Programmschwerpunkt im OHO zu „30 Jahre Roma-Attentat“

Das Offene Haus Oberwart (OHO) präsentiert eine Veranstaltungsreihe, die dem Gedenken an das Roma-Attentat von Oberwart vor 30 Jahren gewidmet ist.

Nicole MATSCH / 3. Februar 2025

Eine Sprengfalle, die mit einer rassistischen Botschaft versehen war, tötete in der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 vier Roma-Männer. Der als Täter verurteilte Franz Fuchs, ein rechtsextremer Terrorist, verübte weitere Anschläge in Österreich, bevor er 1997 gefasst wurde. Die vier Todesopfer des Attentates in Oberwart – Josef Simon, Karl Horvath, Erwin Horvath und Peter Sarközi – waren die ersten Menschen in der Zweiten Republik, die allein aufgrund ihrer Herkunft und Zugehörigkeit getötet wurden.

Der Programmschwerpunkt anlässlich des 30. Jahrestages dient jedoch nicht nur dem Gedenken, sondern auch der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Ausstellungen, Diskussionen und Filmvorführungen sowie Workshops regen den Dialog über Verantwortung, Zusammenhalt und gesellschaftliches Bewusstsein an.

Überblick über das Programm

Die Veranstaltungsreihe im OHO umfasst verschiedene Formate, darunter die Hauptausstellung „Man will uns ans Leben – Bomben gegen Minderheiten 1993-1996“ und begleitende Veranstaltungen wie Filmabende, Diskussionen und spezielle Führungen. Das umfassende Rahmenprogramm bietet tiefgreifende Einblicke in die Auswirkungen von rechtsextremistischem Terror auf Minderheiten und die gesellschaftliche Reaktion darauf.

Partner:innen und Unterstützer:innen

Eine Kooperation verschiedener Bildungs- und Kultureinrichtungen wie der Initiative Minderheiten, der Roma Volkshochschule Burgenland und dem Landestheater der Autor:innen ermöglicht dieses vielschichtige Programm. Unterstützt wird es von mehreren Ministerien und Fonds, was die Bedeutung und Dringlichkeit der Thematik unterstreicht.

Alle Veranstaltungen im Offenen Haus Oberwart

OHO-Offenes Haus Oberwart
Lisztgasse 12
7400 Oberwart

Ausstellung „Man will uns ans Leben – Bomben gegen Minderheiten 1993-1996“

Die Ausstellung thematisiert den rechtsextremen Terror in Österreich zwischen 1993 und 1996, der sich durch Brief- und Rohrbomben gegen Minderheiten manifestierte. Sie beleuchtet die politischen sowie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der damaligen Zeit. Sie zeigt auf, wie tief rechtsextremistisches Gedankengut in der Gesellschaft verwurzelt ist und dass die Gefahr extremistischer Haltungen aktueller denn je ist.

Die Ausstellung ist vom 11.2. bis 23.3.2025 zu besichtigen. DI bis FR von 9:00 bis 14:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
Eintritt frei

Eröffnung der Ausstellung „Man will uns ans Leben – Bomben gegen Minderheiten 1993-1996“ zum Programmauftakt

  • Freitag, 7.2.2025, 19:00 Uhr
  • Mit Einführungen und Reden, musikalische Begleitung durch Romano Rath

Gleichzeitig werden die Ausstellung „Letters of Fear“ von Andreas Lehner und der Zyklus „Oberwart im Feber 1995“ von Wolfgang Horwath sowie „Zeichnen gegen das Vergessen“ von Manfred Bockelmann präsentiert.


Filmabend mit Diskussion

  • Donnerstag, 13.2.2025, 19:00 Uhr
  • Filme: „Amen sam so amen sam“ und „Stefan Horvath – ‚Zigeuner‘ aus Oberwart“, anschließende Diskussion mit den Regisseuren Hans Panner und Peter Wagner

Eintritt frei


Workshop zu Rechtsextremismus

  • Donnerstag, 20.2.2025, 13:00 bis 16:00 Uhr
  • Leitung: Bianca Kämpf, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW).

Der kostenlose Workshop richtet sich vor allem an Lehrer*innen und Erwachsenenbildner:innen.
Anmeldung erforderlich unter: office@initiative.minderheiten.at


Hörspiel-Dokumentation „Katzenstreu“ von Stefan Horvath

  • Donnerstag, 27.2.2025, 19:00 Uhr
  • Hörspieldokumentation zum gleichnamigen Buch von Stefan Horvath und Willi Spuller

Eintritt frei


Lesung und Gesprächsrunde „Das Roma-Attentat von Oberwart“

  • Donnerstag, 6.3.2025, 19:00 Uhr
  • Mit verschiedenen Gästen, darunter Zeitzeug:innen und Pionier:innen der Volksgruppenarbeit

Eintritt frei


Theaterproduktion „Die Retter“ – Premiere

  • Donnerstag, 13.3.2025, 19:30 Uhr
  • Uraufführung!
    Ein Doku-Drama über zivilen Ungehorsam und passive Widerstände gegen das NS-Regime

Eintritt Premiere: VVK € 27,- / AK € 30,- (*ermäßigt VVK € 25,- / AK € 27,-)
Eintritt: VVK € 22,- / AK € 25,- (*ermäßigt VVK € 20,- / AK € 23,-)

Weitere Vorstellungen:

OBERWART: Offenes Haus Oberwart – 14., 15., 21., 22.3. * 19:30 Uhr / 23.3. *11:00 Uhr * Matinee

GÜSSING, Stadtsaal – 28.3. * 19:30 Uhr

EISENSTADT, Kultur Kongress Zentrum – 2.4. * 19:30 Uhr

OBERPULLENDORF, Stadtsaal – 9.4. * 19:30 Uhr

GROSSWARASDORF / VELIKI BORISTOF, KUGA – 30.4. * 19:30 Uhr

Begleitende Ausstellung zum Theaterstück „Die Retter“

Die begleitende Ausstellung wird von der Roma Volkshochschule Burgenland umgesetzt und finanziert. Sie findet parallel zur Theaterproduktion im Offenen Haus Oberwart statt und vertieft die im Stück behandelten Themen.

Die Ausstellung konzentriert sich auf die Lebensgeschichten der drei Hauptfiguren des Theaterstücks: Baron György Rohonczy, Ernst Kautz und Graf Ladislaus Niczky. Diese Personen setzen sich während des Nationalsozialismus für die Rettung der Roma aus dem Konzentrationslager Lackenbach ein. Durch ihre mutigen Aktionen konnten viele Leben gerettet werden. Die Ausstellung beleuchtet die individuellen Entscheidungen und Handlungen dieser Figuren, die zu ihrer Charakterisierung als „Retter“ führten.


Podiumsdiskussion „30 Jahre Attentat Oberwart/Felsöör und Stinatz/Stinjaki“

Diskussion über die langfristigen Auswirkungen der Anschläge und aktuell

Donnerstag, 20.3.2025, 19:00 Uhr

Eintritt frei

Mehr Infos zu allen Veranstaltungen auf der Webseite des OHO.

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