„Wunderbar naturnah!“
Der Verein „UNSER DORF“ ruft zu mehr Artenvielfalt in Burgenlands Gemeinden und Dörfern auf. Nun heißt es: Mitgestalten, um das Burgenland zukünftig „BeeFit“ zu machen. Außerdem gibt er Tipps, wie man eine Wildblumenwiese anlegt und pflegt.
(c) Klaus Michael
Mehrjährige Wildblumenwiese in Breitenbrunn
Natur- und Klimaschutz werden immer wichtiger
Mit dem LE-Projekt „Burgenland BeeFit“, welches von der EU und dem Land Burgenland gefördert wird, setzt der Verein „Unser Dorf“ ein Zeichen. Wichtig sei es, die Artenvielfalt und die natürlichen Lebensräume in Burgenlands Gemeinden und Dörfern zu erhalten. Ziel des Projektes „Burgenland BeeFit“ ist, dass sich Gemeinden als „beefit“ auszeichnen lassen können, wenn sie die entsprechenden Kriterien dafür erfüllen. Solche Kriterien sind zum Beispiel der Verzicht auf Pestizide und auf chemisch synthetische Dünger sowie die Verwendung von torffreier Blumenerde, die Anlage von Blühflächen und Streuobst- sowie Wildkräuterwiesen im Dorf. Die Gemeinden und Vereine können sich dabei gerne Unterstützung beim Verein „Unser Dorf“ holen. Erfüllt eine Gemeinde oder ein Verein schon diese Kriterien, können sich diese als „BeeFit Gemeinde Burgenland“ oder als „BeeFit Verein“ für ihr Engagement auszeichnen lassen.
Eine artenreiche Wildblumenwiese – Kostenlose vor-Ort-Beratung in allen 171 Gemeinden des Burgenlandes
Will man noch heuer eine Blühfläche in der Gemeinde errichten, ist jetzt im Herbst der richtige Zeitpunkt dafür. Die ideale Zeit wären laut „Unser Dorf“ die Monate September, Oktober sowie März und April. Man sollte sich nun um das passende regionale Saatgut umsehen. Blühflächen sind leicht anzulegen, sind eine Freude für das Auge und bieten wertvolle Biotope in den Gemeinden. Sie dienen einer Vielzahl von Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und vielen weiteren Insekten als Lebensraum. Außerdem geben sie Vögeln und Säugetieren einen wichtigen Lebensraum und eine Nahrungsquelle.
Wie wird eine Wildblumenwiese angelegt?
Die zur Verfügung stehende Fläche wird umgepflügt oder mit einer Bodenfräse gemulcht. Rasenreste, Unkrautwurzeln und Steine werden entfernt und die Fläche mit einem Rechen geebnet. Gibt es Quecke im Boden, muss man deren lange Ausläufer jäten. Schließlich wird eine regionale Blumenmischung auf einer glatten, feinkrümeligen Oberfläche eingesät und mit einer Rasenwalze angedrückt. Die Fläche soll nicht gedüngt werden.
Auswahl der Pflanzenarten für eine Wildblumenwiese
Wilde Pflanzenarten sind perfekt an die regionalen Gegebenheiten angepasst. Neuanlagen sind deshalb immer am erfolgreichsten, wenn Arten aus der Region Verwendung finden. Saatgutmischungen mit weniger als 40 verschiedene heimische Arten und weniger als 70 Prozent Blumen sollten nicht verwendet werden. 90 Prozent der enthaltenen Blumenarten sollten außerdem ausdauernd sein.
Wann muss gemäht werden?
Eine Blumenwiese wird normalerweise zweimal im Jahr gemäht. Das erste Mal, wenn die Margeriten verblühen, das zweite Mal meist Ende Juni. Bei starkem Aufwuchs erfolgt noch eine weitere Mahd im Herbst. Das Mähgut wird alle Male ein paar Tage liegen und trocknen gelassen. Dadurch können reife Samen nach und nach die Wiese verjüngen. Danach wird das Heu entfernt. Die gesamte Fläche soll nie auf einmal gemäht werden. Erst wenn in dem zuerst gemähten Bereich wieder Blumen blühen, kann der zweite Teil bearbeitet werden.
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