Bericht

Der burgenländische Weg zur Kosteneinsparung

Das Burgenland geht in Zeiten der Energiekrise seinen eigenen Weg. Mit dem "Wärmepreisdeckel für Privathaushalte" sollen besonders Haushalte mit geringem Einkommen von den Teuerungen entlastet werden. Die Maßnahme wird mit 1. Jänner 2023 in Kraft treten. Kritik kommt seitens der ÖVP.

(c) SPÖ Landtagsklub

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Klubobmann Robert Hergovich.

Der Wärmepreis-Deckel ist eine Förderung des Landes für Privathaushalte. Die Förderung soll Haushalten mit kleinen und mittleren Einkommen helfen, die enorm gestiegenen Heizkosten zu bewältigen. Bei der Berechnung der Förderhöhe des Wärmepreis-Deckels werden die Netto-Haushaltseinkommen und die Wärmekosten (Heizkosten) des Haushalts berücksichtigt. „Die Wärmekosten werden so gedeckelt, dass diese einen gewissen Prozentsatz des Jahresnettohaushaltseinkommens nicht übersteigen dürfen“, so Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf.

Die Höhe des Wärmepreis-Deckels wird von der Höhe des Haushaltseinkommens (bis maximal 63.000 Euro) und der Höhe der Wärmekosten (Heizkosten) abhängig sein. Die Förderhöhe kann maximal 2.000 Euro betragen.

Das Modell funktioniert wie folgt:

  • Heizkostenzuschussbezieher: 3 Prozent (= Heizkostenzuschuss),
  • Einkommen bis 33.000 Euro: Heizkosten dürfen maximal 4 Prozent des Einkommens betragen
  • Einkommen bis 43.000 Euro: Heizkosten dürfen maximal 5 Prozent des Einkommens betragen
  • Einkommen bis 63.000 Euro: Heizkosten dürfen maximal 6 Prozent des Einkommens betragen

„Damit hilft das Land Haushalten mit kleinen und mittleren Einkommen, um die enorm gestiegenen Heizkosten zu bewältigen“, erklärt Eisenkopf. Die Antragsstellung wird ab dem 1. Jänner 2023 möglich sein. Die Auszahlung erfolgt ebenfalls ab 1. Jänner 2023 in jeweils zwei Tranchen direkt aufs Konto. „Bis dahin können Sie schon jetzt Ihre Belege und Rechnungen für die Heizkosten Ihres Haushalts sammeln, da diese für die Berechnung des Wärmepreisdeckels benötigt werden“, so die Landeshauptmannstellvertreterin. Anträge können unabhängig von der jeweiligen Heizform und unabhängig davon, ob man Kund*in der Burgenland Energie ist, gestellt werden. Die einzige Voraussetzung ist, bereit zu sein, auf eine erneuerbare Energieform umzusteigen. Für den „Wärmepreisdeckel“ wird das Land jährlich in etwa 40 Millionen Euro aufwenden, um die Haushalte entlasten zu können.

Kritische Stimmen

Kritik gibt es seitens der ÖVP. „Fakt ist, die Energiepreise werden drastisch erhöht, obwohl der Landesenergieversorger Millionen-Rücklagen hat. Deshalb ist diese Preiserhöhung nicht zu rechtfertigen. Anstatt der Almosenverteilung durch das Land sollen die millionenschweren Rücklagen aufgelöst werden. Alles andere ist rote Showpolitik“, so ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz zum Vorhaben. „Außerdem hat die SPÖ-Alleinregierung bisher auch die Frage nach den tatsächlichen Preisen für Strom und Gas mit Jahresbeginn nicht beantwortet“, betont Sagartz weiters.


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