Bericht

Oberwart bekommt Innenstadtpromenade

Das Stadtzentrum von Oberwart soll in Zukunft grün werden. Wortwörtlich, denn eine verkehrsentlastete Begegnungszone mit einer Baumpromenade soll die Stadt nicht nur klimafit machen, sondern ihre Besucher*innen zum Bleiben einladen.

(c) 3:0 Landschaftsarchitektur

So soll der Platz vor dem Rathaus aussehen.

 

Ein neues Großprojekt in der Innenstadt

Bei der Bürgerbeteiligungsbefragung 2021 wurde das Stadtzentrum „neu gedacht“. Die Wünsche der Bürger*innen werden nun berücksichtigt und ein gemütlicher, klimafitter Ort soll dafür entstehen. Dieses Jahr wurde deswegen ein offener Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Hierfür wurden acht Projekte aus ganz Österreich eingereicht und eine neun-köpfige Jury hat nun den Sieger gekürt. Den Auftrag erhält das Architekturbüro „3:0 Landschaftsarchitektur“ aus Wien. Das Ziel ist klar: Es soll eine grüne, urbane Promenade mit vielen Bäumen entstehen, die auch für das Stadtklima gut sein soll. „Wir wollen, dass ein Bereich entsteht, der die Menschen zum Bleiben einlädt, der gemütlich und nachhaltig gestaltet ist“, sagt Bürgermeister Georg Rosner.  Zudem soll der Kern verkehrsberuhigter werden. „Durchzugsverkehr wird es immer geben. Wir konzentrieren uns darauf, dass der Lasten- und Schwerverkehr über die Umfahrungen umgeleitet wird. In der Stadt selbst soll eine Begegnungszone geschaffen werden, bei der jeder Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt ist“, erklärt Rosner. Demnach werde auch der Busbahnhof versetzt, um Entlastung zu schaffen. Dieser findet laut Rosner seinen neuen Standort an der Ecke Schulgasse/Badgasse.

Es wird grün

„Alle sollen davon profitieren. Die Bäume muss man alt werden lassen, damit sie dem Klima nutzen können. Wir haben vor, diese über die Jahre hinweg weiterwachsen zu lassen“, sagt Oliver Gachowetz, Architekt des Büros 3:0 Landschaftsarchitektur. Die geplante Promenade vereine die Bereiche von der Südtiroler-Siedlung bis hin zum Hauptplatz. Laut Gachowetz will man eine Zone schaffen, in der Menschen einkaufen, schlendern und abschalten können. Gerade im Sommer soll es eine besondere Atmosphäre bieten: „Ein Baum ersetzt rund 20 Klimaanlagen. Wir halten nichts von Maßnahmen wie Nebelduschen. Wichtig ist der Schatten der Bäume und ein heller Untergrund, den wir auch einplanen. So kann man hier vor allem im Sommer eine gute Zeit erleben“. Parkplätze und Co. werden außerdem neu gedacht. Diese werden zukünftig eher aus dem Kern wegverlegt. Park and Rides wären am Stadtrand denkbar, die so frei werdenden Flächen könnten für zentrumsnahes Parken verwendet werden. Auch Shuttlebusse in die Innenstadt sind angemacht, sagt Architekt Roman Michalek von der MiRo Mobility GmbH. Parkplätze im Stadtkern werden weiterhin für Kunden, Passanten und Gäste zur Verfügung stehen, jedoch nicht mehr in diesem Ausmaß, heißt es seitens Michalek.

Planungsphase und Start

„Beim ausgeschriebenen Wettbewerb wurde deswegen auf verschiedene Kriterien geachtet. Das Konzept des Büros 3:0 war klar formuliert, schlüssig und bot eine gute Einheit. Es ist schlichtweg ein gutes, urbanes Konzept, das die Alltagssituation in Oberwart nachhaltig verbessern soll“, freut sich Landschaftsarchitektin Karin Graf. Durch die Verlegung des Busbahnhofes in die Badgasse soll gegenüber des Rathauses auch noch ein besonderer Platz für Veranstaltungen geschaffen werden, heißt es von der Stadtgemeinde Oberwart. Das Projekt soll nun rasch umgesetzt werden. In den nächsten Wochen gebe es Verhandlungen von der Stadt Oberwart mit dem Büro 3:0 bezüglich der Kosten, des Projektteams und der Abwicklung. Außerdem müsse ein Antrag beim Gemeinderat gestellt werden, dieser müsse das Großprojekt schließlich absegnen, so Amtsleiter der Stadt Oberwart Roland Poiger. Das Jahr 2023 wird laut Poiger als Planungsjahr genutzt. Der Baustart wäre aber 2023 nicht mehr machbar. Für das ausgeschriebene Projekt gab es eine Obergrenze von 8,4 Millionen Euro netto, ohne Nebenkosten. „Wie die Preisentwicklung aussieht, muss jetzt explizit geschaut und kalkuliert werden“, sagt Poiger. Der Bau selbst soll dann in vier Abschnitten erfolgen.


v.l.n.r.: DI Roman Michalek, DI Karin Graf, Bürgermeister Georg Rosner, DI Oliver Gachowetz und Ing. Roland Poiger

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