Bericht

Steiermark: 11,5 Millionen Euro für den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Abhängigkeit von Öl und Gas zu beenden, legt das Land Steiermark einen konsequenten Fokus auf den Tausch alter Öl- und Gasheizungen. Deshalb wird das erfolgreiche Förder- und Beratungsprogramm auch 2023 fortgesetzt. Dafür stehen mindestens 11,5 Millionen Euro zur Verfügung, die bei Bedarf noch weiter aufgestockt werden können.

 

„Wenn wir die Steiermark auch für die Zukunft lebenswert gestalten wollen, müssen wir weg von fossilen Energieträgern – für unser Klima, aber auch für stabile gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Denn die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern – und damit von internationalen geopolitischen Entwicklungen – ist fatal“, so Ursula Lackner. Deshalb müsse der Ausstieg gemeinsam geschafft werden. Damit das gelingt, werden die Steirer*innen nun bei dieser „Herausforderung“ unterstützt. Konkrete Maßnahmen, die von Jänner bis September 2022 umgesetzt wurden im Überblick:

  • Die Steiermark ist im Bundesländervergleich Spitzenreiter im Heizungstausch.
  • Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 9250 Förderungsanträge für den Heizungstausch gestellt. Das entspricht einem Plus von rund 100 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im bisherigen Rekordjahr 2021.
  • Bis September 2022 wurden rund 3700 Heizungstauschförderungen und Förderungen für Solarthermie im Volumen von etwa 9,9 Millionen Euro abgewickelt und zur Auszahlung freigegeben. Das entspricht im Vergleich zu 2021 einer Steigerung von 50 Prozent an ausbezahlten Förderfällen.
  • 1050 Steirer*innen haben sich für die sozial gestaffelte „Sauber-Heizen für Alle“-Förderung registriert, bei der je nach Einkommen 75 bis 100 Prozent der Tauschkosten übernommen werden.
  • Mehr als 8000 Steirer*innen haben von Jänner bis September 2022 eine geförderte Energieberatung in Anspruch genommen.

Das ist auch an den positiven Auswirkungen des steirischen Förderprogrammes erkennbar. Alleine durch die von Jänner bis September 2022 getauschten und bereits abgerechneten Heizungen werden 39.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Umgerechnet entspricht das einer Menge von rund 14,5 Millionen Litern Heizöl pro Jahr.

Förderung für alle, die einen Heizungstausch vornehmen möchten

Mit 11,5 Millionen Euro stand bereits 2022 ein Rekordbudget zur Verfügung. Durch die aktuelle Energiekrise befeuert, kam es aber zu einem regelrechten Run auf die Förderungsangebote. „Das ist gut so, denn wenn es um den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern geht, haben wir keine Zeit zu verlieren“, ist Lackner entschlossen. Deswegen erhöhte sie die Fördersumme für das Jahr 2022 nochmals um drei Millionen Euro auf insgesamt 14,5 Millionen Euro und kündigte an, dass auch 2023 die Fördermittel an den Bedarf der Steirer*innen angepasst werden sollen. Es werden, laut Lackner genügend Mittel für alle, die die Heizung tauschen möchten zur Verfügung stehen.

Planungssicherheit für die steiermärkische Bevölkerung

Vom Förderungsprozess bis hin zur Beratung, welche Heizung am besten geeignet ist, stehen Energieberater*innen im ganzen Bundesland zur Stelle. Ein erfolgreiches Angebot, welches erst 2021 aufgestockt wurde. Aufgrund der massiven Steigerung der Anfragezahlen kommt es momentan zu Wartezeiten. Das gleiche gilt auch für die Fachbetriebe, die den Heizungstausch durchführen. Damit die Planungssicherheit für die Steirer*innen garantiert ist, werde man in Abstimmung mit der Bundesförderung den Durchführungszeitraum der Förderung im Jahr 2023 auf zwölf Monate verlängern, heißt es seitens der Regierung. Die Förderungsbedingungen für das kommende Jahr können auf www.wohnbau.steiermark.at/oekofoerderungen/ abgerufen werden.

Das Fördermodell 2023 im Überblick

  • Stufe I: Heizförderung für alle
    „Raus aus Öl“-Förderung für aller Steirer*innen unabhängig vom Haushaltseinkommen bis zu 10.000 Euro
    2.500 Euro Landesförderung + 7.500 Euro Bundesförderung
  • Stufe II: „75 Prozent Förderung“ für einkommensschwache Haushalte
    Für Personen im dritten Einkommensdezil
    75 Prozent der Tauschkosten
    (jeweils eigene Kostenobergrenzen nach Art der Anlage)
    3.500 Euro Landesförderung + Bundesförderung
  • Stufe III: „100 Prozent Förderung“ für einkommensschwache Haushalte
    Für Personen in den beiden untersten Einkommensdezilen
    100 Prozent der Tauschkosten
    (Jeweils eigene Kostenobergrenzen nach Art der Anlage)
    3.500 Euro Landesförderung + Bundesförderung
    (Die Teuerungsanpassung für die Grenze der jeweiligen Einkommensdezile und Anlagen-Obergrenzen wird vom zuständigen Bundesministerium festgesetzt und liegt aktuell noch nicht vor. Bis zum Vorliegen dieser Ergebnisse gelten die Grenzen, die für 2022 definiert wurden.

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