Reportage

Sorge bei Wärmepumpenbesitzern

Der Energiemarkt spielt derzeit vollkommen verrückt. Auch die Strompreise explodieren. Das könnte den vielen Betreibern von Wärmepumpen im Burgenland ein schlechtes Jahr 2023 bereiten.

©Studio Harmony_shutterstock.com

Auch das Heizen mit Wärmepumpen wird deutlich teurer werden

 

 

Einigermaßen fassungslos schauen derzeit die vielen Haushalte, die rechtzeitig auf alternative Heiz-/Warmwassersysteme gesetzt haben, auf die irren Entwicklungen am Energiemarkt. Besonders betroffen sind die Besitzer*innen von Pelletsheizungen und Wärmepumpen. Die Preise haben sich etwa bei Pellets um über 200 Prozent innerhalb eines Jahres erhöht. Wobei man derzeit nicht weiß, wie sich die Preisrallye hier in den nächsten Wochen weiterentwickelt.

Wärmepumpen gelten derzeit als eines der umweltfreundlichsten Heizsysteme. Der Luft oder dem Erdreich wird Energie entzogen und in Wärme für das Heizen und die Erwärmung von Brauchwasser umgesetzt. Dafür braucht man nicht mehr mit Gas, Öl, Holz, etc. zu heizen. Was sich bisher auch preislich gerechnet hat. Je nach Hausgröße, Dämmung und Ausstattung kommt so ein Haushalt auf einen Stromverbrauch zwischen 8.000 bis 12.000 Kilowattstunden im Jahr.

Und genau da liegt der Hund begraben. Die Bundesregierung hat bekanntlich einen Strompreis-Deckel von 2.900 Kilowattstunden beschlossen. Wer mehr verbraucht, muss den Strom zum Marktpreis zukaufen. Fakt ist, dass es auf alle Fälle teurer wird. Um wie viel, will man derzeit nicht sagen. Einerseits entwickelt sich der Energiemarkt auf Neudeutsch volatil, also stark schwankend. Andererseits gibt es zumindest im Burgenland wenig Interesse der Politik daran, vor den Gemeinderatswahlen am 2. Oktober Wähler*innen zu vergraulen. Fest steht aber auch, dass die Burgenland Energie-Kund*innen, die in der Regel um den Jahreswechsel die Abrechnung und die Vorschreibungen für das neue Jahr bekommen, wenig Grund zur Freude haben werden.

Eine Möglichkeit wäre für die Burgenland Energie ihren Wärmepumpen-Kund*innen einen günstigeren Tarif einzuräumen. Wie ein Sprecher der Burgenland Energie auf Anfrage mitteilte, ist seitens des Unternehmens aus heutiger Sicht (Stand Ende September) nicht daran gedacht, so einen vergünstigten Tarif für Wärmepumpenbesitzer*innen einzuführen. Laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sollen die Energiepreise im Burgenland bis zum Jahreswechsel stabil bleiben.Und dann?

Wenn der Energiepreisdeckel der Bundesregierung so bleibt wie er ist, nämlich mit den 2.900 kWh, wird man wohl damit rechnen müssen, dass man den darüberliegenden Stromverbrauch mindestens um den Faktor 2,5 teurer als bisher wird einkaufen müssen, lautet die Befürchtung vieler Wärmepumpenbesitzer*innen.

Panta Rhei

Alles fließt. (Hoffentlich). Aber derzeit ist alles noch im Fluss. Keiner weiß, wie sich die Kursrallye bis zum Jahresende weiterentwickeln wird. Und welche Entscheidungen die Landesregierung als Miteigentümerin der Burgenland Energie treffen wird. Denn bis zum Jahresende, wo die Kund*innen in der Regel die neuen Vorschreibungen bekommen, wird sich vielleicht noch etwas ändern. Denn eigentlich sollte es so sein, dass sich die nicht unerheblichen Investitionskosten für umweltfreundliche, energieeffiziente Systeme wie Wärmepumpen mit der Zeit amortisieren. Das scheint angesichts der gestiegenen Strompreise fraglich und für umweltbewusste Bürger*innen eine besonders bittere Pille.


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