Reportage

Greinbach: Nirgendwo sonst

„Am liebsten bin ich zu Hause“ sagt Greinbachs Bürgermeister Matthias Kratzmann und meint damit in erster Linie nicht nur sein privates Heim, sondern seine gesamte Gemeinde. Tatsächlich besticht das aus den Katastralgemeinden Penzendorf, Wolfgrub und Staudach bestehende Greinbach mit einer wunderschönen Landschaft von den Ausläufern des Hartberger Rings bis zum Badesee Greinis Freizeitwelt. Der namensgebende Greinbach mündet in Eggendorf in die Hartberger Safen.

Foto: Olga Seus

Damals …

Walter Peinsipp, der auch die Nachtwächterführungen in Hartberg macht (vgl. die prima!-Ausgabe Juni 2019) kennt sich hervorragend in seiner Wohngemeinde aus und kann berichten, was Greinbach mit Herberstein verbindet. Die Geschichte der Gemeinde lässt sich zurückführen bis ins Jahr 860, als Ludwig der Deutsche dem Erzbistum Salzburg Land und Mühle bei der Sabiznam (das bedeutet Safen) und das Land am Hartberg verlieh. Erst in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts entsandte Salzburg Ritter und Edelleute, um das geschenkte Land zu besiedeln.

1283 wurde das Gemeindegebiet der ehemaligen Gemeinde Staudach ans Stift Vorau verkauft. Penzendorf erhielt seinen Namen durch eine Verballhornung des Gründers Bernhard von Trixen, währenddessen im heutigen Wolfgrub ein Ritter beauftragt wurde, einen Herren- und Gutshof zu errichten. Dieser nannte sich „vom Hartberg“ (von hart=Wald, also am Waldberg) und gilt als Gründer der Ortschaft Wolfgrub.

Die Herren von Hartberg entwickelten sich zu einem wichtigen und wohlhabenden steirischen Adelsgeschlecht. So kaufte 1290 Otto von Hartberg Herrschaft und Haus Stein, woraus über Herwigstein der Name Herberstein wurde. Damit ist klar, dass das bedeutende und einflussreiche steirische Adelsgeschlecht derer von Herberstein seinen Ursprung eigentlich in der Gemeinde Greinbach hat.

Heute …

Greinbach ist eine lebendige Gemeinde. Momentan wird hinterm Gemeindeamt ein Spielplatz errichtet, dessen Ende ein kleines Museum darstellt. Im heurigen Jahr wurde bereits vor allem durch Eigenleistung der Feuerwehr das Dachgeschoß über dem Gemeindeamt zu einem Mehrzwecksaal mit Bewirtungsecke ausgebaut und kann gemietet werden. Der ortsansässige Künstler Erich Sonnberger, dessen Schwerpunkt auf indianischen Gemälden liegt, hat dazu Bilder beigetragen und stellt auch im unteren Teil des Gemeindeamtes seine Kunst aus.

Das neue Feuerwehrhaus befindet sich gerade in Bau und wird voraussichtlich im nächsten Jahr fertiggestellt. Infrastrukturell ist Greinbach durch seine Nachbargemeinden Hartberg und Grafendorf bestens angebunden. Allseits werden die weitläufige Ruhe und das ländliche Flair sowie vor allem die familiäre Dorfgemeinschaft geschätzt, die sich in einer lebenden Vereinskultur zeigt. Auch Betriebe zeigen großes Interesse, sich im Gewerbepark anzusiedeln.

Morgen …

Die Vorteile von Greinbach werden allseits geschätzt. So zählt es als Zuzugsgemeinde und wächst jährlich. Was von Gemeindeseite aus begrüßt wird, zugleich aber neue Herausforderungen darstellt, damit alle bestens versorgt sind, z.B. in Bezug auf Kinderbetreuungsplätze. „Hier stelle ich mir vor, dass wir auch in Zukunft alle Herausforderungen meistern und unseren Bürgern, den alten wie neuen, die beste Versorgung bieten können“, sagt Bürgermeister Matthias Kratzmann zuversichtlich. Dabei hilft es, dass seine Amtsführung von der Maxime gelenkt wird, sachbezogen zu agieren, nicht Parteipolitik in den Vordergrund zu stellen. „So zieht der Gemeinderat an einem Strang, jeder kann seine Meinung kundtun und gute Ideen werden auch umgesetzt“. Das ist doch eine gute Basis für alle zukünftigen Projekte!

Typisch für …

Gerade einmal 2014 eröffnet, zählt Greinis Freizeitwelt inzwischen als absoluter Klassiker und „must have seen“ von Greinbach. Egal, welche Jahreszeit und welches Wetter, das Panorama besticht immer. Am Fuße des Rings gelegen und mit blitzblauem Wasser in Trinkwasserqualität ist der kleine See mit 8.500 Quadratmeter Schwimmfläche ein absoluter Hingucker. Für den ersten Besuch bietet sich ein Spaziergang rundherum an, um auf der einen Seite den Zufluss und auf der anderen Seite das vorgelagerte Klärbecken, mit Seerosen und Aussichtssteg versehen, zu bestaunen. Hier wird nicht nur das Wasser wieder aufbereitet, ehe es in den See zurückgepumpt wird, hier spielt sich auch jede Menge Leben in Form von kleinen Libellen und Vögeln ab, dazu bietet der Wildblumenbewuchs ein romantisches Naturambiente. Zurück im Areal der Greinis Freizeitwelt bietet sich für jeden Geschmack etwas: Schwimmern empfiehlt der Bürgermeister die frühen Morgenstunden, in denen man ungestört seine Runden durchs erfrischende Nass ziehen kann. Wer Freunde treffen und vor einem Postkartenmotiv chillen möchte, kommt eher erst ab dem späteren Vormittag. Dann sind der See, das Kinderbecken und der Spielplatz voller Leben.

Im Laufe der kommenden Badesaison wird das Areal sogar noch um einen „gediegenen Freizeitbereich“ (so Betreiberin Sandra Nowak) erweitert mit u.a. Minigolf, Trampolin, Tischfußball und etlichen Outdoorspielmöglichkeiten. Richtig cool wird es ab den frühen Abendstunden, wenn es zur Burgernight oder anderen kulinarischen Gaumenfreuden ins Seaside direkt am Wasser geht und man idealerweise den Tag mit einem Cocktail am Strand abrundet.


Matthias Kratzmann
Bürgermeister

Landschaft
Greinbach ist von idyllischer Landschaft umgeben. Ländliche Idylle in Staudach.

Der Zulauf zum See.

Walter Peinsipp
Walter Peinsipp weiß viele Geschichten rund um seinen Wohnort.

Klärbecken
Das Klärbecken zu Greinis Freizeitwelt bietet malerische Naturidylle.

Postkarte
Diese alte Postkarte aus dem Besitz von Walter Peinsipp zeigt, wie der Platz, wo die heutige Gemeinde steht (re im Bild), früher aussah.

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