Bericht

Die Bürgermeisterkatze

Mengenrabatt hat Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch bei der Tierärztin zwar noch keinen, aber immer wieder muss der Ortschef mit seinem Kater zur Notversorgung rasen. Susi, der Unglückskater, der so hart ist im Nehmen wie mancher Politiker, der als „First Cat“ von Hartberg sein Revier fest im Griff hat und den Bürgermeister oft ordentlich „zerzaust“.

Foto: Nico Mühl

Susi, der Kater von Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch.


Am 4. Oktober ist Welttierschutztag!


Gerade ist Susi vom nächtlichen Streifzug nach Hause gekommen. Die ungeteilte Aufmerksamkeit gilt jetzt der herzhaft gefüllten Futterschüssel. Nach den ersten Bissen richtet sie sich auf, schmiegt sich kurz an die Beine ihres Herrchens und widmet sich wieder zufrieden dem Kraftfutter. Bürgermeister Marcus Martschitsch blickt hinunter auf seine Katze und lächelt. Es heißt, Katzen haben sieben Leben. In England sagt man sogar neun. Und Susi, die Katze von Hartbergs Bürgermeister, scheint das auszuschöpfen.

Die Hinterbeine sind leicht nach außen gedreht, der Gang ist etwas holprig. Holprig könnte man auch den Start ins Leben von Susi bezeichnen. „Wir haben sie vor sieben Jahren als kleine Kätzin von einer Bäuerin geholt und ich habe natürlich auf deren Urteil vertraut. Erst im Zuge von Susis erstem Unfall hat sich herausgestellt, dass es sich um eine männliche Katze handelt. Aufgewacht ist sie bzw. er aus der Narkose als kastrierter Kater. Der Name Susi ist geblieben“, schmunzelt Marcus Martschitsch.
Aber das war damals wohl Susis geringstes Übel. Operiert werden musste er nämlich, weil er mit einer furchtbaren Augenverletzung vor der Tür stand. Das Auge konnte nicht gerettet werden. „Aber Susi kommt klar und klettert jeden Baum rauf und runter“, erklärt Marcus Martschitsch.

Eine schlimme Verletzung am Becken folgte zwei Jahre später. Die nächste große Operation. „Seither fehlt ihm ein Hüftgelenk“, erzählt der Bürgermeister.

Vor einem Jahr bekam Susi über Weihnachten eine Lungenentzündung. Ein Entzündungsherd im Gehirn führte schließlich zur Erblindung des verbliebenen Auges. „Da leidet man mit, denn Susi ist ja ein Familienmitglied“, Marcus Martschitsch lächelt wieder, als sich Susi in seine Hand schmiegt. 16 Tage musste der Vierbeiner Tabletten nehmen. Nach der Einnahme waren Kater und Herrchen jedesmal ziemlich zerzaust und nicht gut aufeinander zu sprechen. Aber die Sehkraft kehrte zurück.

Eine wegstehende Kralle an der rechten Pfote lässt nur erahnen, dass Susi auch hier wieder eines seiner Leben verbraucht hat.
„Die Verletzungen hat unser Kater immer gut weggesteckt. Schlimm waren immer die damit verbundenen krankheitsbedingten Hausarreste. Da hat nicht nur der freiheitsliebende Kater Susi gelitten, sondern an dessen Launen die gesamte Familie“, sagt der Bürgermeister. Und schon steht Susi neben der Terrassentür und blickt erwartungsvoll auf sein Herrchen. „Ich hoffe, er hat aus den vielen schlimmen Erfahrungen gelernt und ist jetzt endlich vorsichtiger“, Marcus Martschitsch seufzt und öffnet für seinen Kater die Tür ins Freie. „Zum Glück gibt es tolle Nachbarn, die Susi kennen und auch auf ihn achten.“ Und schwupps – ist Susi auch schon hinausgezischt und wieder unterwegs auf seinem Streifzug durch sein Revier.

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