Chiara PIELER / 5. September 2024
© Chiara Pieler
Zertifizierung für Betriebe im Burgenland
Die Initiative richtet sich an eine breite Palette von Tourismusbetrieben, vom traditionellen Gasthaus bis hin zum Sterne-Hotel. Im Mittelpunkt steht die Zertifizierung der teilnehmenden Betriebe nach gemeinsamen Qualitätsstandards. Diese soll sicherstellen, dass die Tourismuslehre weiterentwickelt und auf einem hohen Niveau gehalten wird. „Eine gute Ausbildung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Berufsleben und zur Sicherung der Qualität, die unsere Gäste erwarten“, erklärt Helmut Tury, Spartenobmann der Wirtschaftskammer.
Die teilnehmenden Betriebe erhalten durch den klar definierten Zertifizierungsprozess eine Auszeichnung, die sowohl als Qualitätsmerkmal dient als auch Jugendlichen und deren Eltern bei der Berufswahl Orientierung bietet. „Wir schaffen ein Umfeld, in dem Lehrlinge bestmöglich gefördert werden“, betont Tury.
Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Lehre
Marlies Rainer von der Qualifizierungsagentur betont die Bedeutung der Fortbildungsmöglichkeiten, die sowohl für Lehrlinge als auch für Ausbilder*innen angeboten werden. Darüber hinaus erhalten die Lehrlinge die Chance, einmal pro Jahr eine Woche in einem anderen Leitbetrieb des Programms zu verbringen, um neue Tätigkeiten kennenzulernen. Ein umfassendes Maßnahmenpaket begleitet die Initiative.
Es umfasst unter anderem eine eigene Akademie für Lehrlinge und Ausbildende, Lehrlingsaustauschprogramme, Stammtische und zusätzliche Materialien zur Begleitung der Tourismuslehre. Besonders wichtig ist dabei die durchgehende Begleitung der Lehrlinge – vom Schnupperpraktikum bis hin zur Lehrabschlussprüfung (LAP). „Die teilnehmenden Betriebe positionieren sich als attraktive Ausbildungsstätten und profitieren von einem Netzwerk, das weit über Personalfragen hinausgeht“, so Tury.
Zusammenarbeit statt Konkurrenz
Ein wichtiger Aspekt der Initiative ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Betrieben. Leitbetriebe wie Reduce Bad Tatzmannsdorf, Reiters Hotels Bad Tatzmannsdorf, Allegria Stegersbach, Sonnentherme Lutzmannsburg und die St. Martins-Therme in Frauenkirchen gehören zu den Vorreitern des Programms. Dabei handelt es sich um kein Konkurrenzmodell, sondern um eine kooperative Plattform. „Wir arbeiten zusammen, um die Fachkräfte von morgen bestmöglich auszubilden und unseren Betrieben optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft zu bieten“, sagt Rainer.
Vorbildmodell aus der Steiermark
Die Initiative orientiert sich an einem bereits erfolgreichen Modell in der Steiermark. Dort sind mittlerweile 35 Betriebe in das Programm eingebunden. Das burgenländische Modell soll auf ähnliche Weise den Tourismusstandort stärken, die Ausbildungsstandards erhöhen und das Image der Lehre in der Branche verbessern.
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