Bericht

Zukunft mit Vergangenheit

Das „Anschlussdenkmal“ Oberschützen wird zum Denk-, Informations- und Lernort.

Foto: Gemeinde Oberschützen

Das größte nationalsozialistische Denkmal in Österreich direkt an der Ortseinfahrt von Oberschützen setzt sich mit seiner Vergangenheit auseinander.

 

Noch stehen neben dem steinernen Aufmarschtempel aus der NS-Zeit eine Bank und ein Kasten mit einem wetterfest verstauten Gästebuch. Ein seit 2018 laufendes Projekt sieht vor, dass Besucherinnen und Besucher auf dem Platz vor dem Bau noch mehr vorfinden werden: Wissenschaftlich gesicherte Informationen zum „Anschlussdenkmal“ werden den Zugang zu diesem größten nationalsozialistischen Denkmal in Österreich säumen. Mehrere Entwürfe zur Gestaltung dieser Informationen wurden bereits in einer von Bürgermeister Hans Unger eingerichteten Arbeitsgruppe „Denkmäler“ diskutiert und der Ortsbevölkerung vorgestellt. „Die Letztentscheidung wird dann beim Gemeinderat liegen“, kündigt der Ortschef an.

Darüber reden

Das mit EU-Mitteln geförderte und von der Historikerin Dr.in Ursula Mindler-Steiner geleitete Projekt bindet die Bevölkerung ein und soll Bewusstsein für die Widersprüchlichkeit von kulturellem Erbe in der Region schaffen. Geplant sind unter anderem eine wissenschaftliche Publikation und von mehreren Pädagoginnen und Pädagogen erarbeitete Materialien für den Schulunterricht.

So werden derzeit auch Eindrücke und Erinnerungen vom und zum „Anschlussdenkmal“ gesammelt: Wie sehen Sie das „Anschlussdenkmal“? Wie wirkt es auf Sie? Was ist Ihre Meinung dazu? Erinnerungen, Wahrnehmungen und Gedanken zum 1939 fertiggestellten und als NS-Relikt umstrittenen Bauwerk sollen in Buchform erscheinen. Dazu sind Beiträge aller Generationen erwünscht, von Jugendlichen bis zu Senioren.

Alles Wissenswerte zum Projekt findet sich auf der Homepage der Gemeinde Oberschützen: www.oberschuetzen.at

Was das – übrigens unter Denkmalschutz stehende – „Anschlussdenkmal“ in Zukunft als Denk-, Informations- und Lernort bewirken kann, ist in einem der unzähligen Einträge im Gästebuch nachzulesen: „Für eine Zukunft, die für alle (er-)tragbar ist, bietet dieses Denkmal Gelegenheit, darüber nachzudenken.“


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