Chiara PIELER / 1. November 2023
© Edle Steinoase
Die Stoffmischungen der Edlen Steinoase umfassen viele Themengebiete. Von Konzentrationsräucherungen bis hin zu Mixturen speziell für die Raunächte
Eine alte Tradition zur Reinigung und Entspannung
„Es ist eine uralte Tradition, die bereits vor Jahrhunderten zum Schutz von Haus und Hof eingesetzt wurde“, erzählt Freitag-Gutmann. Bereits im alten Ägypten wurden Räucherungen verwendet, um die Götter zu ehren und Krankheiten fernzuhalten. Auch in anderen antiken Kulturen wie den Mayas und Azteken spielte das Räuchern eine wichtige Rolle in heilenden Zeremonien. Heutzutage gibt es modernisierte Rituale rund um das Räuchern und unzählige Methoden, die je nach Vorlieben durchgeführt werden können.
Verschiedene Räucherrituale
Das Räuchern von Innenräumen ist das wohl bekannteste Ritual. „Dabei wird ein Raum energetisch entweder von negativen Energien gereinigt oder mit positiven aufgeladen“, so Freitag-Gutmann. Hierzu werden spezielle Räucherstoffe wie duftende Kräuter, Hölzer, Blätter oder auch Harze verwendet. Besonders während der Raunächte, also an den Tagen zwischen Weihnachten und Heiligen Drei Könige, wurde einst geräuchert. Dabei stand jeder der zwölf Tage für einen Monat im darauffolgenden Jahr. „Auch heute noch wird zu dieser Jahreszeit besonders viel geräuchert“, erzählt die Expertin. Sie fügt aber auch noch hinzu, dass der Zeitpunkt nicht wichtig ist: „Es gibt keine Empfehlung, wann genau man räuchern sollte. Wir machen es selbst auch über das ganze Jahr verteilt, da es im Endeffekt auf das eigene Empfinden ankommt.“
„
Das Räuchern ist eine
uralte Tradition, die bereits
vor Jahrhunderten zum
Schutz von Haus und Hof
eingesetzt wurde.
„
Wirkung des Räucherns
Jeder Räucherstoff hat seine eigene Wirkung und kann unterschiedliche Stimmungen und Gefühle hervorrufen. Während der weiße Salbei für seine reinigende und schützende Wirkung bekannt ist, erzeugt das Heilige Holz (Palo Santo) hingegen eine beruhigende Atmosphäre und wirkt stressreduzierend. Eine positive Wirkung gibt es auch bereits bei Kindern, erzählt Freitag-Gutmann: „Bei Konzentrationsschwächen oder zur Unterstützung der inneren Fähigkeiten gibt es auch Räuchermischungen.“ Nach Krankheitsfällen gibt es ebenso Mittel, um die sogenannten „Krankengeister“ vertreiben zu können, hier sind etwa Ginseng und Wacholder enthalten. Das Räuchern wird auch oft mit dem Verabschieden von verstorbenen Menschen in Verbindung gebracht. „Wir hören immer wieder Geschichten, bei denen Menschen erzählen, die Verstorbenen befänden sich in irgendeiner Form noch bei ihnen“, so die Expertin. Das soll aber keinesfalls Angst und Schrecken hervorrufen. Es gibt bestimmte Räuchermischungen, unter anderem aus Rosmarin und Iriswurz, mit denen Seelen liebevoll verabschiedet werden können. In einer Art Zeremonie bedankt man sich dabei für die schöne Zeit auf Erden und lässt gedanklich los.
Anleitung für daheim
Es gibt viele Möglichkeiten, das eigene Zuhause in die Welt des Räucherns einzuführen. „Von Räucherstäbchen und -kegeln bis hin zu eigenen Räucherpfannen mit Kohle und dem Stoff darin sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Man kann eigentlich nichts falsch machen“, meint Freitag-Gutmann. Während des Räucherns in einem Raum bleiben Fenster und Türen zu, erst danach werden alle Räume großzügig gelüftet und so von negativen Energien befreit. Dabei gilt es, mit einer geringen Menge der Stoffmischung zu beginnen und sich langsam zu steigern. Die Expertin verweist am Ende des Gesprächs noch auf ein Zitat der Universalgelehrten Hildegard von Bingen: „Mit den Augen erkennt der Mensch seinen Weg, mit der Nase befreit er ihn.“
Einführung in die Welt des Räucherns
Workshop
FR., 17. Nov. ‘23, 13.30 Uhr
Edle Steinoase, Oberrohr bei Hartberg
Schreibe einen Kommentar