Bericht

Neue Zahlen zum Bodenverbrauch: WWF fordert dringend verbindliche Obergrenze

In Österreich ist die Bodenversiegelung in den letzten zwei Jahren erneut gestiegen. Expert*innen fordern nun eine verbindliche Obergrenze, um den Bodenverlust einzudämmen.

(c) pixabay.com

 

Das Umweltbundesamt veröffentlichte die Auswertung der Bodenverbrauchszahlen für das Jahr 2021. Demnach wurden in Österreich durchschnittlich über die letzten drei Jahre hinweg täglich rund 11,3 Hektar wertvoller Grün- und Freiräume durch den Bau von Bodenfressern zerstört. Das ist mehr als das Vierfache des offiziellen „Nachhaltigkeitsziels“ der Bundesregierung von 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag. „Die Zahlen zeigen, dass trotz der verheerenden Folgen noch immer viel zu wenig getan wird. Statt weiterer Lippenbekenntnisse müssen Bund und Länder endlich wirksame Maßnahmen setzen, um den Flächenfraß zu bekämpfen“, so Simon Pories, Bodenschutzsprecher beim WWF Österreich.

Erkenntnisse der Statistik

Der Versiegelungsgrad der verbrauchten Böden ist im Vorjahr von rund 40 auf 58 Prozent gestiegen. Das ist der Anteil, der endgültig mit Asphalt oder Beton überzogen wird. Expert*innen fordern eine verbindliche Obergrenze von maximal einem Hektar pro Tag für den Flächenfraß. „Wir brauchen keine weiteren Papiertiger, sondern einenn klaren Fahrplan mit verbindlichen Regelungen und Maßnahmen. Ansonsten gibt es auch in Zukunft zu viele Schlupflöcher für die Verbauung des Landes“, so Pories. Neben einem Bodenschutz-Vertrag fordert der WWF eine Ökologisierung der Raumordnung und des Steuersystems, eine Naturschutz-Offensive sowie den Abbau der milliardenschweren Subventionen. Die Bundesregierung hat im Regierungsprogramm und beim Bodenschutz-Gipfel im Herbst 2021 versprochen, den Bodenverbrauch bis 2030 um 80 Prozent zu senken.

Verbraucht und versiegelt

Das Umweltbundesamt definiert den Bodenverbrauch als den Verlust bioloigsch produktiver Böden durch die Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke. Auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Im Jahr 2021 wurde deutlich mehr als die Hälfte davon (58 Prozent) versiegelt.


Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert