Bericht

Hauptplatz Hartberg: Für Autos zu schön?

Die Diskussion in Hartberg um die Hauptplatzsperrung an den Sommerwochenenden will nicht abreißen. Gegner und Befürworter liefern sich leidenschaftliche Pro und Contra Argumente. Nachdem der Verein Einkaufsstadt Hartberg jüngst in einer Pressekonferenz seinen kritischen Standpunkt zum im Hartberger Gemeinderat beschlossenen Eilantrag des Zukunftspaktes Hartberg kundtat, meldete sich nun der Zukunftspakt in Form seiner Vertreter Christoph Wallner (Grüne), Kurt Massing (SPÖ) und Michael Horvath (freier ÖVP-Mandatar) als Befürworter zu Wort.

Foto: Olga Seus

Finden den Hartberger Hauptplatz zu schön, um ihn von Autos befahren zu lassen: Die Vertreter des Zukunftspaktes Kurt Massing, Michael Horvath und Christoph Wallner (v.l.)

 

Demnach sei die Hauptplatzsperrung nur der „nächstlogische Schritt“ zur Aufwertung des Hauptplatzes in „konsumentenfreundlicher“ Art. Man berief sich dabei auf alte Pläne, die bereits vor 30 Jahren gemacht wurden und den Hauptplatz autofrei vorsahen. Aber auch jüngst (2014) wurde in einer Studie, die vom „Weißbuch Innenstadt“ vorgenommen wurde, auch von Außenseite her durch ein Expertengremium der dringende Rat gegeben, den Hauptplatz als „Wohlfühl- und Flaniermeile“ auszubauen. Der Zukunftspakt sieht sich hier in der Rolle, diese Vorschläge, die offensichtlich seit 30 Jahren nicht weiterverfolgt wurden, in die Tat umzusetzen und damit „Rahmenbedingungen für das Innenstadterlebnis zu schaffen“. Wie das dann touristisch vermarktet werden kann, sei Sache des Tourismusverbandes. An Vorschlägen mangelt es jedenfalls auch Seiten des Zukunftspaktes nicht: Von Spielgeräten und der Möglichkeit, auf einem autofreien Platz Kinder sich freier bewegen zu lassen war die Rede, aber auch davon, dass die ansässigen Geschäfte ihre Verkaufsflächen ausbauen bzw. die Gastronomie ihre Wirtsgärten zum Hauptplatz hin erweitern könnten. Schließlich sei ein „verparkter Stadtkern nicht mehr zeitgemäß und auch absolut unüblich“, so Christoph Wallner.

Verwiesen wurde zudem auf die bereits bestehenden Verkehrseinschränkungen des Hauptplatzes für verschiedene Großveranstaltungen, zudem gebe es fußläufig die eigens errichtet Parkgarage in der Alleegasse.

Fragt sich nur, warum die sicherlich sinnvolle Argumentation des Zukunftspaktes nicht mit etwas Vorlaufzeit als ordentlicher Antrag und in Absprache mit der ÖVP und den Gewerbetreibenden umgesetzt werden konnte, statt überraschend und damit zu kurzfristig um die reichlich vorhandenen Marketingideen sinnvoll umsetzen zu können. Doch der Zukunftspakt Hartberg hat auch darauf eine Antwort: „Hartberg – und damit sind alle gemeint, der Bürgermeister, die Sprecher der Einkaufsstadt und viele (nicht alle) Gewerbetreibende – will in seinem Dornröschenschlaf bleiben und nichts verändern. Wir müssen nun einmal schauen, dass wir Maßnahmen setzen; am Ende, wenn sich alle daran gewöhnt haben, wird vermutlich keiner mehr einen autofreien Hauptplatz missen wollen“.

 

http://www.hartberg.at

 


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2 Antworten

  1. In Erinnerung an meine Kinder- und Schulzeit war ich schon froh, als die FuZo geschaffen wurde, da es nicht ungefährlich war, wenn durch diese Gasse ständig Autos fuhren. Auch am Hauptplatz war das Problem „Auto vs Fußgänger immer schon manchmal problematisch. Ich würde es toll finden, den Hauptplatz autofrei zu gestalten:-)