Bericht

Ringana zieht Projekt „Boost the city“ in Hartberg zurück

Mit dem heutigen Tag, 15.3. zieht der Hartberger Frischekosmetik- und Nahrungsergänzungshersteller Ringana sein Projekt „Boost the city“ in Hartberg zurück.

Foto Olga Seus

Andreas Wilfinger (Ringana) mit Bürgermeister Marcus Martschitsch

 

Das Projekt hatte einen Ausbau des bisherigen Firmenhauptsitzes, des Hartberger Schlosses, beinhaltet sowie einen Flagshipstore in der Hartberger Innenstadt und garantierte 6.000 Nächtigungen pro Jahr in der Region. Als Gegenzug wollte die Firma Ringana eine zugesicherte Kaufoption als Investitionsschutz, die aber erst nach Erfüllung der vorher genannten Benefits für die Stadt Hartberg gezogen werden sollte. Nach immer lauter werdenden Gegenstimmen, die sich auf den in Aussicht gestellten Verkauf des Schlosses fokussiert hatten und unter anderem in einer Gegenpetition „Das Schloss Hartberg muss Gemeindeeigentum bleiben“ mit 1.677 Unterstützerstimmen gipfelte, zieht Ringana die Reißleine. Bürgermeister Marcus Martschitsch sprach von einem „herben Rückschlag“ und betonte, dass damit „eine Minderheit“ das Projekt zu Fall gebracht hätte, für das mit einer Zweidrittelmehrheit im Gemeinderat zu rechnen gewesen wäre. Ringana Geschäftsführer Andreas Wilfinger hingegen betonte, man wollte eben nicht nur den Gemeinderat überzeugen, sondern die Bevölkerung. „Ohne Begeisterung funktioniert das nicht!“, so Wilfinger, der zudem bedauerte, dass die Berichterstattung wie die öffentliche Wahrnehmung nie auf die gesamte Bandbreite des Projektes gerichtet gewesen sei. Damit wird die bereits im letzten Jahr ausgesprochene Kündigung planmäßig vollzogen, nach insgesamt 14 Jahren geht Ringana als Mieter aus dem Hartberger Schloss und wird die Mitarbeiter wie den Firmensitz samt Kommunalsteuer ab 1.7. 2021 in das neu errichtete Gebäude in St. Johann verlegen. Auch die Streamingevents werden nun disloziert „aus vielen verschiedenen Städten, aber eben nicht aus dem Schloss“ stattfinden, die geplanten 6.000 Nächtigungen werden momentan, so Wilfinger, wohl in Wien stattfinden. Einzig der zweite Hartberger Standort in der Angerstraße wird in der Bezirkshauptstadt verbleiben und, so Wilfinger, „eine deutliche Aufwertung“ erfahren, doch genaue Pläne wurden nicht genannt. Weiterhin sagte Wilfinger, er zolle auch den Gegner seines Projektes „Respekt“, richte jedoch einen dringenden Appell an sie: „Ich hoffe, sie werden mit der gleichen Energie, mit der sie gegen unser Projekt gekämpft haben, nun die Stadt Hartberg und das Schloß mit viel Leben erfüllen und viele, viele Ideen dafür einbringen.“ Martschitsch, der daran erinnerte, dass das Schloss vor der Mietnutzung durch Ringana sieben Jahre Leerstand zu verzeichnen hatte, sicherte den „Leidtragenden“, nämlich den Innenstadtgewerbetreibenden, seine volle Unterstützung zu.


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