Reportage

Zubau mit Blick ins Grüne

Wolfgang Koch liebt seinen Beruf. Von sechs Uhr morgens bis weit nach Mitternacht ist der Orthopädieschuhmacher-Meister in seiner Werkstatt. Sein Unternehmen in Oberwart ist in den letzten 26 Jahren gewachsen und eine Erweiterung wurde nun dringend notwendig. Weil auch die Familie größer wird, wird das Obergeschoß gleich als private Wohneinheit ausgebaut. Der moderne Glas-Holzbau ist gerade im Finale. Mehr Lebensqualität ist vorprogrammiert.

Foto: Tina Trobits

Das Firmengebäude von Koch Fussgesund in der Dornburggasse Oberwart wird erweitert.

 

„Am liebsten würd ich die ganze Zeit selbst am Bau mitarbeiten“, Wolfgang Koch räumt schnell ein paar Schuhkartons beiseite und lacht dabei. Sein Optimismus ist jetzt mehr als angebracht, denn an diesem Freitagmorgen Mitte April ist auf der Baustelle bei Koch Fussgesund noch kein Stein auf dem anderen. Bis alles fertig ist, wird alles von A nach B und wieder retour geräumt. Facharbeiter der einzelnen Gewerke tummeln sich hier wie die Ameisen, rennen Stiegen rauf und runter. Es wird gemessen, geschliffen, gehämmert, gebohrt – und ein paar Meter daneben im Verkaufsbereich bekommen die Kund*innen von dem regen Treiben dennoch so gut wie nichts mit. Wolfgang Koch nimmt das Ganze gelassen. Der gebürtige Rechnitzer hat sich mit seiner Familie Anfang des Jahres entschieden, das Firmengebäude in der Oberwarter Dornburggasse zu erweitern und das obere Stockwerk gleich als Wohneinheit auszubauen.

„Nach 26 Jahren ist es wirklich notwendig geworden, dass wir die Firma neu strukturieren“, erklärt der Orthopädieschuhmacher-Meister. Um das zu erreichen, war ein Zubau unumgänglich. Dass dafür der Teich im liebevoll angelegten Garten aufgelassen wurde, ist eine schmerzhafte Notwendigkeit, der sich der Hausherr fügen musste. Dafür steht an dieser Stelle nun der Zubau aus Holz-Fertigteilelementen. Da das bestehende Gebäude überwiegend aus Glasfassaden besteht, war vorgegeben, dass Glas auch beim neuen Teil eine Rolle spielen wird. „Wir haben überall einen wunderbaren Lichteinfall und alle Räume sind sehr hell. Man muss aber schon bedenken, dass man dadurch natürlich weniger Platz für Regale oder Wandverbauten hat“, erklärt Koch. Eine genaue Planung ist deshalb besonders wichtig. Die SVZ Massfenster Gmbh hat den Bauherrn überzeugt und auch für die notwendige Beschattung und den Insektenschutz gesorgt. Ein besonders wichtiges Detail, um den Sommer in diesem kleinen, feinen Glaspalast auch wirklich genießen zu können.

Wenn man auf der Baustelle alte Bekannte trifft

Warum Wolfgang Koch gar so gern auf der Baustelle mitarbeitet, ist den Betrieben geschuldet, die hier für ein flottes Vorankommen sorgen. „Viele kenne ich schon eine Ewigkeit, wie beispielsweise Dieter Farbaky von der Elektro GF GmbH, der die Elektroinstallationen macht. Da brauchte ich nicht einmal einen Kostenvoranschlag, weil ich weiß, dass das passt“, sagt Koch. Dass bei der Auftragsvergabe in erster Linie regionale Firmen zum Zug kamen, versteht sich für den Unternehmer von selbst. „Man muss auf Arbeitsplätze schauen und dass die regionale Wirtschaft belebt wird“, sagt er.
Entspannt ist er auch bei den Lieferzeiten und möglichen Preisanpassungen. „Keiner kann etwas für die derzeitige Lage. Jeder tut, was er kann und ich weiß, dass jeder sein Bestes gibt.“ Bereits im Vorjahr hat der Unternehmer eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen. Im Zuge des Neubaus war für ihn klar, dass das Heizsystem nur eine Wärmepumpe sein kann, denn energieautark zu sein, ist ein angestrebtes Ziel. „Bloß weg vom Gas“, ist dem Unternehmer wichtig.

120 m2 Fläche hat er durch den Neubau dazugewonnen. Im Ergeschoß kann er nun die Werkstatt, in der Orthopädieschuhe und Einlagen nach Maß angefertigt werden, völlig neu strukturieren. Eine neue Absauganlage soll für ein staubfreies Raumklima sorgen. Die Wärme, die von den Maschienen ausgeht und im Sommer verstärkt durch die Glasfronten einen Höhepunkt findet, wird damit endlich kon-trollierbar.

Durch eine Schalldämmung wird auch der Lärmpegel im Gebäude verbessert. Worüber Wolfgang Koch selbst ein wenig schmunzeln muss: „Nach 26 Jahren bekommen wir endlich ein Büro.“ Auch dieses wird im Zubau untergebracht. „Und es gibt genug Flächen für unser Lager“, sagt er. Die dadurch frei werdenden Räume im Untergeschoß werden unter anderem zu einem Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter*innen umfunktioniert. Am meisten freut sich Wolfgang Koch aber darauf, dass er endlich von der Werkstatt aus wieder den Blick in den Garten hat. „Im Laufe der Jahre haben wir aus Platzmangel selbst vor die Glasflächen Regale gestellt. Ich freue mich, wenn ich nun wieder beim Arbeiten in der Werkstatt den Blick ins Grüne habe“, sagt Wolfgang Koch und räumt schon wieder Material von einem Eck ins andere. Aber nur mehr bis Juni. Spätestens dann ist der Zubau abgeschlossen, alles an seinem Platz und er kann mit seiner Familie und seinen Mitarbeiter*innen die neue Ordnung genießen.


Obergeschoß
Im Obergeschoß wird für die Familie eine Wohnung errichtet.

Wolfgang Koch
Firmeninhaber und Orthopädie-Schuhmacher Wolfgang Koch

Für Kunden fertigt Wolfgang Koch Leisten nach Maß und archiviert sie.


Wir haben das Unternehmen Koch Fussgesund erweitert

Planung und Fertigteilhaus stammen von der HERO Holzbau GmbH aus Burgauberg, GF Elektro aus Oberwart ist für die Elektroinstallationen verantwortlich, die Firma Janisch für die Malerarbeiten und die Spenglerarbeiten erledigt das Unternehmen Paar. Die Wärmepumpe kommt von der Firma HEGA Haustechnik aus Wolfau und die imposante Fensterfassade, Insektenschutz und Beschattung kommen von der SVZ Massfenster GmbH aus Hartberg. Die Tischlerarbeiten stammen von der Firma Safner.


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