Nicole MATSCH / 11. November 2024
© GRÜNER Landtagsklub Burgenland
Als Biobauer weiß der burgenländische Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller von den GRÜNEN, dass Stroh als Einstreu für die Tiere enorm wichtig ist.
Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller, der auch als Tierschutzbeauftragter der GRÜNEN fungiert, unterstreicht die Notwendigkeit auch für Rinder ein Verbot von Vollspaltböden einzuführen. Im Burgenland gibt es laut Stand 2020 insgesamt 368 rinderhaltende Betriebe mit 18.688 Rindern. Davon betreiben 69 Betriebe Laufställe mit Güllehaltung, in denen etwa 3.237 Rinder untergebracht sind. Man geht davon aus, dass es sich hierbei größtenteils um Betriebe mit Vollspaltenböden handelt.
Problematik der Vollspaltenböden für Rinder
Spitzmüller erläutert, dass vor allem Mastrinder in diesen Ställen gehalten werden. Vollspaltenböden und beengte Platzverhältnisse führen oft zu Verletzungen, insbesondere an Gelenken und Schwanzspitzen, wenn die Tiere aufeinander treten. Studien zufolge leiden alle Tiere in solchen Haltungssystemen an krankhaften Gelenksverletzungen, während etwa 70 Prozent Verletzungen an den Schwanzspitzen aufweisen.
„Ein Haltungssystem, das kranke Tiere ‚produziert‘ – wie sollen daraus gesunde Lebensmittel für Menschen entstehen?“, kritisiert Spitzmüller. Diese Problematik werfe zudem ein kritisches Licht auf Bezeichnungen wie „regionale Herkunft“, die in vielen Fällen keine Aussagekraft über die tatsächlichen Haltungsbedingungen haben. Im Gegensatz dazu stehe die biologische Landwirtschaft, bei der artgerechte Haltung und die Verwendung von Einstreu wie Stroh vorgeschrieben sind. Für Wiederkäuer ist in Bio-Betrieben die Weidehaltung verpflichtend. Konsument*innen können sich sicher sein, dass damit eine kontrollierte Tierhaltung gewährleistet ist.
Förderungen für eine tierfreundlichere Landwirtschaft
Um den Tierschutz zu stärken, fordern die GRÜNEN daher ein Verbot von Vollspaltenböden auch für Rinder. Gleichzeitig sollen Betriebe, die ihre Haltungsbedingungen entsprechend umstellen möchten, finanzielle Förderungen erhalten. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, tierfreundlichere Systeme zu etablieren, die nicht nur das Wohl der Tiere verbessern, sondern auch die Qualität der erzeugten Lebensmittel steigern. Ein entsprechender Antrag wird von den GRÜNEN derzeit im Landtag vorbereitet.
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