Bericht

Burgenland will Verbot des Vollspaltenbodens

Der burgenländische Landtag beschließt – gegen die Stimmen der ÖVP – Entschließungsantrag für Vollspaltenverbot.

Nach Wien und Salzburg setzt nun auch das Burgenland ein deutliches Zeichen für mehr Tierwohl. „Der Entschließungsantrag der SPÖ, die Bundesregierung aufzufordern, rasch ein Verbot des Vollspaltenbodens zu erlassen und ausreichend organische Einstreu vorzuschreiben, wurde mit großer Mehrheit angenommen“, heißt es in einer Aussendung des VGT (Verein gegen Tierfabriken). Allerdings fand dies ohne Zustimmung der ÖVP statt. Dort sehe man sich „nicht dem Tierschutz sondern der Tierindustrie verpflichtet“, kommentiert der VGT.

VGT-Obmann Martin Balluch meint dazu: Der VGT hat in den letzten Monaten einige Aufnahmen aus Vollspalten-Schweinefabriken im Burgenland veröffentlicht, die ihm zugespielt worden sind. Die dabei dokumentierten Zustände waren katastrophal. Es zeigt sich immer wieder, dass oftmals Personen solche Betriebe führen, die jedes Mitgefühl für die Schweine vermissen lassen. Da kann man nicht warten, bis die von selbst ihre Einstellung ändern. Eine Regierung hat politische Verantwortung zu übernehmen und im Tierschutz bedeutet das, Mindeststandards vorzugeben, die der Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung entsprechen, und daher deutlich über dem EU-Minimum liegen. Gerade in der Schweinemast ist Österreich dagegen Schlusslicht in der EU. Wir begrüßen daher den Vorstoß im Burgenland sehr und erwarten, dass sich die Bundesregierung noch heuer zu einem entsprechenden Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinemast durchringt. Dieses muss aber, um wirklich das Tierwohl zu verbessern, einen eigenen, tief eingestreuten Liegebereich vorsehen, den alle Schweine gleichzeitig benutzen können. Das bedeutet mindestens doppelt so viel Platz, wie von der EU als Minimum vorgeschrieben.


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