Burgenländischer Wohnkostendeckel bis Juni 2025 verlängert

Der burgenländische Wohnkostendeckel wird bis zum 30. Juni 2025 verlängert. Diese Entscheidung verkündete Wohnbaulandesrat Heinrich Dorner am Montag, 2. Dezember, in einer Pressekonferenz.

Nicole MATSCH / 2. DEZEMBER 2024

Landesrat Heinrich Dorner (li.) und OSG-Chef und GBV-Landesgruppenobmann Alfred Kollar präsentierten Details zur Verlängerung des Burgenländischen Wohnkostendeckels.

Die Maßnahme entlastet rund 10.000 Haushalte und sichert stabile Mietpreise auf dem Niveau von Dezember 2022. Seit der Einführung im April 2023 wurden Mieter bereits um insgesamt 34 Millionen Euro unterstützt. Mit der Verlängerung soll der Druck auf die Betroffenen weiter reduziert und langfristig bezahlbarer Wohnraum gewährleistet werden.

Fixzinsen sichern langfristige Mietstabilität

Um den Anstieg der Wohnkosten unabhängig von Zinsschwankungen zu kontrollieren, hat sich das Land Burgenland mit den Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) auf eine Umstellung auf Fixverzinsung geeinigt. Die angekündigte Senkung der Zinssätze durch die Europäische Zentralbank (EZB) soll genutzt werden, um langfristig günstige Mietkonditionen zu sichern. Landesrat Dorner betonte:  „Dadurch soll mittel- bis langfristig eine Stabilisierung der Wohnkosten unabhängig von Zinsschwankungen erreicht werden“, sagt Landesrat Dorner. Für die Verlängerung des Wohnkostendeckels bis Mitte 2025 stellt das Land weitere sechs Millionen Euro bereit. Zusätzlich verzichtet das Land für die Jahre 2023 und 2024 auf Steigerungsbeträge aus Wohnbauförderdarlehen, was eine Entlastung von weiteren 7,6 Millionen Euro bedeutet.

Investitionen in Neubau und Sanierungen

Das Burgenland verlängert nicht nur den Wohnkostendeckel, sondern bietet auch gezielt Förderungen für Neubauten und Sanierungen an. Der Bund stellt bis 2028 ein Darlehensvolumen von insgesamt 16,6 Millionen Euro bereit, um den Wohnbau zu unterstützen und Eigenheime zu fördern. Das Land ermöglicht Förderwerbern, ihren Darlehensbetrag durch ein zusätzliches Bankdarlehen zu verdoppeln. Es zahlt den daraus resultierenden Zinsvorteil direkt als nicht rückzahlbaren Zuschuss aus.

Zudem stehen für mehrgeschossige Wohnbauten bis einschließlich 2026 weitere 34 Millionen Euro zur Verfügung, wovon 26 Millionen Euro für Neubauten und acht Millionen Euro für thermische Sanierungen vorgesehen sind. Um den Energieverbrauch nachhaltig zu senken und gleichzeitig den Klimaschutz zu fördern, erhalten gemeinnützige Bauvereinigungen bei thermischen Sanierungen einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent des jeweiligen Sanierungsdarlehens.

Wohnkostendeckel als soziales Signal

Alfred Kollar, Landesgruppenobmann der gemeinnützigen Bauvereinigungen, hob die Bedeutung der Maßnahme hervor: „Der Wohnkostendeckel, welcher zwischen dem Land Burgenland und den vier burgenländischen gemeinnützigen Bauvereinigungen vor knapp zwei Jahren vereinbart worden ist, brachte eine spürbare Erleichterung für die vielen betroffenen Haushalte. Diese Maßnahme und auch die nunmehrige Verlängerung bringen sehr deutlich zum Ausdruck, dass sich die burgenländischen Gemeinnützigen ihrer sozialen Verantwortung bewusst sind.“ Dabei unterstrich er, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen dem Land Burgenland und den GBV ist, da diese Partnerschaft bereits in der Vergangenheit wiederholt zu deutlichen Entlastungen für die Mieterinnen und Mieter geführt habe.

Die Maßnahmen unterstreichen den sozialen und ökologischen Anspruch des Burgenlands. Während die Verlängerung des Wohnkostendeckels Haushalte finanziell stabilisiert, fördern die Sanierungsprogramme Klimaschutz und Energieeffizienz. Mit der Kombination aus akuter Entlastung und langfristiger Planung sichert das Land bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum für die Zukunft.

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