Reportage

Herkommen und dazugehören – Neustift an der Lafnitz

Neustift an der Lafnitz kennen viele durch den Badesee und den St. Ilgener Kirtag. Aber die kleine burgenländische Gemeinde an der Grenze zur Steiermark hat noch einige Trümpfe im Ärmel. Immerhin ist sie gerade dabei, ihre Einwohnerzahl seit 1990 zu verdoppeln – und das hat viele gute Gründe.

Foto: zVg / Gemeinde Neustift

Direkt an der Grenze zur Steiermark liegt die kleine, aber feine südburgenländische Gemeinde Neustift bei Lafnitz. Ein besonders idyllischer Ort. Der Badesee in Neustift an der Lafnitz ist besonders beliebt und bietet für jede*n etwas. Natürlich auch für Kinder.

 

Was war

Wenn es um Grenzen und Eigenständigkeiten geht, hat Neustift an der Lafnitz eine besondere Geschichte. Im Zuge der burgenländischen Gemeindereform wurde Neustift 1970 mit den Nachbargemeinden Kroisegg und Grafenschachen zusammengelegt. „Doch für die Neustifter hat das einfach nicht gepasst“, fasst Bürgermeister Johann Kremnitzer (SPÖ) zusammen. Am 1.1.1990 schließlich wurde die Gemeinde mit damals gerade einmal 475 Einwohner*innen erneut selbstständig. Das neue Gemeindeamt, das 2019 fertig gestellt wurde, ist sichtbares Zeichen der wieder erlangten Selbstständigkeit des heutigen Neustift an der Lafnitz.

Was ist

Seit weit über zehn Jahren wird nachmittägliche Kinder- sowie Sommerferienbetreuung angeboten. Dazu gibt es eine Volksschule, einen Kindergarten und ab Herbst 2022 wird eine Krippe eröffnet, in der Kinder ab einem Jahr betreut werden. „Das Kinderbetreuungsangebot und unsere gute Lage zwischen Wien und Graz, unsere rege Vereinstätigkeit und die idyllische Natur sind sicherlich mit dafür verantwortlich, dass wir eine starke Zuzugsgemeinde sind“, weiß der Bürgermeister zu berichten. So bietet die Seesporthalle nicht nur Tennisplätze, sondern auch Stocksportlern ein Zuhause. Auch die Pensionist*innen veranstalten regelmäßig Treffen. Die SPÖ und die Jugend Neustift halten die Tradition hoch mit Brauchtumsfeuern, Maibaumaufstellen und Ausflügen in die Umgebung. „Man hat hier die Natur direkt vor der Tür“, schwärmt Kremnitzer, der selbst gerne Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad in die Umgebung unternimmt. Aber das beste Argument für einen Umzug in die gemütliche Gemeinde sind die Neustifter selbst. „Wir sind hier alle gute, freundliche Leute. Und ab Anmeldung gehört man dazu. Da gibt es keine Unterscheidung in Zugezogene und Einheimische.“ Gut, dass die OSG derzeit gerade Wohnanlagen mit insgesamt 24 Wohneinheiten baut.

Was sein wird

Langzeitbürgermeister Johann Kremnitzer sprüht vor Ideen, um Neustift weiter zu bringen. „Straßensanierungen waren ein großes Thema bei uns. Aber vor allem wollen wir in Zukunft die Möglichkeiten für betreutes Wohnen von Senior*innen schaffen, damit wir wirklich eine Gemeinde für alle Generationen sind. Auch der Weiterausbau und die Sicherung der Trinkwasserversorgung stehen auf der Agenda“, so seine Pläne. Ansonsten freut man sich in der Gemeinde schon sehr darauf, die coronabedingt aufgeschobene Segnung des Gemeindeamtes am 31.7. festlich nachholen zu können und auch auf den St. Ilgener Kirtag, der nach zweijähriger Pause dieses Jahr endlich wieder stattfinden kann.

Typisch

Auch wenn er mit 32 Amtsjahren der am längsten amtierende Bürgermeister des Burgenlands ist und zu den TOP 10 von Österreich gehört, zeigt Johann Kremnitzer nach wie vor Freude an seinem Amt. Wenn es nötig ist, ist er quasi „Tag und Nacht“ für die Neustifter da. Was Neustift auch ausmacht, ist der Badesee, der idyllisch direkt neben der Lafnitz liegt, von der er gespeist wird. Im Winter wird er entleert und jedes Frühjahr neu angefüllt. Vor dem Parkplatz steht ein über fünf Meter hoher, von Sträuchern umrankter Rundbogen, mit der Aufschrift „Tor zum Paradies“. Hier beginnt nämlich die „Paradiesroute“, ein 260 Kilometer langer Radwegenetz durchs Südburgenland. Betritt man das Seeareal, glaubt man sich wirklich im Paradies. Der See bietet auf seiner rund zwei Hektar großen Fläche für jeden etwas: einen Kinderspielplatz, eine Breitwasserrutsche, einen Wasserpilz und ein Sprungbrett, dazu Tretboote und ein Restaurant. Wer es ruhiger mag, zieht sich ans hintere Seeende zurück und lässt auf einem der beiden Stege sitzend Beine und Seele baumeln, während er einem schwanenförmigen Tretboot zusieht.


Gemeindeamt Neustift

Johann Kremnitzer
Seit 32 Jahren ist Johann Kremnitzer (SPÖ) Bürgermeister von Neustift an der Lafnitz. Sein Einsatz und seine Energie für die Gemeinde sind wie am ersten Tag.

Jugend Neustift
Auch die Jugend ist in Neustift gut organisiert und hält an traditionellen Bräuchen fest.

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