Bericht

Waldbrandursache Mensch

Durch fahrlässiges Verhalten der Menschen wird die Waldbrandgefahr erhöht. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit fordert dringend Maßnahmen.

(c) Kuratorium für Verkehrssicherheit

 

Die österreichischen Wälder sind immer wieder Gefahren ausgesetzt. Hitzewellen und Trockenheit steigern auch das Waldbrandrisiko. Laut Universität für Bodenkultur ereignen sich rund 210 Waldbrände jährlich. Waldbrände seien aber schon lange keine Naturkatastrophen mehr, der Hauptauslöser ist demnach der Mensch selbst. Acht von zehn Bränden entstehen durch fahrlässiges Handeln. Vor allem Raucherinnen und Raucher tragen maßgeblich zu diesen Entwicklungen bei. „Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette kann ein Inferno auslösen. Leider fehlt es hier an Bewusstsein. Ein Viertel der rauchenden Waldbesuchenden entsorgt Zigarettenstummel am Waldboden, meist ohne diese sorgfältig zu löschen“, erklärt Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Dunkelziffer

Eine Dunkelfeldstudie zu riskantem Verhalten im Wald wurde durchgeführt. Hierfür wurden 1.524 Österreicher*innen ab 18 Jahren befragt, die sich mindestens ein Mal im Jahr in einem Wald aufhalten. Die Studie zeigte deutlich, dass die Dunkelziffer für fahrlässiges Verhalten im Wald beachtlich hoch ist. Etwa jede*r fünfte Österreicher*in hat bereits brandgefährliches Verhalten gezeigt. Auch hat rund ein Viertel der Waldbesucher*innen bereits Feuer abseits der dafür vorgesehenen Plätze gemacht. 

Informationen vor Ort sind notwendig

Das Risikobewusstsein von Herrn und Frau Österreicher ist schwach ausgeprägt. Informationen über ein potenzielles Waldbrandrisiko werden von der Bevölkerung kaum recherchiert. „Die Befragung zeigt: Die wichtigste Informationsquelle über herrschende Brandgefahr ist die Beschilderung direkt beim Eingang zum Wald. Deswegen fordert das Kuratorium für Verkehrssicherheit einen Stufenplan, der den Waldbesuchenden durch Beschilderung eindeutig die gültigen Regeln mitteilt“, so Kaltenegger.

Höhere Strafen für ein sicheres Miteinander

Ein Aufschrei nach höheren Strafen wird immer lauter. „Die Anzahl der Waldbränden steigt und das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern. Ein Umdenken wird erforderlich – Fahrlässigkeit mit Feuer im Wald ist kein Kavaliersdelikt. Eine Mindeststrafe von sieben Euro ist angesichts von Schäden in Millionenhöhe lächerlich“, erklärt Kaltenegger. Notwendig wäre laut Kaltenegger, dass höhere Strafen erteilt und ein Konzept für die Warnstufen ausgearbeitet und umgesetzt werde. Eine Aufklärungs- und Informationskampagne sei angesichts des geringen Risikobewusstseins in der Bevölkerung erforderlich.

Notwendige Maßnahmen:

  • Bewusstsein für das Thema Waldbrand schaffen
  • Ausbau der Beschilderung zu Informations- und Warnzwecken direkt im Wald und unmittelbar an zentralen Wanderwegen und Forststraßen
  • Ausarbeitung und Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Warnstufen bis hin zum Betretungsverbot (lt. Forstgesetz bereits möglich)
  • Erhöhung des verwaltungsrechtlichen Strafrahmens in Bezug auf verbotene und brandgefährliche Aktivitäten im Wald und in Waldnähe:
  • Anhebung der Mindeststrafe auf € 1.000, – im Falle erhöhter Waldbrandgefahr
  • Verdopplung der Höchststrafe

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