Reportage

Kaindorfer Vereinsfrühling

Vor rund einem Jahr, in der Aprilausgabe 2020, hat das prima! Magazin Kaindorf vorgestellt. Die Vorgespräche dazu waren an den Vortagen des ersten Lockdowns. Nun, über ein Jahr später, sieht die Situation anders aus. Dieses Mal fanden die Gespräche an den Vortagen vor der Öffnung statt. Aufbruchsstimmung macht sich breit. Eines hat sich in dem einen Jahr nicht geändert: Kaindorf war und ist ein „Ort des Zusammenhalts“. Vor allem die vielen und unterschiedlichen Vereine prägen das Zusammenleben in der Gemeinde.

Foto: Greenteam / Markus Tobisch

Das Kaindorfer Greenteam startet auch heuer wieder mit Radrennen durch.

 

„Unsere Vereine sind die Basis unseres Zusammenhalts“, so Bürgermeister Thomas Teubl. Und Vereine hat die Gemeinde, die aus den vier Katastralgemeinden Kaindorf, Dienersdorf, Hofkirchen und Kopfing besteht, wahrlich viele. Feuerwehr und Eisschützenverein wie auch Kameradschaftsbund sind obligatorisch, wobei letzterer übrigens als ÖKB Kaindorf im vergangenen Jahr 100 wurde. Keine Gemeinde ohne Fußball. Doch Kaindorf hat ihn sogar vierfach: USV Kaindorf, Gebietsliga, sowie USC Hofkirchen und USV Dienersdorf, die bisweilen in der Landesliga aufeinandertreffen. Alle drei Vereine zusammen haben eine gemeinsame Nachwuchsförderung, die Spielergemeinschaft Ökoregion, die in sechs Gruppen etwa 80 Spieler von fünf bis 18 Jahren umfasst. Seit Mitte März ist unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmung Outdoor-Training wieder möglich. Wolfgang Loidl, der die SG koordiniert, erzählt, wie schön es für die jungen Spieler ist, wieder etwas zusammen machen zu können und quasi „den Alltag wieder einkehren zu lassen.“ Zwar gab es in den höheren Altersstufen, vor allem zwischen zwölf und 15, erwartungsgemäß etwas Spielerschwund, doch gerade bei den Kleinen und Kleinsten war der Drang, wieder rauszukommen und sich zu bewegen, sehr hoch.
Ähnliches weiß Gabriele Buchegger vom gleichnamigen Tanz- und Steppensemble zu berichten. Auch hier ist man, sofern das Wetter es zulässt, seit Mitte März outdoor am Üben. „Die Gemeinde unterstützt uns wirklich toll. Und der rote Platz (ein Mehrzweckplatz mit rotem Belag, siehe 1. Foto unten), auf dem wir zurzeit tanzen dürfen, ist bestens geeignet“, so die Tanzlehrerin. Aus der Praxis weiß sie, dass seit Ausgangssperren und Lockdowns die Wertschätzung von Bewegung eine ganz andere ist.

Es singt und klingt in Kaindorf

Neben einer Volkstanzgruppe und einer Marktmusikkapelle hat Kaindorf einen Männergesangsverein und einen Kirchenchor. Über beide weiß Stefan Teubl, der auch Lehrer an der Musikschule Kaindorf ist, zu berichten: „Während der Männergesangsverein komplett pausiert hat, haben wir im Kirchenchor in Vierer-Gruppen weiterhin gesungen und auch Gottesdienste mitgestaltet. Dort dürfen nämlich bis zu vier Sänger auftreten. Da wir vier Gesangslinien haben, haben wir bei den unterschiedlichen Besetzungen darauf geachtet, dass von jeder Linie jeweils eine Stimme dabei war. Natürlich war das auch eine Herausforderung, weil die jeweiligen Sänger sehr sicher sein mussten. Aber jetzt freuen wir uns sehr, hoffentlich auch wieder in größerem Rahmen zusammen singen zu dürfen!“ Und natürlich auch das lang aufgeschobene Theaterstück „der Prämienstier“ entweder diesen Herbst – oder wenn es da zu Terminüberschneidungen mit anderen nachgeholten Veranstaltungen kommen sollte – im Frühjahr 2022 nachzuholen.

Die „Kaindorfer Schloßberg Teufeln“ haben ebenfalls einiges nachzuholen. Geplant ist eine Maskenausstellung am 23.–24. Oktober sowie der von der Gruppe organisierte Perchtenlauf in Kaindorf am 4. Dezember. Besonders eindrucksvoll wollen die 19 Aktiven, die über den langen Lockdown und den perchtenlosen Winter 2020 keinen Mitgliederschwund zu verzeichnen hatten, dort ihre neuen, einheitlichen Masken präsentieren, die eigens angefertigt wurden.

Das Greenteam startet durch

Neben vielen anderen Aktivitäten und Vereinen, die Kaindorf zu bieten hat, sollte unbedingt das Greenteam noch Erwähnung finden. Die 24-Stunden-„Ultra-Rad-Challenge“ ist weit über die Region hinaus bekannt und wird dieses Jahr vom 23.–24. Juli abgehalten. Der Verein bietet neben wöchentlichen gemeinsamen Übungsradfahrten über den Winter ein Begleitprogramm, das von Yoga, Kraft- und Lauftraining bis zu Schwimmkursen und –training umfasst. Mit Ausnahme der Schwimmkurse konnte diesen Winter übrigens trainiert werden – online und mit hohem Zuspruch. Im Bereich des Schwimmens ist man auf Anfängerkinderkurse und Kraulkurse für Erwachsene spezialisiert. Dazu werden von zwei engagierten Clubfrauen Bewegungseinheiten für Schulkinder an insgesamt sieben Schulen in der Region gestaltet. Im Sommer gibt es traditionell ein Kinder „bike and fun Camp“, das auch heuer geplant ist. Natürlich hat Kaindorf noch weitaus mehr Vereine, die ebenfalls das Geschehen im Ort prägen. Wer einen Sportpartner sucht, kann dies über die App sportsofort.org tun, die neben Sportpartnern auch Sportplätze und -vereine in ganz Österreich managt.


Der „rote Platz“ ist allen sportlich aktiven Vereinen Kaindorfs ein Begriff, er kann über die App sportsofort.org gebucht werden.

Die Nachwuchsspieler der SG Ökoregion freuen sich, wieder gemeinsam zu spielen.

Die Schlossberg Teufel – ein aktiver Verein in Kaindorf.

Idyllische Plätze gibt es in der Gemeinde viele.

Dies & Das aus Kaindorf

Kaindorf ist der Jahreszeit entsprechend in Aufbruchsstimmung. Nicht nur der Glasfaserausbau schreitet zügig voran; so ist Hofkirchen komplett angeschlossen, in Dienersdorf steht man am Beginn des Ausbaus. Auch der Bauhof wurde saniert und erstrahlt in neuem Glanz. Mit dem gemeinnützigen Verein oeko-mobil soll das Bewusstsein für eine ökologische Mobilität gefördert werden. Das erste Projekt, ein E-Lastendreirad, umgangssprachlich „Tuk-tuk“, hat breite Zustimmung gefunden und fährt inzwischen vielfach in Kaindorf herum. Die Ökoregion zeigt, dass für sie Nachhaltigkeit keine leere Phrase ist, indem sie z.B. schon seit Jahren für die plastiksackerlfreie Gemeinde plädiert, den Humusaufbau fördert und die „Natur im Garten“-Steiermark-Initiative koordiniert. Letztere hat jüngst mit ihrer Kampagne „Torffrei-sei dabei“ begonnen, die sich neben Verzicht auf Pestizide und chemisch-synthetische Düngemittel vor allem auf den Verzicht auf Torf spezialisiert, da Torf aus Mooren gewonnen wird. Deren Abbau ist einerseits wegen der Zerstörung von seltenen Pflanzen- und Tierarten, aber auch wegen der Freisetzung von darin gebundenem CO2 zu vermeiden. Passend zur Klimasensibilität setzt die Baumschule Loidl bereits seit Jahren neben dem klassischen Garten- und Baumsortiment auch auf sogenannte Klimabäume, die den veränderten Klima- und Umweltbedingungen Rechnung tragen und sich perfekt an die sich verändernden Bedingungen anpassen können. Die Gemeinde selbst wird eine Bienenwiese anlegen.

Auch Gewerbe- und Wohngebiete werden ausgebaut. Jeweils ein Hektar neue Fläche wurde gewidmet und wartet auf neue Firmen, die bereits etablierte ergänzen.


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