Bericht

Vogelkunde im Hartberger Gmoos

Vor über 20 Jahren wurde in Hartberg am Rande des Natura 2000 Naturschutzgebietes die Vogelberingungsstation gegründet.

Foto©Olga Seus

Hans Rieger (re) und Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch mit Ehrengästen

 

Seit dem Jahr 2000 werden in Hartberg im Gmoos Vögel mit sogenannten Japannetzen gefangen, abgemessen und mit Aluringen versehen. Das sind im Schnitt etwa 1.100 Vögel pro Jahr, insgesamt bis heute weit über 20.000. Durch diese Aktion können wichtige Informationen gewonnen werden: So konnte man herausfinden, dass das Hartberger Gmoos als wichtiger Rastplatz für Zugvögel, für die Mauser und um sich Fettdepots für den Weiterzug anzufressen, dient. Andererseits konnte durch die kontinuierliche Arbeit festgehalten werden, dass der Wasserstand im Gmoos gestiegen ist. Zum einen durch Umwelteinflüsse, aber auch durch die Aktivitäten der Biber. Dies ist für die Vogelwelt von Feuchtlebensräumen als positiv zu verzeichnen, die Arbeit der Beringung erschwert es hingegen, im Laufe der Jahre musste ein Steg errichtet werden, der nun wiederum saniert werden muss. 

Bislang konnten 96 verschiedene Vogelarten eingefangen werden, dabei eine Rohrammer mit norwegischer Beringung, die 2.600 km von Hartberg entfernt angebracht wurde. Andererseits konnten von den in Hartberg beringten Vögel bislang 36 im Ausland wiedergefunden werden, hier hält eine Rauchschwalbe den Rekord. Sie wurde 6.220 km entfernt im Kongo eingefangen.

Da im letzten Jahr coronabedingt und wegen der dringenden Sanierung nur eingeschränkt beringt werden konnte, wurde das 20-jährige Jubiläum im heurigen Jahr nachgeholt. Dazu dankte Hartbergs Bürgermeister Marcus Martschitsch allen Beteiligten, sowohl den vielen Freiwilligen, die sich vor allem aus Mitglieder der Birdlife Österreich, des Naturschutzbundes Steiermark und der Berg- und Naturwacht zusammensetzen, als auch Hans Rieger, der das Projekt maßgeblich angestoßen hat und sicherte die weitere Unterstützung der Stadtgemeinde zu. Die diesjährige Beringung wird ab dem ersten Augustwochenende durchgeführt.


Ornithologe Otto Samwald (l.) und Vogelexperte Hans Rieger (r.) mit Bürgermeister Marcus Martschitsch, dem zur Feier des Tages ein Vogelbestimmungsbuch überreicht wurde

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