Feri TSCHANK / 27. März 2024
© Gerd Altmann auf Pixabay
EIN KOMMENTAR VON FERI TSCHANK.
Ostern – und die Frage, was war zuerst, das Ei oder die Henne, ist noch immer nicht gelöst. Unsere Hühner stammen vom Roten Dschungelhuhn. Durch selektive Zucht schuf der Mensch vor ca. 8.000 Jahren eine völlig neue Art. Das Haushuhn stammt also aus dem Ei des wilden Vorfahren. Und dessen Ei? Womit wir wieder bei der Frage wären. Genauso wie ich seit vielen Jahren die Diskussion über das Cholesterin im Ei verfolge. Einmal ist es zu viel und dann doch nicht und ein paar Jahre später gilt ein Ei täglich als unbedenklich und jetzt hörte ich erst kürzlich, ein Ei die Woche wäre genug. Also um das klarzustellen: Eier sind eine gute Quelle für Eiweiß und die Vitamine A, D und B12 und es gibt keine Erkenntnisse, dass der Konsum von Eiern zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels führt. Wenn Sie wirklich etwas für einen erhöhten Cholesterinspiegel tun wollen, dann versuchen Sie es doch mit dem Guglhupfrezept, das ich kürzlich ausprobiert habe, 5 Eier, 1/4 kg Butter, 1/4 kg feiner Topfen , 1/4 kg Zucker, ebenso viel Mehl, ein Packerl Backpulver und ein Packerl Vanillezucker, den Abrieb einer Zitrone. Eier trennen, Dotter mit Zucker und Butter schaumig rühren, Zitronenabrieb dazu, Mehl, Vanillezucker und Backpulver hineinsieben, verkneten und zum Schluss das schaumig gerührte Eiklar unterheben. Form buttern und mehlen, bei 180 Grad ca. 50 Minuten ins Rohr. Ehrlich gesagt, wenn man diesen Kuchen dann isst, käme man nicht im Entferntesten auf die Idee, was da alles an Kalorien drinnen ist. Man hüte sich vor Kuchen und seiner Verwandtschaft, der Schokolade. Könnte mehr drinnen sein, als man glaubt.
Ich liebe Eier, aber in erster Linie wohl deshalb, weil ich sechs Hühner besitze, die mehr Eier legen als mein Vier-Personenhaushalt zu verzehren vermag und ich somit immer in der Lage bin, ein paar Freunden was Gutes zu tun und sie mit ein paar Eiern aus biologischer Hühnerhaltung zu versorgen. Hühner sind soziale Wesen und auch ohne Hahn gibt es eine Hierarchie. Klar ist, wer zuerst in den Stall geht und wer sich das beste Futter krallt. Erst seit ich Hühner habe, kann ich mich mit der Verschwendung von Lebensmitteln etwas anfreunden, denn die Hühner sind Allesfresser und recyclen altes Brot und Gemüse und haben auch nichts gegen etwas Wurst und Fleisch. Bei Süßigkeiten halten sie sich eigenartiger Weise etwas zurück und sie ersparen mir mindestens einen Komposthaufen, denn auch frischgeschnittenes Gras ist ein Leckerbissen. Mein Kleiner ging seinerzeit mit seinen Küken schlafen. Hatte in jeder Tasche seines Pyjamas eines und es hat sie nicht gestört, im Gegenteil. Später als sie
schon zu großen Legehühnern geworden waren, ließen sie sich immer noch fangen, saßen auf dem Schoß der Kinder und schliefen, während sie gestreichelt wurden, ein. Wir essen unsere Hühner nicht. Sie haben alle einen Namen und im Garten ihre letzte Ruhestätte neben den Meerschweinchen, der Katze und dem Goldfisch.
Dieses Frühjahr wird wahrscheinlich als das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen gelten und ehrlich gesagt als Ex-Skifahrer stören mich die milden Winter mitnichten. Zumindest hier bei uns nicht, denn was kann man hier
schon groß tun mit dem Schnee, außer ihn zu schaufeln. Victor Hugo, Autor des Glöckners von Notre Dame, sagte: „Wenn die Menschen einander nicht lieben würden, wüsste ich wirklich nicht, wozu es einen Frühling geben soll.“
Verdienen wir Menschen uns dieses größte aller Wunder überhaupt noch? Dieses Erwachen der Natur, diese
Blütenpracht, die duftgeschwängerte Luft, das Vogelgezwitscher? All das ist ein Geschenk der Erde an uns Menschen und es wäre unser aller Ende, würde es das nicht mehr geben. Wir haben nur diese eine Erde, diesen leuchtenden blauen Ball inmitten des Universums und wir behandeln sie nicht gut. Ehrlich gesagt, wundert es mich immer wieder, wie viel sie bereit ist, uns zu verzeihen. Allerdings, mit dem Verzeihen ist das so eine Sache. Irgendwann ist Schluss damit. Da ist auch beim Gutmütigsten der Ofen aus. Vielleicht werden wir ja noch munter und fragen uns, ob als das Gebaue und Gefahre wirklich Sinn machen?
Aber zurück zu dem Ei und der Henne. In einem Kinderbuch ist mir kürzlich ein Gedicht von Viktor Blüthgen untergekommen.
Die fünf Hühnerchen:
Ich war mal in dem Dorfe,
da gab es einen Sturm,
da zankten sich fünf Hühnerchen
um einen Regenwurm.
Und als kein Wurm mehr war zu sehn,
da sagten alle: Piep!
Da hatten die fünf Hühnerchen,
einander wieder lieb.
Es erinnert mich irgendwie an unsere Parteien im Vorwahlkampf und danach. Wir sind die Würmer!
Davon abgesehen hoffe ich, es geht Ihnen allen gut!
Passen Sie auf sich auf! Ihr Feri Tschank
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