45 Prozent aller Unfälle passieren durch Ablenkung

Telefonieren, SMS-Tippen, Lesen oder Trinken während der Fahrt – diese Ablenkungen führten im Jahr 2022 zu 381 Unfällen im Burgenland, bei denen 442 Verkehrsteilnehmende verletzt und vier Personen getötet wurden. Land Burgenland will nun verstärkte Präventionsarbeit gegen Unfallursache „Ablenkung“ leisten.

Nicole MÜHL / 1. März 2024

Ablenkung stellt die Ursache für 45% aller Verkehrsunfälle im Burgenland dar,

Im Burgenland ereigneten sich im Jahr 2022 381 Unfälle aufgrund von Ablenkung, bei denen 442 Personen verletzt und vier getötet wurden. Ablenkung stellt 45% aller Verkehrsunfälle im Burgenland dar, im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt von 29%. Um dem entgegenzuwirken, setzen das Land die Polizei und das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) verstärkt auf Prävention. Jugendliche werden gezielt über die Gefahren von Ablenkung informiert, wie während einer Schwerpunktwoche im Februar, bei der 300 Schüler teilnahmen.

Ausmaß der Ablenkung wird unterschätzt        
Egal, ob wir uns zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto im Straßenverkehr bewegen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich dabei ablenken zu lassen. Darunter fällt beispielsweise eine Textnachricht zu lesen, intensive Gespräche mit anderen Personen zu führen oder schnell etwas zu essen. Welche Auswirkungen die kurze Handynutzung allerdings während einer Autofahrt hat, erklärt Mag. Christian Schimanofsky, Geschäftsführer des KFV: „Das Verfassen einer kurzen Textnachricht dauert in etwa fünf Sekunden. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legen Lenkende somit pro Textnachricht 70 Meter im Blindflug zurück. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die vielfältigen Informationen und Anforderungen im Straßenverkehr unsere volle Aufmerksamkeit fordern. Multitasking im Straßenverkehr funktioniert nicht.“

Die Polizei führte im letzten Jahr 250 Schwerpunktaktionen durch, um auf die Problematik hinzuweisen. „Wir raten dazu, sich vor der Fahrt immer in Erinnerung zu rufen Nebentätigkeiten zu unterlassen. Wir empfehlen auch, Sicherheitsabstände zu vergrößern und Notbremsungen immer einzukalkulieren. Im Straßenverkehr ist nämlich immer mit unerwarteten Situationen zu rechnen, die schnelles Handeln erfordern, um sich selbst sowie andere nicht zu gefährden!“, betont der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Oberst Andreas Stipsits. Eine frühzeitige Verkehrserziehung und Sensibilisierung der Jugendlichen sei wesentlich ist, um das Verkehrsbewusstsein zu stärken und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Vier Herren bei einer Pressekonferenz. Dabei handelt es sich um: Mag. Jürgen Neuwirth (Leiter des Pädagogischen Bereiches in der Bildungsdirektion Burgenland), Oberst Andreas Stipsits (Polizei - Leiter der Landesverkehrsabteilung), Mag. Christian Schimanofsky (Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit), Mag. Thomas Steiner (Bürgermeister von Eisenstadt) und Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner.

Mag. Jürgen Neuwirth (Leiter des Pädagogischen Bereiches in der Bildungsdirektion Burgenland), Oberst Andreas Stipsits (Polizei – Leiter der Landesverkehrsabteilung), Mag. Christian Schimanofsky (Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit), Mag. Thomas Steiner (Bürgermeister von Eisenstadt) und Verkehrslandesrat Mag. Heinrich Dorner. (Foto©zVg)

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