Saskia KANCZER / 01. Februar 2024
© Saskia Kanczer
Hinter dem Aladdin erstreckt sich ein Mehrzweckgebäude mit knapp 230 Quadratmetern.
Seit Jahrzehnten leitet Wilfried Schermann das Aladdin – eine Café-Bar in der Schulgasse in Oberwart. Das spitze buntgeflieste Dach macht es zum Blickfang und lädt Gäste in das orientalisch dekorierte Lokal ein. Knapp 20 Jahre spielt er bereits mit dem Gedanken, auch Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Letzten Oktober, nach fünfjährigem Hin und Her bezüglich der Genehmigung, ging es endlich los: Das alte Gebäude, ehemalig ein Lokal hinter dem Aladdin, wurde abgerissen und schaffte Platz für die Fortsetzung seiner eigenen „Tausendundeine Nacht Märchenreihe“.
Eigenengagement für ein Herzensprojekt
Die Planung lief in Kooperation mit der Firma „Krautsack Architektur – Baumeister GmbH“ aus Kemeten. „Mir war es wichtig, nicht nach der günstigsten Option zu suchen, sondern das beste Angebot zu bekommen, welches mir die Qualität sichert, nach der ich suche“, erklärt Wilfried Schermann. Von Anfang an war er aktiv an der Planung beteiligt. „Ich habe genaue Vorstellungen für das Gebäude, die ich umsetzen möchte. Es soll etwas Besonderes werden, das auffällt und zum Aladdin passt“, so der Cafébesitzer. Das Mehrzweckgebäude besteht aus einem Erd-, Ober- und Dachgeschoß und deckt insgesamt eine Fläche von knapp 230 Quadratmetern ab. Im Ober- und Dachgeschoß werden insgesamt sechs Wohnungen mit je 30 Quadratmetern ihren Platz finden, bestehend aus Bad, Küche, Wohn- und Schlafzimmer. Eventuell wird es auch zwei Betreuungszimmer mit einem Vorraum geben. „Meine Frau arbeitet als Kinderbeistand beim Gericht und könnte die Räume für die Arbeit nutzen“, erklärt Schermann. Passend zu dieser Idee wird es im hinteren Außenbereich einen Spielplatz geben.
Auch im Erdgeschoß soll es den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern an nichts fehlen. Es ist ein Gemeinschaftsraum vorgesehen, der als Frühstücks- oder auch als Seminarraum genutzt werden kann. Obendrein ist eine Waschküche geplant und ein Bereich, der das Abstellen und Laden von E-Bikes ermöglicht. Vor dem Gebäude wird es eine E-Ladestation für Autos und Parkplätze geben. Auch die Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit waren Wilfried Schermann große Anliegen, daher sind ein Aufzug und eine PV-Anlage geplant.
Bei der Umsetzung dieses Großprojekts wird Wilfried Schermann zwar nicht von einem blauen Flaschengeist aus der Wunderlampe unterstützt – aber mit sorgfältiger Auswahl der beteiligten Firmen und viel eigener engagierter Arbeit läuft die Baustelle reibungslos nach Zeitplan. „Ich bin eigentlich jeden Tag kurz auf der Baustelle. Es werden die Pläne und Vorhaben für den Tag besprochen und festgelegt. Um einige Dinge kümmere ich mich auch gewollt selbst, da ich genau weiß, wie es aussehen soll“, schildert Schermann.
Ausgefallen und gleichzeitig nostalgisch
Bereits bei der Planung war klar, stilistisch muss es zum Aladdin passen – das heißt ausgefallen und von Fantasie durchzogen. Wie bereits die Café-Bar, soll auch die Gestaltung des Wohngebäudes Einblick in seine kreative Welt bieten. Die Fenster in den Gängen des Gebäudes werden mit buntem Glas verziert, das Dach glasiert und den Außenwänden wird mit Keramikdetails und Bemalungen der letzte Schliff verliehen. „Wenn es funktionieren soll, muss es auffallen. Daher ist mir wichtig, dass es ästhetisch zum anderen passt, aber dennoch einzigartig wird“, so Wilfried Schermann. Ein Teil des ehemaligen Lokals blieb bestehen und ein paar Elemente werden in das neue Gebäude integriert. „Im Erdgeschoß ist noch ein Teil der alten Holzdecke übrig, diese möchte ich in die neue Einrichtung miteinbeziehen, um an den Start meiner Reise zu erinnern“, sagt Schermann.
Warum ein Mehrzweckgebäude?
Inwiefern genau die Wohnungen nach Bauende genutzt werden, ist noch nicht ganz sicher. Entweder sie werden als Startwohnungen oder als Fremdenzimmer vermietet – Betreutes Wohnen wäre auch eine Option. „Die Konzession habe ich, somit stehen hier alle Türen offen. Auch der Gemeinschaftsraum kann für Seminare oder Vorträge vermietet werden“, fasst der Café- und Barbetreiber zusammen. Im Frühjahr 2025 ist es dann so weit: Das Herzensprojekt von Wilfried Schermann geht in die Fertigstellung.
Wir haben gebaut:
Die Firma Binder Viktor GmbH aus Kemeten ist für die Bauaufsicht zuständig. Die Planung wurde von der Kemeter Firma Krautsack Architektur – Baumeister GmbH erledigt. Die Fenster wird die Firma Stögerer Fenstertechnik GmbH einsetzen. Die Ing. Hans Igler e.U. übernimmt die Spenglerarbeiten. Der Aufzug ist von der Aufzüge Friedl GmbH. Elektroarbeiten wird die Firma Elektrotechnik Szabo übernehmen.
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