Bericht

Besuch beim slowenischen Nachbarn

Nach fast einem Vierteljahrhundert begab sich mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil wieder ein Spitzenpolitiker aus dem Burgenland zu einer offiziellen Visite in das südliche Nachbarland. Mit dabei war auch Landesrat Christian Illedits. Höhepunkt war u.a. das Zusammentreffen mit Staatspräsident Borut Pahor. Inhaltlich ging es vor allem um Migrationsfragen.

Foto: LandesmedienService

Die burgenländische Delegation mit Hans Peter Doskozil führte zahlreiche Fachgespräche mit den Vertretern Sloweniens

 

Neben grenzüberschreitender Zusammenarbeit und EU-Positionen sowie verkehrspolitischen Maßnahmen, Pflege und Gesundheit war die illegale Migration, gegen die Slowenien verstärkt vorgehen will, ein Hauptthema der Gespräche im Präsidentenpalast in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Dazu erklärte Landeshauptmann Doskozil: „Wenn wir über Migration diskutieren, dann wiederholt sich für mich vieles aus der Zeit vor 2015. Das bestätigt mich in der Ansicht, dass man sehr wenig aus dieser Migrationskrise gelernt hat – europäisch gesehen, aber auch in Österreich – wenn man hier in nationalen Mechanismen denkt und nicht das große Gemeinsame in Europa vorantreibt.“ Für Doskozil habe sich in den Gesprächen weiters bestätigt, „wie wichtig es ist, auf europäischer Ebene dafür zu sorgen, dass es eine klare und deutliche Sprache in Sachen Außenbeziehungen gibt.“

„Es ist besonders wichtig, dass man zu seinen Nachbarn – dazu zählt Slowenien – gute Kontakte pflegt, dass man sich austauscht, dass man weiß, wie denkt der Nachbar, um hier, in dieser zentralen Lage Europas, gut miteinander umgehen zu können“, erklärte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Obwohl Slowenien sich mit dem Burgenland eine immerhin 15 Kilometer lange Grenze teilt, ist Doskozil seit mindestens 25 Jahren der erste burgenländische Politiker, der diesem südlichen Nachbarland einen offiziellen Besuch abstattet. Doskozil dazu: „Nachdem ich heute erst erfahren habe, dass es mindestens 25 Jahre her ist, dass ein burgenländischer Politiker offiziell in Slowenien war, kann ich nur sagen: Es war höchste Zeit.“

Staatspräsident Borut Pahor betonte seinerseits, man sei sich sehr wohl der wichtigen Rolle bewusst, die Österreich im Prozess der Unabhängigwerdung Sloweniens gespielt habe, und fühle sich Österreich deshalb in besonderer Weise verbunden. Landesrat Christian Illedits erklärte in diesem Zusammenhang: „Dass wir als erste burgenländische Delegation hier in Slowenien sind, ist wichtig und stärkt die Beziehung zu Slowenien.“

Nach Staatspräsident Pahor traf sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch mit Parlamentspräsident Dejan Židan sowie der Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Simona Repar Bornšek, und informierte sich über die Interreg-Projekte INNOVET, das die duale Ausbildung von Fachkräften in der Metallverarbeitung zum Ziel hat, und EUREVIT, das die Wiederbelebung alten Handwerks zum Ziel hat und sich an ältere Arbeitslose richtet. Illedits dazu: „Diese Projekte sind eine Bereicherung für den slowenischen Arbeitsmarkt. Daher freue ich mich umso mehr, dass auch das Burgenland hier seinen Teil beitragen kann.“

 


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