Chiara PIELER / 26. September 2024
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„Raus aus Öl und Gas“: Der Weg zur klimafreundlichen Heizung
Das Programm „Raus aus Öl und Gas“ steht für nachhaltige Heizsysteme. Es richtet sich an private Haushalte, Betriebe und Gemeinden, die ihre alten, auf fossilen Brennstoffen basierenden Heizungssysteme durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen möchten. Bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten werden übernommen, mit Höchstbeträgen, die je nach gewähltem System variieren. Für einen Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz können Privatpersonen beispielsweise bis zu 15.000 Euro erhalten. Wer sich für eine Pellet- oder Hackgutheizung entscheidet, kann mit bis zu 18.000 Euro rechnen. Während für Luft-Wasser-Wärmepumpen bis zu 16.000 Euro bereitgestellt werden, können bei Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-Wärmepumpen bis zu 28.000 Euro an Förderung fließen. Eine kostenfreie Energieberatung ist im Vorfeld Pflicht, um alle Möglichkeiten einer nachhaltigen Heizungsmöglichkeit zu besprechen. Ein besonderer Vorteil dieses Programms ist, dass es nicht einkommensabhängig ist. Wer gleichzeitig eine Solaranlage installiert oder auf ein Niedertemperatur-Wärmeverteilsystem umsteigt, kann mit weiteren Zuschüssen rechnen.
Was wird gefördert? Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Nah-/Fernwärme, Wärmepumpen, Holzzentralheizungen.
Höhe der Förderung: Bis zu 75 % der Kosten.
Wer kann einreichen? Eigentümerinnen von Ein-/Zweifamilienhäusern, Mieter*innen unter bestimmten Bedingungen.
Wo beantragen? Registrierung unter www.raus-aus-öl.at/efh – die Einreichung erfolgt über den Betrieb, der das Heizungssystem tauscht.
Laufzeit: Anträge bis Ende 2025 möglich bzw. so lange, bis Fördermittel erschöpft sind.
Reparaturbonus: Neues Leben für alte Geräte
Der Reparaturbonus gilt ebenso bundesweit und ist ein innovatives Programm, das die Lebensdauer von Geräten verlängern und damit Ressourcen schonen soll. Jeder Privatperson mit Wohnsitz in Österreich steht dieser Bonus zur Verfügung. Die Förderung deckt 50 Prozent der Reparaturkosten ab, bis zu einem Maximum von 200 Euro pro Reparatur. Mit einem Gesamtbudget von 130 Millionen Euro möchte man so einer Entwicklung zur „Wegwerf-Gesellschaft“ entgegenwirken. Den Reparaturbonus kann man für eine breite Palette von Geräten nutzen, von Küchengeräten über Smartphones bis hin zu Laptops und Fahrrädern. Bereits Kostenvoranschläge werden gefördert, mit einer Obergrenze von 30 Euro. Dies soll Verbraucher*innen ermutigen, die Reparatur als erste Option in Betracht zu ziehen, bevor sie ein neues Gerät kaufen. Die Förderung umfasst nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch Material- und Versandkosten für Ersatzteile. Ein weiterer Vorteil: Der Bonus kann mehrfach genutzt werden. Nach jeder abgeschlossenen Reparatur kann man einen neuen Antrag stellen, was langfristig zu einem bewussteren Umgang mit Elektrogeräten und Fahrrädern führen kann.
Was wird gefördert? Reparatur von Elektro- und Elektronikgeräten (z. B. Waschmaschine, Fernseher, Smartphone) sowie Fahrrädern.
Höhe der Förderung: Bis zu 50 % der Reparaturkosten, max. 200 Euro.
Wer kann einreichen? Privatpersonen mit Wohnsitz in Österreich.
Wo beantragen? Über reparaturbonus.at.
Laufzeit: Bis 2026 bzw. so lange, bis Fördermittel erschöpft sind.
Handwerkerbonus: Regionale Unterschiede im Fokus
Während der Reparaturbonus und „Raus aus Öl und Gas“ bundesweite Programme sind, zeigt sich beim Handwerkerbonus ein differenzierteres Bild. Hier kommen regionale Unterschiede zum Tragen. Im Burgenland konzentriert sich die Förderung auf Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Hausbesitzer können hier bis zu 25 Prozent der Kosten, maximal jedoch 5.000 Euro, als Förderung erhalten. Eine Besonderheit ist die Einkommensgrenze von 60.000 Euro pro Jahr für Einzelpersonen. Die Steiermark setzt hingegen einen klaren Fokus auf die energetische Sanierung. Hier können Hausbesitzer*innen mit einer Förderung von bis zu 30 Prozent der Kosten rechnen, wobei die Obergrenze bei 3.000 Euro liegt. Anders als im Burgenland gibt es hier keine strikte Einkommensgrenze, stattdessen ist die Förderung sozial gestaffelt. Dies bietet breiteren Zugang für alle Einkommensgruppen, mit einem Fokus auf energetische Maßnahmen.
Was wird gefördert? Lohnkosten für Handwerksarbeiten wie Renovierungen, energetische Sanierungen.
Höhe der Förderung: Burgenland: 25 % der Kosten, max. 5.000 Euro; Steiermark: 30 % der Kosten, max. 3.000 Euro.
Wer kann einreichen? Privatpersonen; Burgenland: Einkommensgrenze 60.000 Euro; Steiermark: sozial gestaffelte Förderung, ohne feste Einkommensgrenze.
Wo beantragen? Rechnung einreichen über handwerkerbonus.gv.at.
Laufzeit: In der Regel jährlich möglich.
Vielfältige Möglichkeiten, individueller Ansatz
Für Interessierte ist es ratsam, sich eingehend mit den verschiedenen Fördermöglichkeiten auseinanderzusetzen. Im Burgenland und in der Steiermark werden zudem kostenlose Energieberatungen angeboten, bei denen individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des jeweiligen Haushalts eingegangen werden kann. Diese Beratungen können nicht nur helfen, die optimale Förderkombination zu finden, sondern auch langfristige Strategien zur Energieeinsparung und CO2-Reduktion zu entwickeln. Von der Heizungsumstellung über Gebäudesanierung bis hin zur Reparatur von Elektrogeräten – die Programme decken ein weites Spektrum ab und bieten für fast jedes Vorhaben eine passende Unterstützung.
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