ADVERTORIAL / 15. März 2024
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Starke Regelschmerzen, psychische Belastung und viele Termine bei Ärztinnen und Ärzten – aber keine Diagnose. Das beschreibt die Geschichte von vielen Betroffenen mit Endometriose. Es handelt sich dabei um eine der häufigsten Erkrankungen des Unterleibs bei Frauen. Laut Schätzungen soll jede 10. Frau im fortpflanzungsfähigen Alter unter Endometriose leiden. In Österreich gibt es jährlich etwa 4.000 Neuerkrankungen.
Einen authentischen Einblick in die Erkrankung gibt der Dokumentarfilm „nicht die regel“, der am 11. März im Maxoom in Hartberg präsentiert wurde – im Rahmen einer Bezirkstour, die bereits seit Herbst 2023 läuft und auch in den nächsten Monaten fortgesetzt wird. Es handelt sich dabei um ein Projekt des Gesundheitsfonds Steiermark, das in Kooperation mit dem Dachverband der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen – und in Hartberg der Frauen- und Mädchenberatungsstelle Hartberg-Fürstenfeld – umgesetzt wird.
Sensibilisieren und Gesundheitskompetenz stärken
„Je früher Endometriose erkannt wird, desto gezielter kann die Erkrankung behandelt werden. Mit unserer Bezirkstour sensibilisieren wir daher für die Erkrankung, stellen regionale Versorgungsangebote vor und erleichtern so den Weg zur richtigen Therapie. Um auch die Gesundheitskompetenz zu stärken, stellen wir auf www.gesund-informiert.at vertrauenswürdige Informationen und eine Übersicht an Anlaufstellen in den steirischen Regionen zur Verfügung“, so Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl.
Hausärzt*innen als Erstanlaufstelle
In vielen Fällen sind die Hausärztinnen und -ärzte als Vertrauensärztinnen und -ärzte die erste Anlaufstelle bei Schmerzen, bestätigt Allgemeinmedizinerin Reingard Glehr aus Hartberg. „Endometriose ist sehr häufig und es ist sehr wichtig, dass wir als Hausärztinnen und Hausärzte auch an eine mögliche Endometriose-Erkrankung denken, wenn Patientinnen mit unspezifischen Bauchschmerzen zu uns kommen.“ Glehr plädiert dafür, das Thema möglichst früh anzusprechen. „Wenn erst bei einem Kinderwunsch die Diagnose gestellt wird, ist das sehr spät.“ Auch in der Therapiebegleitung spielen die Hausärztinnen und -ärzte eine wichtige Rolle, geht es doch um die Abstimmung von unterschiedlichen Behandlungen. Generell ist eine Endometriose-Erkrankung ein wichtiger anamnestischer Hinweis, der den Ärztinnen und Ärzten bekannt sein sollte, um ihn bei der Abklärung von weiteren Erkrankungen bzw. Symptomen berücksichtigen zu können.
Bewusstsein für Endometriose steigt
Sehr häufig mit Endometriose konfrontiert ist Gynäkologin Michaela Allmer-Wels. „Endometriose wird seit einiger Zeit in den Medien stärker thematisiert. Das hat sich positiv auf das Bewusstsein ausgewirkt. Immer mehr Patientinnen sprechen das Thema von sich aus an. Nicht jeder Schmerz ist ein Endometriose-Schmerz, aber bei starken, häufigen Regelschmerzen sollte das auf jeden Fall mit einem Ultraschall abgeklärt werden“, betont die Gynäkologin, die in Grafendorf eine Wahlarzt-Praxis betreibt.
Das Entscheidende bei Endometriose ist, das System hormonell ruhigzustellen, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen. In weiterer Folge gilt es zu überlegen, ob eine Operation notwendig ist, um die Beschwerden zu lindern. Allmer-Wels bietet auch TCM und Akupunktur an. „Ich habe Patientinnen, denen das wesentlich am Weg zur Schmerzfreiheit geholfen hat.“ Letzten Endes geht es immer um das individuelle Gesamtkonzept an Therapien, was natürlich mit der Patientin abgestimmt wird.
Endometriosezentrum als Spezialeinheit für komplexe Behandlungssituationen
Das Endometriosezentrum am LKH-Univ. Klinikum Graz bietet Abklärung, Operationen und medikamentöse Behandlungen und hilft bei unerfülltem Kinderwunsch weiter. Dazu Leiterin Monika Wölfler: „Endometriose kann die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis reduzieren, muss es aber nicht. Jedes sechste Paar leidet an einem unerfüllten Kinderwunsch und die Ursachen müssen möglichst frühzeitig abgeklärt werden. Bis zu 50 Prozent der Frauen in dieser Gruppe haben auch Endometriose. Es gibt verschiedene, effektive Therapiemöglichkeiten Paare auf dem Weg zur Schwangerschaft zu unterstützen und das Ziel zu erreichen.
Physiotherapeutische Unterstützung
Auch therapeutische Übungen können Endometriose-Betroffenen dabei helfen, Beschwerden zu lindern. Physiotherapeutin Katharina Weber (www.siebensternpraxis.at) hat sich auf die Bereiche Gynäkologie und Urologie spezialisiert und begleitet auch Patientinnen mit Endometriose. „Gerade bei Endometriose ist es extrem wichtig, die Durchblutung im Beckenraum zu fördern. Durch die Entzündungen entstehen Verklebungen im Gewebe, die sich durch gezielte Behandlungstechniken lösen lassen.“ Weber betont: „Keine Frau muss an Schmerzen leiden, man kann etwas dagegen tun“, motiviert sie Betroffene, auch physiotherapeutische Ansätze in Erwägung zu ziehen.
Vernetzung der regionalen Anlaufstellen
Auch die steirischen Mädchen- und Frauenberatungsstellen unterstützen Endometriose-Betroffene – im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist die Frauen- und Mädchenberatungsstelle Hartberg-Fürstenfeld der richtige Ansprechpartner. Beraterin Esther Brossmann-Handler erläutert: „Unsere Beratung steht grundsätzlich jeder Frau offen, man kann sich mit allen Frauenthemen an uns wenden. Egal ob es um die Beziehung und Familie oder die persönliche Gesundheit geht“, nennt Brossmann-Handler Beispiele. „Ganz wichtig ist, dass Mädchen und Frauen ihren Körper ernst nehmen und sich damit auseinandersetzen. Schmerzen dürfen nicht bagatellisiert werden!“ Auch Endometriose ist immer wieder Thema in den Gesprächen. „Wir ermutigen sie dann zur ärztlichen Abklärung und geben auch Kontakte weiter.“
-Die Kontaktdaten-Übersicht für den Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist auch auf www.gesund-informiert.at/endometriose zu finden.
Selbsthilfegruppe für Betroffene
Michaela Jančárová ist selbst Endometriose-Betroffene und engagiert sich in der steiermarkweiten Selbsthilfegruppe für Frauen mit Endometriose. Ein stärkeres Bewusstsein für Endometriose in der Öffentlichkeit ist ihr dabei ein wichtiges Anliegen. „Endometriose muss noch viel bekannter werden, damit die Menschen realisieren, dass Regelschmerzen nicht selbstverständlich sind. Auch in den Ausbildungen von Ärztinnen und Ärzten sollte Endometriose noch stärker Thema sein.“ In der Selbsthilfegruppe stärken sich die Mitglieder gegenseitig und unterstützen sich beim Leben mit der Erkrankung. Es gibt regelmäßige Treffen (online und offline), auch über Messenger-Dienste erfolgt ein Austausch, etwa über empfehlenswerte Therapiemöglichkeiten, Symptom-Management oder auch Ernährungsempfehlungen.
-Auf Instagram ist die Selbsthilfegruppe unter @endoheroes.stmk zu finden.
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