Bericht

Schwimmen lernen kann Leben retten!

Sommerzeit ist Badezeit. Ob im See, im Freibad oder auch im heimischen Pool, Abkühlung im erfrischenden Nass mag in der heißen Jahreszeit jeder gerne. Die WHO meldet weit über 200.000 Tote jährlich durch Ertrinken, davon allein 40-50 in Österreich. Besonders Kinder sind betroffen. Schwimmen ist lebensrettend.

Foto©Shutterstock_Blue Orange Studio

Kinder sollen Schwimmen üben so oft es geht.

 

„In unseren Schwimmkursen ist die oberste Priorität, dass die Kinder, wenn sie reinfallen, sicher zum Rand kommen“, so Kristin Haider-Maurer, die die Hopsi-Hopper-Schwimmkurse des ASKÖ Burgenland betreut. Und der Bedarf ist enorm: Am 2. Mai wurde die Onlineanmeldung der Schwimmkurse freigeschaltet, in einigen Gemeinden gab es bereits nach ein paar Minuten keine freien Plätze mehr. Im letzten Jahr hatte der ASKÖ fürs Burgenland über 1.500 Anmeldungen, dieses Jahr wird dem nicht nachstehen.

Schwimmkurse rechtzeitig organisieren

Aber auch in der Steiermark wird eifrig Schwimmen gelernt: Sechs Schwimmlehrer*innen gibt es allein in Hartberg, doch auch hier sind alle angebotenen Kurse restlos ausgebucht. „Spätestens nach Ostern sollte man sich darum kümmern, wenn man vor den Ferien oder zu Ferienbeginn einen Schwimmkurs möchte, denn das ist die gefragteste Zeit“, so Yvonne Gratzer, Schwimmtrainerin des ASVÖ Steiermark. Sie gibt nicht nur private Kurse, sondern begleitet auch Schulschwimmeinheiten. „Natürlich sind die Schulen hier gefragt, aber ebenso die Eltern. Diese müssen auch in Eigeninitiative schauen, dass ihre Kinder Schwimmen lernen, denn Schwimmen ist lebensrettend!“ Auch in ihren Kursen, die übrigens fast doppelt so lang sind wie die burgenländischen, wird neben der richtigen Technik besonderes Augenmerk aufs Tauchen gelegt. „In den Kursen auch immer ohne Taucherbrille, denn die hat das Kind im Ernstfall auch nicht auf“, so Gratzer.

Das richtige Alter zum Anfangen liegt zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr. „Davor ist es koordinativ kaum möglich, Schwimmen richtig zu erlernen.“ Bei den Hopsi-Hopper-Kursen gibt man trotzdem den Vier- bis Fünfjährigen den Vortritt, wie Haider-Maurer verrät: „Gerade unter Fünfjährige sind besonders gefährdet, auch, weil sie eine viel schlechtere Gefahreneinschätzung haben. Dem wollen wir mit unseren Kursen entgegenwirken. Denn nach einem Kurs bei uns wird ein Kleinkind zwar nicht perfekt schwimmen, aber sich zumindest nach einem unabsichtlichen Sturz ins Wasser an den Rand retten können.“

Ertrinken ist ein stiller Tod

Doch auch bei Kindern, die bereits einen Schwimmkurs besucht haben, heißt es aufpassen, schließlich ist Ertrinken ein „stiller Tod“ – auch bei Erwachsenen: Der Betroffene verfällt in eine Art „Schockstarre“ und geht einfach unter. So wundert es nicht, dass in einer gewöhnlichen Sommersaison etwa zwei- bis dreimal der Notarzt ins Hartberger Schwimmbad kommen muss. Einen Anstieg an Notfällen verzeichnet man hier übrigens nicht, doch wie groß das Defizit durch die schwimmlose Coronazeit wirklich ist, wird sich sicherlich erst in den nächsten Jahren zeigen. Dagegen rät Gratzer: „Deshalb Kinder nie ohne Aufsicht ins Wasser lassen. Und das Schwimmen üben, üben, üben, so oft es nur geht. Aber dabei nie den Spaß verlieren!“

Was sollte man beim heimischen Pool beachten?

Pools sollten durch eine Absperrung gegen unabsichtliches Hineinfallen gesichert sein. Zusätzlich sind Pools mit einem flachen Einstieg z.B. durch eine Treppe zu bevorzugen. „Damit ist immer eine sichere Fläche gegeben“, weiß Schwimmlehrerin Yvonne Gratzer. Das hilft nicht nur Menschen; auch Tiere, die unabsichtlich hineinspringen oder fallen, können sich so wieder hinaus retten.


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