Bericht

Equal Pension Day – „Keine halben Sachen. Lieber ganz.“

Während der „Equal Pay Day”, der Tag ab dem Frauen gratis arbeiten, im Oktober stattfindet, kommt es im Hochsommer zum „Equal Pension Day“. Im Burgenland fällt dieser auf den 29. Juli, österreichweit auf den 3. August. Bei der Pension wirken sämtliche Nachteile für Frauen am Arbeitsmarkt zusammen. Egal, ob Teilzeit, geringere Stundenlöhne oder häufigere Unterbrechungen – Frauen sind hier stark benachteiligt. Gemeinsam mit dem Pensionistenverband Burgenland machen die SPÖ Frauen Burgenland unter dem Motto „Keine halben Sachen. Lieber ganz“ auf die Pensionslücke aufmerksam.

(c) Landesmedienservice Burgenland

v.l.n.r.: PVÖ-Landespräsident Helmut Bieler, Landesfrauenvorsitzende Astrid Eisenkopf und LFG Roland Fürst

 

Es ist wichtig, auch auf den Equal Pension Day aufmerksam zu machen. „Frauen bekommen in Österreich 41,1 Prozent weniger Pension als Männer, im Burgenland beträgt die Differenz 42,3 Prozent. Damit gehört Österreich zu den Ländern in Europa mit den höchsten Pensionsunterschieden“, so Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf. Die Gründe dafür seien verschieden: Hohe Lohnunterschiede oder eine unfaire Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern seien Ursachen für diese Unterschiede.

„Die Teuerung trifft Frauen in der Pension doppelt. Bei niedrigem Einkommen fallen die extremen Preise wie etwa für Wohnen oder Lebensmittel noch stärker ins Gewicht. Daher fordert die SPÖ nun eine echte Teuerungsbremse, damit die Preise nicht noch weiter steigen“, sagt Eisenkopf. Dazu zähle eine vorübergehende Streichung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, Gas, Strom und Sprit sowie das Einfrieren der Richtwertmieten bis 2025. Eines ist klar – die Preise müssen wieder runter. „Die Bundesregierung muss endlich weg von ihren Scheindebatten, hin zu einer echten Lohngerechtigkeit in Österreich. Die Menschen im Land, vor allem Geringverdiener*innen und Pensionist*innen, brauchen eine langfristige Entlastung und keine Einmalzahlungen. Wer heute 1.700 Euro netto verdient, wird morgen dementsprechend eine höhere Pension haben. Das bedeutet, dass der Mindestlohn von 1.700 Euro netto vor allem Frauen, die in den meisten Fällen weniger verdienen, vor Altersarmut schützt,“ führt Roland Fürst, Sozialsprecher im Landtag und Landesgeschäftsführer der SPÖ Burgenland aus. Die Mehrheit der Pensionistinnen und Pensionisten könne die Teuerung nicht mehr stemmen, deswegen müsse die Teuerung 2023 voll ausgeglichen werden. Mit diesen Maßnahmen kann gegen die Pensionsschere und die Altersarmut vorgegangen werden. „Vor allem für Frauen könnten wir einen Riesenschritt in Richtung gerechte Pension und ein Leben in Würde für alle und in jedem Alter setzen“, so Fürst.

Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut in einer Studie aufzeigt, hilft das automatische Pensionssplitting nicht gegen Altersarmut. Der Effekt ist hier nur vom Partnereinkommen abhängig und gerade bei niedrigerem Einkommen ist das nicht sinnvoll. Besser wäre eine höhere Anrechnung der Kindererziehungszeiten und gesetzliche Maßnahmen zum Schließen der Lohnschere. „Wir fordern keine halben Sachen: Frauen haben das Recht auf eine eigenständige und gute Pension, von der sie leben können“, betont Eisenkopf. Die Forderungen der SPÖ Frauen für ein Pensions- und Arbeitsmarktpaket, das kurz- und langfristig hilft, im Überblick:

  • Pensionserhöhung vorziehen
  • Erhöhung der Anrechnung von Kindererziehungszeiten: 50 Euro mehr Pension jeden Monat
  • echte Teuerungsbremse, die die Preisspirale stoppt

sowie eine bundesweite Ausrollung burgenländischer Zukunftsinitiativen wie des Mindestlohns von 1.700 netto und des Gratis-Kindergartens


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