout statt. Insgesamt beteiligten sich 17 Organisationen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur sowie der Energielenkungsbeirat an diesem umfangreichen Szenario. Ziel war es, Abläufe zu testen und die Versorgungssicherheit im Ernstfall zu gewährleisten.

Nicole MÜHL / 23. Oktober 2025

Ing. Claus Paar (4.v.l.), MSc, Hauptreferatsleiter für Katastrophenschutz und Krisenmanagement der Abteilung 8 – Kompetenzzentrum Sicherheit, und Infrastrukturlandesrat Mag. Heinrich Dorner (Mitte) starten mit dem Energielenkungsbeirat die Strommangellage-Übung.

Landesrat Heinrich Dorner betonte beim Start der Übung die Wichtigkeit solcher Tests: „Es kann immer wieder – wenn auch sehr selten – zu Strommangellagen mit geplanten Netzabschaltungen oder ungeplanten Stromausfällen kommen. Wir sorgen bereits seit längerer Zeit für den Ernstfall vor – auch wenn wir hoffen, dass er nie eintreten wird.“

Eine Strommangellage unterscheidet sich laut Dorner von einem Stromausfall oder Blackout: Während ein Stromausfall ein ungeplanter Aussetzer der Stromversorgung ist, beschreibt eine Strommangellage eine angespannte Situation, in der zu wenig elektrische Energie zur Verfügung steht. Ein Blackout wiederum ist ein großflächiger, unerwarteter Stromausfall überregionalen Ausmaßes.

Breite Beteiligung und praxisnahe Tests

Wie Claus Paar, Hauptreferatsleiter für Katastrophenschutz und Krisenmanagement, erklärte, entwickelten die teilnehmenden Institutionen eigene, auf ihre Aufgaben abgestimmte Szenarien: „Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren und auszuschließen, um im Fall einer Strommangellage den reibungslosen Betrieb aufrechterhalten zu können.“

Die Palette der Übungen reichte von Notstromtests bis hin zu Kommunikationsszenarien. So sicherte etwa die A1 Telekom Austria die Mobilfunkversorgung mittels Vehicle-to-Load-Technologie ab, während der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland den Wiederaufbau der Trinkwasserversorgung mit Notstromaggregaten trainierte. Auch Gesundheit Burgenland, Feuerwehr, Polizei, Militär und Rotes Kreuz erprobten ihre Abläufe bei Stromausfall.

Kommunikation und Versorgung im Fokus

Besonderes Augenmerk galt der Kommunikationsfähigkeit in Krisensituationen. Die BE Technology testete die autarke Datenübertragung über Glasfaserstrecken ohne Internet, das Rote Kreuz übte Funkverbindungen über das TETRA-System, und der ORF Burgenland simulierte den Sendebetrieb bei Stromausfall.

Auch die Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG beteiligte sich an der Übung. Sprecher Michael Weber unterstrich: „Die Informationsversorgung der Bevölkerung mit Radio und TV ist in Ausnahmesituationen besonders wichtig. Dass Informationen an die Bevölkerung sichergestellt werden, garantiert in Österreich die ORS – jetzt mit neuem Namen Big Blue Marble – und leistet damit einen wesentlichen Beitrag für die Krisensicherheit im Burgenland.“

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