Hartberg wirbt um Turnusärzte

Ärztlicher Direktor Gerhard Berger, Pflegedirektorin Angelika Kernbichler, Bürgermeister Marcus Martschitsch und Betriebsdirektor Reinhard Petritsch bei der Präsentation des Angebotes für Turnusärztinnen und -ärzte

Beim Werben um Spitalsärzte gehen Gemeinden und Krankenhäuser oft individuelle Wege. In Hartberg konzentriere man sich auf die Stärken der Stadt und des Krankenhauses, betont Bürgermeister Marcus Martschitsch. Konkret haben sich Gemeinde und LKH überlegt, was Turnusärztinnen und -ärzte während ihrer drei- bis sechsmonatigen Ausbildung im Spital am dringendsten benötigen. Deshalb wolle man diesen mit einem attraktiven Wohnangebot unter die Arme greifen und Hartberg als Standort interessant machen. „Das heißt konkret, dass wir eine bezugsfertige Wohnung befristet auf drei bis sechs Monate kostenlos zur Verfügung stellen“, erklärt Martschitsch. Außerdem will man mit weiteren Gratis-Angeboten für Kultur und Freizeit und dem City-Bus auf die Vorzüge der Stadt aufmerksam machen.

Starker Mitbewerb

Mit diesem Angebot will sich Hartberg gegen Großstädte wie Graz behaupten. Das rund 20 Kilometer entfernte Schwerpunktkrankenhaus Oberwart sei kein Thema, betont Betriebsdirektor Reinhard Petritsch. Eine Abwanderung trotz burgenländischem Ärztepaket gebe es nicht.

Immerhin hat das angrenzende Bundesland mit jährlich 55 Landes-Stipendien für Studentinnen und Studenten der Humanmedizin an der Danube Private University Krems, einem Einstiegsgehalt für eine Fachärztin bzw. einen Facharzt von 140.000 Euro Jahresbrutto und nicht zuletzt mit dem Neubau des Krankenhauses in Oberwart ebenfalls ein starkes Angebot für Medizinerinnen und Mediziner geschaffen.

In Hartberg sieht man den burgenländischen Mitbewerb mit Gelassenheit. „Allein die rund 800 Geburten jährlich sprechen für die fachliche Kompetenz des Hartberger Krankenhauses“, betont Martschitsch. Und mit dem Rundum-sorglos-Paket hoffe man, dass die Ärztinnen und Ärzte auch nach ihrer Ausbildung in Hartberg bleiben.