Bericht

Viele Verlage haben für das zweite Halbjahr noch kein Papier – prima! hat vorgesorgt

Beim größten europäischen Medienkongress, dem European Publishing Congress, waren knapp 300 Chefredakteure und Führungskräfte europäischer Medienhäuser nach Wien gekommen. Der Tenor: Papiermangel macht den Verlegern derzeit große Sorgen. Die Unsicherheit schlägt sich auch im Werbemarkt nieder.

Foto©Shutterstock_Bohbeh

„Viele Verlage wissen bis heute nicht, auf welchem Papier sie im dritten oder vierten Quartal ihre Zeitschriften drucken sollen“, sagte Philipp Welte beim European Publishing Congress Montagabend in Wien. Doch nicht alleine die Produktion ihrer Zeitschriften macht den Verlegern derzeit Sorgen. Im Werbemarkt schlägt sich die aktuelle Unsicherheit in einem signifikanten Rückgang bei den Anzeigen nieder.

Jeder dritte Titel am deutschen Markt gefährdet

„Wir haben es zu tun mit einer bisher nie dagewesenen Kombination von strukturellen Veränderungen und massiven aktuellen Bedrohungen. Und im Ergebnis mit einer erschreckenden Erkenntnis: Die einzigartige Vielfalt der freien, journalistischen Medien, die die Verlage in Europa geschaffen haben, ist ökonomisch substanziell bedroht“, warnte der Vizepräsident des Medienverbandes der freien Presse (vormals VDZ) und Mitglied des Burda-Vorstandes. Welte geht davon aus, dass auf dem deutschen Markt jedes dritte gedruckte Medienangebote in seiner Existenz gefährdet ist.

 

Die wirtschaftliche Dimension der Gefährdung sei aber nur der eine Teil. „Die andere Gefahr wächst und wuchert viel tiefer – wie ein Geschwür in unserer demokratischen Kultur. Es ist die Bedrohung der Freiheit des Denkens, der Meinungen, eine Bedrohung der Toleranz“, warnte Welte in Wien und kritisierte massiv die Politik. „Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Politik die Rolle der freien Presse nicht mehr versteht – oder nicht verstehen will“, so der Burda-Manager.

(Medienfachverlag Oberauer/APA OTS)

 

prima! Magazin: In eigener  Sache

Die steigenden Papierkosten haben viele Medienunternehmen enorm unter Druck gesetzt. Die Papierindustrie gehört zu jenen Branchen, die durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und den dadurch explodierenden Gaspreisen am stärksten betroffen sind. Zum Teil ist grafisches Papier – auf welchem prima! bisher gedruckt wurde – derzeit nicht mehr verfügbar und wenn, dann wird von den Papierproduzenten der doppelte Preis verlangt.

Eine Situation, die für ein Medienunternehmen, das auf ein qualitativ hochwertiges Erscheinungsbild besonderen Wert legt, beinahe ausweglos scheint. Das war unsere Ausgangssituation im März. Aufgeben war für uns aber ebenso keine Option wie einfach nur auf billiges Zeitungspapier umzusteigen oder günstiger im Ausland drucken zu lassen. Nein, denn wir haben uns selbst drei Bedingungen auferlegt:

1) Wir müssen noch auffallender und qualitätsvoller werden, indem wir ein einzigartiges Format schaffen, das nicht zu übersehen ist

2) Wir lassen in Österreich drucken, denn wir setzen auf Regionalität

3) Wir halten die Inseratpreise für unsere Anzeigenkund*innen!

Uns ist bewusst, dass für Inseratkund*innen nur jenes Printmedium interessant ist, das sofort aus dem Briefkasten hervorsticht und auffällt. Das sichert auch unser wirtschaftliches Überleben, denn prima! ist in keinen Konzern eingegliedert und erhält keinerlei Förderungen. Daher wollen und müssen wir das Beste liefern, das möglich ist. prima! hat deshalb unter Begleitung der Druckerei „Styria Print Group“ einen Relaunch durchgeführt, um all diese oben genannten Punkte zu sichern.

Genaueres dazu lesen Sie hier >>  Neue Premium-Standards beim prima! Magazin


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