Projekt „Lebensfreude“
Der Name des neuesten Projektes der OSG mit der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Oberwart ist Programm. Aus der ehemaligen OSG-Zentrale soll „Lebensfreude“, eine Wohngemeinschaft für Seniorinnen und Senioren, entstehen.
Foto: OSG
Projektpräsentation der Wohngemeinschaft „Lebensfreude“ für Senior*innen vor der ehemaligen OSG-Zentrale in Oberwart.
Es habe viele Ideen zur Nachnutzung dieses Objektes gegeben, eröffnet OSG-Geschäftsführer und Obmann Alfred Kollar die Projektpräsentation Mitte Mai vor der einstigen Unternehmenszentrale. Das Projekt „Lebensfreude“ der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Oberwart mit Sieglinde Pfänder, Pfarrerin und Geschäftsführerin der Diakonie Burgenland, habe letztlich überzeugt.
Das Konzept hat der Oberwarter Palliativ-Mediziner Dr. Peter Schuh entwickelt, der für seine hohe Expertise zum Thema Demenz bekannt ist. Die Pfänder-Kollar-Schuh Zusammenarbeit hat in Oberwart in der sozialen Verantwortung gegenüber der älteren Generation bereits maßgebliche Spuren hinterlassen. Die Tagesbetreuungsstätte Seniorengarten oder die Wohngemeinschaft „Demenz im Zentrum“, ein österreichweites Pionierprojekt, sind nur die Spitze dieser Arbeitsverbindung. Nun steht ein weiteres Projekt in den Startlöchern.
Lebensfreude durch die Gemeinschaft
In der Wohngemeinschaft „Lebensfreude“ sollen Seniorinnen und Senioren so selbstständig wie möglich leben, indem sie ihre Begabungen und Fähigkeiten einbringen und miteinander teilen. „Wesentlich ist, dass sie sich mit den vorhandenen Ressourcen unterstützen, damit ein gemeinsames Leben gut gelingen kann. Im Ruhestand zu sein, heißt nicht, einsam zu sein“, erklärt der Mediziner Peter Schuh. Es bestehe jederzeit die Möglichkeit, sich in den eigenen Wohnbereich zurückzuziehen. Aber die bewusst gelebte Gemeinschaft soll die Leere und Einsamkeit verhindern und durch Lebensfreude ersetzen. „Wer sich hier einmietet, dem muss bewusst sein, dass er bzw. sie nicht allein lebt, sondern auch eine verbindliche Verantwortung für das gemeinsame Lebensumfeld übernimmt“, ist ein wesentlicher Punkt des Konzepts. Durch die gegenseitige Unterstützung soll eine schwere Pflegebedürftigkeit verzögert werden.
„Wenn der Bedarf nach Unterstützung und Pflege im Einzelfall auftritt, steht die Hauskrankenpflege der Diakonie zur Verfügung. Sollte ein selbstständiges Alltagsleben in der Gemeinschaft nicht mehr möglich sein, ist die Aufnahme in eines der beiden Pflegeheime der Diakonie Südburgenland möglich“, erklärt Pfarrerin Sieglinde Pfänder.
Nachhaltige Nutzung
Die ehemalige OSG-Zentrale wird im Wesentlichen in ihrer Struktur belassen. 24 Wohneinheiten zwischen 30 und 55 m2 mit Ein- bzw. Zweibettzimmern werden entstehen. Im Erdgeschoß ist auch ein Café geplant, das durch Tagesgäste den Kommunikationscharakter und die Lebendigkeit des Hauses hervorheben soll. „Wir wollen diesen Teil von Oberwart in das Haus miteinbeziehen“, erklärt Architekt Martin Schwartz.
Die OSG verfolgt auch bei diesem Projekt den Green Way. Die Nutzung leer stehender Gebäude ist ein Kernthema des größten burgenländischen Wohnbauträgers. Eine PV-Anlage und der Anschluss an das Fernwärmenetz sind Teil des ökologischen Bauens. „Wir planen hier mehr Grünflächen. Auch die wunderschöne alte Linde am Areal muss erhalten bleiben“, so Kollar.
Baubeginn ist im heurigen Sommer. Die Fertigstellung erfolgt im Herbst 2023.
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