Dr. Andrzej KRASNOWIECKI, Ina GANGOLY / 26. April 2024
© Baumfreunde Oberwart
Ein Kommentar von Dr. Andrzej Krasnowiecki und Ina Gangoly (Baumfreunde Oberwart)
Nach Rodungen wird das Argument „Neupflanzung“ seitens der Verursacher schnell ausgespielt. Doch kann eine vielfältige Hecke, eine Jahrzehnte alte Alle überhaupt ersetzt werden? Die Antwort ist klar – NEIN. Es dauert Jahrzehnte bis das Ökosystem wieder hergestellt ist. Im Falle einer Rodung müssen die Tiere abwandern, ob sie jemals wieder zurückkehren bleibt Ungewiss..
Denn der Wert einer Hecke, eines Baumes wächst mit deren Alter.
Eine Hecke ist ein vielschichtiger Lebensraum. Im Bodenbereich bietet er Igel, Hase, Fasan, Kröte und Echse Brut- und Schlafplatz, die Blüten werden von den Insekten benötigt und die Vögel besiegeln das Geäst. Eine Hecke schützt die nähere Umgebung vor Wind, speichert Wasser, transpiriert in Hitzeperioden und schützt bei Starkregen vor Ausschwemmen des Bodens. Sie charakterisiert unsere Landschaft, ist Lärm- und Sichtschutz, bindet Feinstaub für eine bessere Luftqualität. Je dichter und höher eine Hecke ist, desto wertvoller ist sie für Mensch, Tier und Natur.
Umso erschreckender die Realität. Die wenigen vorhandenen Hecken und Baumgruppen werden offensichtlich ziellos, aber energisch zerstört. Die Schnittführungen sind Todesküsse für Bäume und Sträucher. Lebensräume werden in wenigen Stunden niedergeschlagen. Eine durchsichtige Hecke ist eine nutzlose Hecke. Wildtiere sind auf üppige Vegetation mit einem vielfältigen Nahrungsangebot und Versteckmöglichkeiten angewiesen. Natur ist für das menschliche Wohlergehen essenziell. Sehen und hören Sie beim nächsten Spaziergang hin und schauen Sie nicht weg, wenn Natur sinnlos zerstört wird. Denn alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.
Schreibe einen Kommentar