Bericht

Hinschauen statt wegschauen

Elf Frauen sind seit Jahresbeginn in Österreich von ihren ehemaligen oder aktuellen Partnern getötet worden. Diesen traurigen Rekord nahm sich der steirische Landtag zum Anlass, um neue Lösungsansätze zu diskutieren.

Foto © Land Steiermark/Drechsler

Landesrätin Doris Kampus (li.) und Landesrätin Juliane Bogner-Strauß setzen sich für den weiteren Ausbau des Gewaltschutzes in der Steiermark ein

 

Geltende Maßnahmen gegen Gewalt gegenüber Frauen sind unter anderem Prävention und Therapie. Auch wenn die Steiermark nach Einschätzung von Expertinnen und Experten vorbildliche Gewaltschutzarbeit leistet, müsse dieses Angebot noch weiter ausgebaut werden.

6,5 Millionen Euro für den Gewaltschutz

„Gewalt gegen Frauen ist eine der hässlichsten Seiten unserer Zeit“, hob Soziallandesrätin Doris Kampus in ihrem Statement hervor. „Gewalt gegen Frauen hat viel Gesichter. Hinschauen statt wegschauen muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein.“ Kampus verwies auf jährlich 6,5 Millionen aus dem Sozialbudget, die für den Gewaltschutz von Frauenhäusern über Gewaltschutzzentren bis hin zu regionalen Krisenwohnungen aufgewendet werden. Somit geht das Angebot in der Steiermark über das Niveau anderer Bundesländer – ergänzt mit Fallkonferenzen und Ausbau der Angebote für Gewalttäter – deutlich hinaus.

Stereotype Rollenbilder als Ursache für häusliche Gewalt

„Innerhalb der EU hat Österreich ein trauriges Alleinstellungsmerkmal: es ist das einzige Land, in dem mehr Frauen als Männer ermordet werden“, unterstrich Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß die Dramatik der Situation. „Wir haben in der Steiermark bereits viele wichtige Initiativen und Maßnahmen, um Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen. Sehr wohl aber wissen wir, dass der Kampf gegen stereotype Rollenbilder, als Ursache für häusliche Gewalt, weitergehen muss. Die steirische Gleichstellungsstrategie mit ihrem Aktionsplan ist ein gutes Instrument, um einen großen Schritt vorwärts zu machen.“


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