Kommentar

Kemeten: Hier trifft Innovation auf Tradition

Die Gemeinde Kemeten ist überregional nicht nur für ihren Flohmarkt bekannt, sondern besticht auch durch innovative Betriebe und eine lebendige Gemeinschaft. Warum gerade hier Innovation auf Tradition trifft, erzählt Bürgermeister Wolfgang Koller im prima! Interview.

Foto©LEXI

Die Kemeter Ortsgruppe der Pensionisten wird jeden Dienstag von seinen zahlreichen Mitgliedern gut besucht. Hier wird Zusammenhalt groß geschrieben. 

 

Was war

Erste schriftliche Erwähnungen Kemetens stammen aus dem 13. Jahrhundert, damals noch unter dem Namen Komyath. Im Laufe der Zeit wechselte mehrfach die Herrschaft über das Gebiet, was die Identität und Kultur geprägt hat. Die Ortschaft war einst ein bedeutendes Zentrum für Landwirtschaft und Handel in der Region. „Die Bevölkerung teilte sich in Bauern und Handwerkern auf. Erahnen kann man das auch heute noch, obwohl es nur mehr wenige landwirtschaftliche Betriebe gibt“, erzählt Koller. Vor mittlerweile mehr als zwanzig Jahren wurde das Gewerbegebiet in Kemeten erschlossen. Anfänglich gab es kaum Firmen, die den Standort interessant fanden. Mittlerweile haben sich viele Betriebe angesiedelt, die die Lage am Zubringer zur A2 zu schätzen wissen. 

 

Was ist

Heute ist Kemeten eine lebendige und aktive Gemeinde, die stolz auf ihre Traditionen und das Gemeinschaftsleben ist. Ein zentraler Bestandteil davon sind dabei die Vereine, welche die Interessen und Leidenschaft der Bewohnerinnen und Bewohner widerspiegeln. Neben Sport- und Musikverein ist hier der Pensionistenverein besonders hervorzuheben. Elfriede Hanzl ist seit 2019 Obfrau und organisiert regelmäßige Aktivitäten und Treffen. Seit Jahrzehnten treffen sich die „Pensionisten“ dienstags, ab 13 Uhr im Gemeindezentrum. Etwa 70 Personen kommen so wöchentlich zusammen, um Karten zu spielen oder auch nur, um sich in einer Kaffeerunde auszutauschen. Der Verein mit seinen 272 Mitgliedern ist einer der größten des Bezirks Oberwart. „Nach den Corona-Jahren planen wir heuer endlich wieder größere Ausflüge“, erzählt Hanzl. In diesem Jahr plant die Ortsgruppe einen dreitägigen Trip nach Kärnten auf die Adventmärkte. Der Pensionistenverein ist das Herzstück der sozialen Interaktion in der Gemeinde und trägt maßgeblich dazu bei, die Verbundenheit zwischen Generationen zu stärken. Diese Mischung aus Tradition und Innovation macht Kemeten zu einem einzigartigen Ort, der für seine Bewohnerinnen und Bewohner attraktiv ist. 

Was sein wird

Die Zukunft von Kemeten verspricht weiterhin eine blühende Gemeinschaft und eine Fortsetzung ihrer Traditionen. Die Gemeinde setzt sich für nachhaltige Entwicklungen wie den Bau von Photovoltaikanlagen ein, um Umweltfreundlichkeit und Lebensqualität zu fördern. Geplante Projekte zur Modernisierung der Infrastruktur und zur Unterstützung von Bildungsinitiativen werden dazu beitragen, die Gemeinde für zukünftige Generationen attraktiv zu halten. Der Pensionistenverein wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen, da die Gemeinde bestrebt ist, die Bedürfnisse ihrer älteren Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen. Neue Generationen werden die Geschichte und die Werte von Kemeten bewahren und gleichzeitig frische Ideen und Innovationen in die Gemeinschaft einbringen. Insgesamt zeigt die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Kemeten, dass diese Gemeinde eine lebendige und dynamische Ortschaft ist, die ihre Wurzeln respektiert und gleichzeitig nach vorne schaut. Mit einem starken Gemeinschaftssinn und dem Engagement ihrer Bürger wird die Gemeinde auch in den kommenden Jahren ein wunderbarer Ort zum Leben sein.

Das sagt der Bürgermeister: 

„Wir verlieren unsere Identität nicht durch den Wegfall einiger Traditionen, es modernisiert sich auch einfach alles. Deshalb ist es in Kemeten ein gutes Zusammenspiel zwischen Innovation und Tradition. Leider haben wir extremes „Wirtshaus-Sterben“ im Ort, dem wir als Gemeinde entgegenwirken wollen. Mit dem Projekt, das gemeinsam mit der OSG am Dorfbrunnen gestartet wurde, haben wir wieder einen Saal für Vereinsfeiern aber auch Hochzeiten zur Verfügung. Es ist wichtig, dass es diese Möglichkeit in der Ortsmitte gibt. Außerdem entstehen hier Wohnungen und auch die Küche der Diakonie ist in diesem zentral gelegenen Gebäude untergebracht. Auch das „Böhmhaus“ wird von vielen Vereinen für Feierlichkeiten genutzt. Damit können wir zwar kein Wirtshaus ersetzen, aber in die Infrastruktur unterstützend eingreifen. Unser reges Vereinsleben lässt Traditionen noch hochleben – denn das Schlimmste, das unserer Gesellschaft passieren kann, ist, dass jede und jeder nur noch für sich allein lebt.“ 


Bürgermeister Wolfgang Koller ist seit 2017 im Amt und kümmert sich seitdem um die Anliegen der Kemeterinnen und Kemeter.

Das Gemeindeamt wurde in den 80er-Jahren erbaut und soll demnächst renoviert werden.

Kemeten aus der Vogelperspektive

Der Spielplatz wurde 2017 im Park errichtet. Die Finanzierung erfolgte durch Sponsoren vieler Kemeter Betriebe.

Im Ortskern gibt es ab Oktober wieder die Möglichkeit, im renovierten Gemeindesaal Feste zu feiern. Zudem wurden hier acht Wohnungen fertiggestellt, die Küche der Diakonie ist schon seit mehreren Monaten in Benutzung. Die OSG hat das ehemalige Gasthaus „Am Dorfbrunnen“ in ein multifunktionales Gebäude verwandelt. Dieses Projekt entspricht der Linie der OSG, Ortszentren zu beleben und leer stehende Gasthäuser nutzbar zu machen.

Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

1 Antworten