Bericht

Mehr Inklusion für Frauen mit Behinderung

Frauen mit Behinderung müssen im Gesundheitssystem besser berücksichtigt werden. Das Kompetenzteam „Frauen mit Behinderung“ im Österreichischen Behindertenrat fordert anlässlich des Weltfrauentages ein Gesundheitssystem mit mehr Inklusion.

(c) pixabay.com / codipunnett

 

Viele Frauen erleben Nachteile in der medizinischen Versorgung. Für Frauen mit Behinderungen gelte das noch viel mehr. „Barrierefreie Ordinationen und Behandlungen sind nicht selbstverständlich“, so Heidemarie Egger, Leiterin des Kompetenzteams. Gefährlich sei laut Egger auch, dass Frauen mit Behinderung oft als Patientinnen nicht wahr- bzw. ernstgenommen werden. Hier müsse reagiert und das Gesundheitssystem neu gedacht werden.

Viele Frauen können ihre Beschwerden nicht direkt mitteilen. Auf sie müsse besonders geachtet werden: „Gehörlose und mehrfachbehinderte Frauen haben nicht denselben Zugang zu medizinischer Aufklärung. Die strukturelle Diskriminierung dieser Frauen muss mit ÖGS-geschultem medizinischem und psychologischem Personal ausgeräumt werden“, so Helene Jarmer, Präsidentin Österreichischer Gehörlosenbund. Sie fordert, Gehörlosen-Ambulanzen in allen Bundesländern zu etablieren und mit ausreichend vielen Dolmetschern zu besetzen.

In den letzen Jahrzehnten konnte bereits eine Verbesserung in diesem Bereich erzielt werden. Das reiche laut dem Kompetenzteam aber noch nicht. „Der Weg zu einer fairen Versorgung ist weit. Das wird besonders sichtbar, wenn komplexe chronische Erkrankungen, die vor allem Frauen treffen, als Massen-Hysterie abgetan werden“, so Astrid Hainzl, stellvertretende Obfrau der österreichischen Gesellschaft für ME/CFS. Statt einem vorschnellem Urteil brauche es eine Finanzierung der biomedizinischen Forschung und mehr Fokus auf diese Sparte.


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