Bericht

Pflegende Angehörige vor den Vorhang!

Am 13. September 2019 findet in Österreich der erste nationale „Tag der pflegenden Angehörigen“ statt. Dabei handelt es sich um eine wichtige bewusstseinsbildende Maßnahme, die von der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger initiiert und vom Sozialministerium ebenso unterstützt wird, wie vom Land Burgenland.

Foto: LandesmedienService

Im Burgenland startet die Pflegezukunft mit 1. Oktober 2019, freut sich Landesrat Christian Illedits

 

Im Burgenland stellen die pflegenden Angehörigen nämlich eine wichtige Zielgruppe des „Zukunftsplan Pflege“ dar. „Pflege und Betreuung sind die ureigenen Themen des Sozialstaates und sind die ausschlaggebenden Zukunftsthemen unserer Gesellschaft, denn sie bestimmen die Lebensrealität nahezu jeder burgenländischen Familie – für Pflegebedürftige oder deren Angehörige. Pflegende Angehörige leisten deshalb einen enormen Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft. Der ihnen gewidmete Tag ist ein Zeichen der höchsten Anerkennung ihrer wertvollen und zeitintensiven Tätigkeit. Die Demographie zeigt uns: die Menschen werden älter. Die bislang größte Seniorenumfrage zu diesem Thema zeigt uns: sie möchten zu Hause gepflegt werden – im Burgenland zu fast 99 Prozent“, betonte Sozial-Landesrat Christian Illedits.

Ab 1. Oktober wird im Burgenland der „Zukunftsplan Pflege“ eingeführt: das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Pflegende Angehörige können sich hinkünftig sozialversicherungsrechtlich absichern und finanziell unterstützen lassen – durch eine Anstellung bei der Pflegeservice Burgenland GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der KRAGES.

Das Modell

Voraussetzungen sind das erwerbsfähige Alter sowie der Verwandtschaftsgrad bis zur zweiten Parentel. Verpflichtend ist die Absolvierung einer vom Land Burgenland finanzierten Grundausbildung in den ersten zwölf Monaten nach Anstellung. Dies, und Unterstützungsbesuche durch ausgebildetes Personal, sorgen erstmals für Qualitätsstandards bei der Pflege daheim. Es gibt drei Anstellungsmodelle, die dem von Experten berechneten Bedarf entsprechen. Die Entlohnung erfolgt mit 1.700 Euro netto bei einer 40-Stunden-Anstellung. Illedits dazu: „Pflegende Angehörige und die zu pflegende Person haben auch künftig einen Teil ihrer Pension und ihres Pflegegeldes zu investieren, jedoch fließt dieses Geld in die Absicherung der Pflegenden und in die Qualität der Pflege. Das ist absolutes Neuland. In Österreich gibt es derzeit kein vergleichbares Modell. Wir haben dieses Modell daher als Pilotprojekt mit Evaluierung Ende 2021 konzipiert. Dieser erste und wichtige Schritt war notwendig, um den pflegenden Angehörigen endlich jene Anerkennung und Sicherheit zu bieten, die sie auch verdienen!“

Infoveranstaltungen

Um alle Burgenländerinnen und Burgenländer umfassend über das Modell in Kenntnis zu setzen, werden im Oktober dieses Jahres in allen Bezirken Informations-Abende stattfinden. Die Auftaktveranstaltung wird gleichzeitig mit dem Start des Modells am 1. Oktober 2019 um 19.00 Uhr in Schattendorf stattfinden. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zu diesen Veranstaltungen willkommen. Neben Sozial-Landesrat Christian Illedits werden die Geschäftsführung der KRAGES und Pflegeservice Burgenland GmbH sowie Pflege- und Sozialberaterinnen anwesend sein.

An allen Bezirkshauptmannschaften kümmern sich Pflege- und Sozialberater/Innen, sogenannte Case- and Care-Manager, die unter der burgenländischen Pflegehotline 057/600-1000 telefonisch erreichbar sind, individuell um Anfragen.“

http://www.burgenland.at


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