Oberwart startet großen Bürgerbeteiligungsprozess zur Entwicklung der Stadt

Die Stadtgemeinde Oberwart hat mit „Oberwart 2035 – Ein Zukunftsbild“ ein ambitioniertes Bürgerbeteiligungsprojekt ins Leben gerufen, das die Einwohnerinnen und Einwohner dazu einlädt, die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitzugestalten. Begleitet wird der Prozess von der Oberwarter Agentur Rabold & Co., die zuletzt auch das Beteiligungsprojekt „Stadtgarten Oberwart“ durchgeführt hat. Nun geht man einen Schritt weiter, indem man die Bürgerinnen und Bürger direkt in den Planungsprozess für verschiedene Lebensbereiche einbindet. Heute Samstag, 4. Mai, fand im Rathaus Oberwart die Kick-Off-Veranstaltung statt.

Nicole MÜHL / 4. Mai 2024

Foto v.l.: Vizebürgermeister Michael Leitgeb, Eva Kleinferchner (blueLAB), Eveline Rabold (Rabold und Co.), Bürgermeister Georg Rosner und Peter Webhofer (blueLAB).  Die Oberwarter Agentur Rabold & Co führt mit der Grazer Agentur blueLAB, die auf Bürgerbeteiligungs- und Entwicklungsprozesse spezialisiert ist, im Auftrag der Stadtgemeinde Oberwart eine Art Ideenschmiede durch. Die Bevölkerung ist zur aktiven Teilnahme aufgerufen. Man will einen positiven Blick auf die Vergangenheit und auch in die Zukunft werfen. Die Teilnahme ist für die Bevölkerung auf den vielfältigsten Kanälen möglich.

Die fünf Dialogrunden – Themen und Termine

Fünf Dialogrunden stehen im Zentrum des Bürgerbeteiligungsprozesses. Diese thematischen Treffen sind dazu gedacht, tiefergehende Diskussionen zu ermöglichen und konkrete Vorschläge zu sammeln. Fünf Themen wurden dabei ausgewählt:

  1. Gemeinschaft in Oberwart: Wie kann das Zusammenleben in der Stadt verbessert werden? Dieses Treffen fokussiert auf soziale Beziehungen, Begegnungen und das Gemeinschaftsgefühl.
  2. Lebensraum Stadt: Die Anpassung der Stadt an die Bedürfnisse ihrer Bewohner steht hier im Vordergrund. Diskutiert wird, wie Oberwart als Lebensraum für unterschiedliche Menschen attraktiv gestaltet werden kann.
  3. Bildung und Gesundheit: Die Zukunft der Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen wird beleuchtet. Wie können diese essenziellen Dienste den Anforderungen einer modernen Gesellschaft entsprechen?
  4. Wirtschaften, Arbeiten, Tourismus: In dieser Runde geht es um die wirtschaftliche Entwicklung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung des Tourismus, um Oberwart als Wirtschaftsraum zu stärken.
  5. Klimaschutz: Der Fokus liegt auf Maßnahmen und Strategien, um den Klimawandel lokal zu bekämpfen und die Lebensqualität zu erhöhen.

Jede dieser Runden soll etwa 30 Teilnehmende aus der lokalen Bevölkerung umfassen, um ein breites Spektrum an Perspektiven und Erfahrungen zu gewährleisten. Die ersten beiden Veranstaltungen sind für Juni und Juli 2024 angesetzt. Eine Erweiterung und flexible Handhabung der Themen und der Durchführung ist laut Agenturchefin Eveline Rabold Teil des Prozesses. „Wichtig ist, dass sich Interessierte melden und so viele wie möglich mitmachen“, appelliert Rabold. 

Weitere Partizipationsmöglichkeiten

Neben den Dialogrunden bietet die Stadt Oberwart weitere kreative und niederschwellige Möglichkeiten zur Beteiligung:

  • Digitale Plattform: Auf der Webseite www.gestalte-oberwart.at können Bürger jederzeit ihre Ideen und Vorschläge einreichen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Teilnahme am Gestaltungsprozess, auch von zu Hause aus.
  • Postwurfsendungen und Briefkästen: Bis zum 31. Juli 2024 können die Bürger Postkarten mit Fragen zur Zukunft der Stadt über spezielle Briefkästen einreichen, die im Stadtgarten und vor dem Kindergarten in der Badgasse 4 aufgestellt sind.
  • Interaktive Veranstaltungen: Neben den Diskussionsrunden sind auch Stadtspaziergänge geplant, bei denen Bürger ihre Sicht auf die Stadt teilen und direkt vor Ort diskutieren können.
  • Schulprojekte: Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbindung junger Menschen. Schulen werden aktiv in das Projekt eingebunden, um die Sichtweisen und Ideen der jüngeren Generation zu integrieren.
  • Kreative Medien: In lokalen Gasthäusern werden Bierdeckel aufgelegt, auf denen Bürger ihre Visionen notieren können.

Das Projekt „Oberwart 2035“ zielt darauf ab, eine breite Palette an Meinungen und Vorschlägen zu sammeln und gleichzeitig den Bürgern zu zeigen, dass jede Stimme zählt und jeder Beitrag wichtig ist. Besonders Schülerinnen und Schüler sollen eine Plattform finden und seien wichtige Mitentwickler. 

Groß denken

Eifrig diskutiert wurde bereits bei der Kick-Off-Veranstaltung unter den Teilnehmenden. Ein wesentlicher Faktor für die Beteiligung der Bevölkerung an diesem Projekt und für die Entwicklung ihrer Visionen, sei die Klarheit über bereits geplante Projekte der Gemeinde. „Dies sei wichtig, damit die Ideen der Bevölkerung darauf aufbauen“, so ein Teilnehmer.  Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Neugestaltung des Hauptplatzes. Derzeit steht die Verlegung des Busbahnhofs im Raum und es wird noch nach einem geeigneten Standort gesucht. In diesem Jahr werden die Planungen für das Siegerprojekt vorangetrieben, um im nächsten Jahr mit der Umgestaltung des Hauptplatzes und des Straßenzuges Wiener Straße zu beginnen. (prima! hat berichtet)

Auch Experten sollen zu bestimmten Themenfeldern hinzugezogen werden. „Aber es handelt sich hier klar um einen Bürgerbeteiligungsprozess und nicht um einen Expertenprozess. Unsere Expertinnen und Experten sind die Menschen, die hier leben und arbeiten“, betont Rabold. Bis Ende des Jahres werden die Ideen und Visionen aus der Bevölkerung gesammelt. Erste Ergebnisse werden im Rahmen des Zukunftstages im Jänner 2025 präsentiert.

Laufende Informationen gibt es auf www.oberwart.gv.at und auf www.gestalte-oberwart.at

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