Reportage

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder … Ebersdorf

„Man wohnt ruhig, umgeben von einer bezaubernden Landschaft, ist aber durch die nahegelegene Autobahn schnell in der Großstadt“, so umschreibt die Sopranistin Nina Bernsteiner ihre Heimat-und Wohngemeinde Ebersdorf. Außerdem liebt man hier auch die Kultur – und wie wir ja von einem bekannten Sprichwort wissen, ist vor allem die Liebe zur Musik ein Indikator für ein gutes Menschengemüt.

Foto: Olga Seus

Ebersdorf ist traditionell eine eher ländlich strukturierte Gemeinde

 

Was war …

Vor 852 Jahren, also 1170, wurde Ebersdorf das erste Mal urkundlich erwähnt. Insgesamt ist die Gemeinde von Beginn an ländlich strukturiert. „Erst in den letzten 30, 40 Jahren gab es einen Wandel und wir wurden zu einer typischen Wohnsitzgegend“, so Bürgermeister Gerald Maier (ÖVP), der schon 32 Jahre im Amt ist. 1968 wurde die Gemeinde durch die Zusammenlegung mit den Nachbargemeinden Wagenbach und Nörning in ihrer heutigen Größe konstituiert.

Was ist …

Sowohl durch die gute Infrastruktur als auch durch die Lage besticht Ebersdorf. Es gibt eine Volksschule mit Schwerpunkt auf ökologische Maßnahmen mit Nachmittagsbetreuung, ebenso einen Kindergarten, der eine längere Betreuung anbietet. Der Breitbandausbau wird gerade vorbereitet und der Hochwasserschutz, der Ende der 1990er-Jahre errichtet wurde, wurde den heutigen intensiveren Niederschlägen angepasst. Das Gewerbegebiet besticht durch eine interessante Mischung von Betrieben. Die Gemeinschaft zeichnet sich auch durch das Projekt „helfende Hände“ aus – Ehrenamtliche, die eine Art „Essen auf Rädern“ für die älteren Einwohnerinnen und Einwohner organisieren. Einmal im Monat veranstaltet die Gemeinde einen gemeinsamen Mittagstisch für diese Seniorinnen und Senioren. „Das wird gerne angenommen. So verhindern wir, dass jemand vereinsamt“, weiß Maier. Als Teil der „Ökoregion Kaindorf“ legt Ebersdorf besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. So ist die Gemeinde nicht nur selbst eine „Natur im Garten“-Gemeinde, sogar die Zentrale von „Natur im Garten Steiermark“ ist hier angesiedelt. Das bedeutet unter anderem, dass von öffentlicher Seite aus keine Spritzmittel verwendet und nur ökologische Putzmittel eingesetzt werden. Aber es gibt noch weitere Maßnahmen: Der Bürgermeister erzählt, dass auch beim Parkplatzbau darauf geachtet wird, die Flächen nicht vollständig zu versiegeln und es werden sogenannte „klimafitte“ Bäume verwendet, die sich besser an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen können. Auch im Sinne der Stromerzeugung steht Ebersdorf vorbildlich da und kann im Verhältnis zu den Haushalten die zweitgrößte Dichte an Photovoltaik-Anlagen steiermarkweit aufweisen.

Was sein wird …

Fürs nächste Jahr ist ein Generationenhaus geplant, in dem in einer Art Dreikanthof sowohl die Kinderkrippe, der Kindergarten als auch eine Tagesbetreuung mit Schwerpunkt Demenz für Seniorinnen und Senioren entstehen soll. Die durch die Kindergartensiedelung freien Räume in der Volksschule werden dazu genutzt, mehr Betreuung anzubieten. Mittelfristig angedacht ist, eine Ganztagesklasse zu errichten.

Typisch …

Ein Platz, der Ebersdorf wie kein anderer repräsentiert, ist das Gemeindezentrum, das zugleich als Kommunikationszentrum fungiert. Kein Wunder, dass jährlich zwischen 5.000 und 10.000 Besucherinnen und Besucher zu verzeichnen sind.

Im großen Saal, der Platz für bis zu 300 Personen bietet, kann man mindestens einmal jährlich auch Nina Bernsteiner erleben. Die Sopranistin, die in Wien Gesang studierte, hat auf vielen internationalen Bühnen geglänzt und auch den Hartbergerinnen und Hartbergern ist sie von etlichen Konzerten bekannt. Ihre Heimatgemeinde hat sie dabei nie ganz verlassen: „Ich habe meinen Ebersdorfer Hauptwohnsitz auch während meines Gesangsstudiums in Wien nie aufgegeben“, sagt sie. Sie unterstützt die Volksschule und den Kindergarten in Ebersdorf mit einem selbst entwickelten Englisch-Lernangebot, das spielerisches Lernen unter anderem mit Musik bietet. Auch für ihr eigenes Kind sieht Nina Bernsteiner Ebersdorf als wunderbaren Lebensraum: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass auch unsere jetzt siebenjährige Tochter hier aufwachsen kann. Die Bildungseinrichtungen für Kinder sind optimal, das pädagogische Team ist äußerst kompetent, innovativ, liebevoll und wertschätzend und die Infrastruktur bietet ein abwechslungsreiches Angebot an sportlichen und kulturellen Gegebenheiten, die seinesgleichen in der Umgebung sucht.“


Nina Bernsteiner
Nina Bernsteiner hat Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studiert und hat Engagements an internationalen Opern- und Konzerthäusern und Festivals. Ihr Repertoire reicht von Barockopern über Operette bis hin zur modernen Oper, Musical- und Jazz-Gesang.

Kultursaal
Der Kultursaal bietet Platz für bis zu 300 Personen.

Gerald Maier
Gerald Maier (ÖVP) ist seit 32 Jahren Bürgermeister der Gemeinde Ebersdorf

Hutterbod
Das Hutterbod ist ein Schwimmbiotop ohne jegliche chemische Zusätze und nur eine der Freizeitmöglichkeiten der Gemeinde.

Idyllisch
Ebersdorf ist idyllisch gelegen.

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