Die Wiederbelebung des Kemeter Ortszentrums

Mit dem Projekt „Am Dorfbrunnen“ wurde ein Gebäude in der Ortsmitte Kemetens neu belebt. Dabei bilden OSG, Diakonie und die Gemeinde Kemeten eine Gemeinschaft. Während die OSG neuen Wohnraum erschaffen hat, gibt es für die Diakonie eine neue Heimat für das Projekt „Essen auf Rädern“. Die Kemeterinnen und Kemeter dürfen sich über einen neu renovierten Veranstaltungssaal freuen. prima! hat mit den Mitwirkenden gesprochen – die Stimmen von OSG-Obmann Alfred Kollar, Amin Delzendeh von der Diakonie und Bürgermeister Wolfgang Koller gibt es hier.

Chiara PIELER / 1. November 2023

© Chiara Pieler

Aus dem ehemaligen Gasthaus Kuich in Kemeten hat die OSG gemeinsam mit der Gemeinde und der Diakonie ein multifunktionales Gebäude geschaffen.

Im Rahmen eines gelungenen Events wurde vor Kurzem die Eröffnung des Projekts „Am Dorfbrunnen“ im Kemeter Ortszentrum gefeiert. Das Bauwerk, das einst ein Gasthaus war und seit 2017 leer stand, wurde von der OSG in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Diakonie Burgenland zu einem multifunktionalen Gebäude umgebaut. Neben acht Wohnungen wurden auch ein Gemeindesaal und eine Großküche für die Diakonie integriert. Initiatorin des Projekts ist Sieglinde Pfänder, Pfarrerin und Rektorin der Diakonie Burgenland: „Es ist wie eine Auferstehung. Es hat mir weh getan, zu sehen, dass dieses Objekt leer steht.“

Die OSG verfolgt seit einem Jahrzehnt die Strategie, die Ortszentren des Burgenlandes wiederzubeleben. Leerstehende Gasthöfe werden renoviert, um das Leben in den Zentren wiederzuerwecken. Dabei wird bewusst auf bestehende Infrastrukturen im Ortskern gesetzt, anstatt Grünflächen zu bebauen: „Das ehemalige Gasthaus „Am Dorfbrunnen“ hatte ausgedient und mit Diakonie und Gemeinde wurde so ein neues Projekt realisiert“, erklärt OSG-Obmann Kollar. Das Gasthaus wurde von der Familie Kuich, die es zuvor betrieben hatte, seitens der OSG aufgekauft und nach den Plänen des Kemeter Architekten Gerald Krautsack in ein modernes Gebäude verwandelt. Gebaut wurde mit regionalen Firmen wie der Sterlinger & Co BaugmbH aus Oberwart. Die Installationsarbeiten führte die Hagenauer Haustechnik aus Markt Allhau durch. „Das Konzept ist aufgegangen“, so Kollar. Die Kosten des Projekts belaufen sich inklusive des Kaufpreises auf 1,8 Millionen Euro.

„Es ist ein Mehrwert im Zentrum von Kemeten“, sagt Bürgermeister Koller. Mit dem Gemeindesaal sollen Veranstaltungen im Ortszentrum endlich wieder stattfinden können. Dabei geht es nicht darum, ein Gasthaus zu ersetzen, stellt Koller klar: „Trotzdem soll damit den Vereinen und generell der Bevölkerung eine Möglichkeit zum Feiern oder beispielsweise für Workshops geboten werden.“ Von den acht Wohnungen, die zwischen 49 und 90 Quadratmeter groß sind, sind bereits fast alle vermietet. Auch Amin Delzendeh, Geschäftsführer des Projekts „Essen auf Rädern“, ist mit dem neuen Standort, den die Diakonie bereits im Dezember letzten Jahres  bezogen hat, zufrieden: „Wir konnten elf Arbeitsplätze schaffen, derzeit werden 180 Mahlzeiten täglich zubereitet.“ Essen auf Rädern nehmen häufig ältere Menschen in Anspruch, dabei ist es für alle da. Jede und jeder kann hier Essen bestellen, so Delzendeh: „Die Anmeldung erfolgt über das Büro der Diakonie, es gibt monatliche Speisepläne und so können alle individuell entscheiden, was sie in Anspruch nehmen möchten.“ Der Lieferbereich erstreckt sich über den gesamten Bezirk Oberwart. 

Foto©Chiara Pieler

Bis zu 150 Personen haben in dem neu renovierten Veranstaltungssaal der Gemeinde Platz. Erste Veranstaltungen der Kemeter Vereine fanden bereits statt, zukünftig sollen auch private Feiern wie Hochzeiten möglich sein.

Seit Dezember letzten Jahres beliefert die Diakonie den Oberwarter Bezirk aus der neuen Küche in Kemeten.

Foto©Chiara Pieler

Seit Dezember letzten Jahres beliefert die Diakonie den Oberwarter Bezirk aus der neuen Küche in Kemeten.

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