Bericht

Ein Urlaub im Südburgenland

Wer die Gegenden rund um die südburgenländischen Weinhänge hautnah erleben möchte, kann einen Kellerstöckl-Urlaub buchen. Neues dazu wurde gestern am Csaterberg besprochen.

(c) Jessica Geyer

Dietmar Salmhofer (Geschäftsführer Südburgenlandtourismus), Rainer Karbon (Geschäftsführer Novasol), Landtagspräsidentin Verena Dunst und Wolfgang Werderits (Geschäftsführer Verkehrsbetriebe Burgenland) vor dem Kellerstöckl der Familie Obradovics.

 

Der Csaterberg gehört zur Gemeinde Kohfidisch und ist ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel in der Region. Auch der Weintourismus ist hier ein Schwerpunkt – und wo es Wein gibt, gibt es im Südburgenland auch Kellerstöckl. Am Csaterberg sind es rund 260 Stück. Einige davon sind über hundert Jahre alt. Um den Besitzern das Renovieren und die Erhaltung der Stöckl zu erleichtern, wurden neue Richtlinien ausgearbeitet. „Die Richtlinien ermöglichen es, den Denkmalschutz zu wahren, aber gleichzeitig auch Zubauten zu realisieren“, so Landtagspräsidentin Verena Dunst.

Wichtiges im Überblick

  • Ein Neubau eines Kellerstöckls ist mit 500 Quadratmeter Weingarten im Eigentum möglich. Es darf eine Größe von 60 Quadratmetern nicht überschreiten.
  • Der Fassadenputz ist in Weiß zu halten.
  • Türen, Fenster, Tore und Geländer müssen aus Holz hergestellt sein.
  • Das Gebäude darf nicht zu hoch gebaut werden.
  • Balkone dürfen nicht straßenseitig angebracht werden.
  • Am Grundstück dürfen keine Trampoline, Schaukeln, Pools oder Carports aufgestellt werden.
  • Die Errichtung einer Pergola oder Laube bis 15 Quadratmeter ist erlaubt.
  • Maximal 30 Quadratmeter Fläche dürfen im Umfeld des Kellerstöckls versiegelt werden (wasserdurchlässige Schotterfläche)
  • Weitere 25 Quadratmeter dürfen mit einer Plasterung oder Natursteinlegung ausgestattet werden. 
  • Sonnenkollektoren oder Photovoltaikanlagen können an Kellergebäuden angebracht werden. Sie dürfen sieben Prozent der Dachfläche beanspruchen. 
  • Klimageräte und Wärmepumpen sind grundsätzlich möglich, müssen sich aber an der Rückseite oder im hinteren Drittel des Kellerstöckls befinden. Weiters müssen diese Geräte vollständig mit Holzlatten (an die Fassade angepasst) verkleidet werden.

Alternativer Urlaubsgenuss 

Die neuen Richtlinien sollen die Kellerstöcklbesitzer dazu anregen, diesen alternativen „Urlaubsgenuss“ vermehrt anzubieten. Mit der Firma „Novasol“ habe man außerdem einen verlässlichen Partner gefunden, der diese auch zielgruppenspezifisch vermarkten könne, erklärte der Geschäftsführer von Südburgenlandtourismus, Dietmar Salmhofer. Novasol bietet 120.000 Ferienhäuser in ganz Europa an. „Bisher können wir 80 Kellerstöckl vermieten, wir wünschen uns natürlich mehr. Deshalb haben wir auch unsere Serviceleistungen ausgebaut, wie zum Beispiel das Frühstücksservice, welches vom Hotel Freiraum direkt zu den Kellerstöckeln geliefert wird“, so Rainer Karbon, Geschäftsführer von Novasol. Weiters ist ein Ruf-Sammeltaxi mit den Verkehrsbetrieben Burgenland geplant. Dieses wird in der Zeit von 6 Uhr Früh bis 20 Uhr abends fahren, an drei Punkten halten und telefonisch sowie per App buchbar sein. Ab 4. September soll es in Betrieb gehen. Damit wolle man eine Anreise auch ohne Auto gewährleisten.


Die Gegend lädt zum Verweilen ein.

Die Frühstücksboxen aus dem Hotel Freiraum werden bis zu den Kellerstöckeln geliefert.

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2 Antworten

  1. Die Erstellung von Richtlinien für das Kellerviertel Csaterberg ist sicher sinnvoll, damit bei künftigen Maßnahmen an den Kellerstöckln dieser Weinregion eine gewisse Einheitlichkeit in der Vorgehensweise gewährleistet ist. Der Hinweis auf unter Denkmalschutz stehende Kellerstöckl am Csaterberg stimmt jedoch nicht, es steht hier bis auf die Kapelle nichts unter Denkmalschutz (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_denkmalgesch%C3%BCtzten_Objekte_in_Kohfidisch). Möglicherweise liegt hier eine Verwechslung mit dem Kellerviertel Heiligenbrunn vor, dessen mehr als hundert Keller tatsächlich den Bestimmungen des Denkmalschutzes unterliegen.